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Kreuzwegandacht
   
In Kirchen und grösseren Kapellen waren Stationenbilder angebracht, die die vierzehn Stationen des Leidensweges Christi von der Verurteilung bis zur Grablegung zeigten. Die Betrachtung dieses Leidensweges nannte man Kreuzwegandacht, auch Stationenandacht. Sie war mit Ablass verbunden. Die Leute gingen an den Freitagen der Fastenzeit in der Kirche von einem Stationenbild zum andern, um die Bilder zu betrachten und dabei zu beten.

An manchen Orten befanden sich am Weg zu einer Kapelle Stationenbilder in der Form von Bildstöcken. Vorbild dieser Anordnung war der Weg nach Golgatha. Höhepunkt war die zu besuchende Kapelle (meist eine Wallfahrtskapelle). Viele Wallfahrer beteten auf dem Weg zur Kapelle die Kreuzwegandacht (d Schtazionä gmacht).

Auch Wegkreuzungen wurden als Kreuzweg bezeichnet. Es herrschte die Meinung, dass dort das Übernatürliche am mächtigsten wirkte. Daher wurden solche Orte für schützenden und bösen Zauber sowie Orakel bevorzugt. Dort geäusserte Wünsche sollten sich erfüllen.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 364; Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 286.

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Walter Bär-Vetsch, Altdorf

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Stand der Arbeiten:
Begriffs- und Themenkatalog fertig
Nachweise in den Urner Sagen >
in Arbeit

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019