Register der Volksfrömmigkeit
Knien
Das Knien galt als Zeichen der Selbsterniedrigung, des Unterwerfens vor Mächtigen, vor allem vor Gott. Noch vor wenigen Jahrzehnten war es üblich, dass der gläubige Katholik in der Kirche kniete. Das Stehen und Sitzen waren zeitweise, nach einer bestimmten Regel festgelegte Abweichungen, erlaubt. In der populären Religiosität galt Knien als besonderes Zeichen der Frömmigkeit. Bei manchen Wallfahrtsorten war es Brauch, sie auf Knien rutschend zu umrunden oder zu betreten.
Das Niederknien vor dem Allerheiligsten bei Prozessionen und Versehgängen war selbstverständlich. In manchen Häusern kniete man beim Beten des Rosenkranzes, vor allem beim Beten der fünf Vaterunser für die Verstorbenen oder die nächststerbende Person.
In den 1920-er Jahren war es da und dort Brauch, dass ein neuvermähltes Paar auf die Türschwelle niederknien musste, bevor es das Haus betreten durfte. Wenn Wöchnerinnen zur Aussegnung in die Kirche gingen, mussten sie in der Regel bei der Kirchentüre auf einem bereitgestellten Schemel knien, von wo sie vom Priester zum Muttergottesaltar zur Aussegnung geführt wurden.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 344 f.; Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 275.
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NACHWEISE
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VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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