Register der Volksfrömmigkeit
Maske
Der Ursprung des Maskenbrauchs geht wohl auf den Ahnenkult zurück. Unterstützt wird diese These dadurch, dass das Wort Larve (für Maske) von den Laren, den römischen Hausgöttern – ursprünglich die im Haus bestatteten Vorfahren – abgeleitet scheint.
Weil die durch Masken erscheinenden Wesen Vorstösse gegen eine ursprüngliche Ordnung ahndeten, hob Maskenrecht vielfach geltende Gesetze auf. Dies machte den Brauch so gefährlich, dass er über die Jahrhunderte nachweislich immer mehr eingeschränkt wurde.
Masken verborgen, indem sie zeigten. Eine Maske verborg ihren individuellen Träger. Mit seiner Erscheinung änderte der Maskenträger seine Identität und wurden von gültigen Binden befreit. Er brachte hervor, was unter der Normalität verborgen bleiben musste.
Die Masken waren meist Dämonendarstellungen von mittelalterlichen Myrtenspielen (z. B. Cerberus Maske aus Bürglen im Historischen Museum Uri). Sie gehörten in jenen vielfältigen Bereich kirchlichen Brauchtums, mit dem die Kirche seit dem Mittelalter versuchte, dem Volk ihre Lehre auf möglichst sinnfällige Art zu zeigen. Dass in wilden Landschaften, die den Menschen in seiner Existenz immer wieder bedrohten, Schrecken mit Schreckensgestalten beantwortet wurde, gehörte zu den urmenschlichen Verhaltensweisen. Die Maskenwelt führte letztlich in die Urtiefen der menschlichen Seele.
Die Maske trug, samt allem, was mit ihr zusammenhing (Mummenschanz, Fastnacht und Tanz), das Stigma des Bösen und Unheimlichen. Die mutwillige Veränderung seiner Gestalt war sündhaft, und gar leicht geschah es, dass einem die Maske anwuchs oder dass einer ewig als Katze oder gar als Glasscheibenhund wandeln musste.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 401 f. Literatur: Renner Edaurd, Goldener Ring, S. 110.
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DAS NACHSCHLAGEWERK
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Zeichen und Handlungen
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in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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