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Kranz, Kränzli
   
Kranz und Krone, die in vielen volkstümlichen Ausformungen identisch waren, gehörten schon früh zum kultischen Leben der Menschen.

Das weisse Blumenkränzchen war der Inbegriff der Unschuld; nicht nur das Kränzchen der Kommunionskinder, sondern auch der Brautkranz. Diesen warf man nach der Hochzeit ins Feuer. Bei einer Taufe trug die unverheiratete Patin ein Blümchen oder einen kleinen Strauss als Haarschmuck.

An Fronleichnam flocht man aus Feldblumen ein Kränzli und legte es der Christusfigur im nahen Helgenstöckli ums Haupt. Auch beim Kruzifix in der Stube machte man dem Heiland ein Kränzli aus Blümchen.

Am innigsten verbunden waren Kranz und Krone in den grünen, aus Karton hergestellten Kronen der Buben am Weissen Sonntag und an Fronleichnam. In der Krone steckten weisse künstliche Blümchen, so dass es aussah, als erhob sich über der Krone noch ein Blumenkränzchen. Solche Kronen waren noch in den 1930er Jahren brauchtümlich.

Der Adventskranz verbreitete sich in den 1930er-Jahren in Häusern, Kirchen und Versammlungslokalen.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 354 f.; Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 278 f.

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Walter Bär-Vetsch, Altdorf

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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019