Register der Volksfrömmigkeit
Kinderlosigkeit
Kinderlose Ehepaare waren noch bis in die 1950er Jahre recht selten und fielen darum deutlich aus dem gewohnten Rahmen. Die unfreiwillige Kinderlosigkeit war für Eheleute oft nicht nur an sich eine schwere Prüfung, sondern vor allem deshalb, weil es hiess, dass das Fehlen von Nachkommen eine Strafe Gottes war.
Wie für alle andern Prüfungen des Leibes und der Seele gab es für Ehegatten, die sich nach Kindersegen sehnten, bestimmte Wallfahrtsorte, wohin man mit dem Anliegen ging. Das Vertrauen des Volkes bei Kinderlosigkeit genossen in der Regel jene Heiligen und Orte, die auch Mädchen besuchten, wenn sie sich nach einem Ehegatten sehnten. Nothburga, die nach der Legende Neunlingen das Leben geschenkt hatte, wurde nicht nur in Geburtsnöten angerufen, sondern auch bei Kinderlosigkeit. Auch die heilige Mutter Anna wurde um Fürbitte angefleht.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 335; Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 269
|
NACHWEISE
|
VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
>
pdf-Format
> Walter Bär im
Porträt
Das Werk von Walter Bär ist im URIkon bereits als pdf-Formular
vorhanden und kann heruntergeladen werden.
>
pdf-Formular
Zusätzlich werden die einzelnen Themen in die Datenbank des
URIkon eingelesen und können dann von verschiedenen Sachgebieten
eingelesen werden. Die einzelnen Themen werden laufend mit
Bildern ergänzt.
Stand der Arbeiten:
Begriffs- und Themenkatalog fertig
Nachweise in den Urner Sagen
>
in Arbeit
|