Register der Volksfrömmigkeit
Messe
Die Messe war in der gesamten christlichen Kirche bis zur Reformation die zentrale Feier, die an das letzte gemeinsame Mahl Jesu und seiner Jünger anknüpfte. Die Messliturgie entstand in den Grundzügen in der Spätantike und gliederte sich in Eröffnung, Wortgottesdienst mit fakultativer Predigt, Eucharistie (Wandlung von Brot und Wein in Fleisch und Blut Christi; Kommunion) und Entlassung (Entlassung = lateinisch missa). Die vorgeschriebenen Messtexte waren teils immer gleich (das Ordinarium), teils von Tag zu Tag verschieden (das Proprium). Im Hochmittelalter entstanden neben der am Hochaltar der Kirche gefeierten Gemeindemesse verschiedene Formen von nichtöffentlichen Privatmessen, die auch vom Priester allein zugunsten Verstorbener abgehalten werden konnten (z. B. Jahrzeitmesse).
Im Volksglauben hatte die Messe ihre grösste Bedeutung als Mittel zur Erlösung Armer Seelen. Wenn es während der Messe „in die Wandlung schlug“ (Stundenschlag), starbt bald jemand. Messen halfen Wandelnden. Durch das Lesen von Messen verschwand der Spuk in einem Haus. In der Seelenzeit wurden häufig Messstipendien für die Armen Seelen gemacht. Bei hablichen Leuten war es Sitte, Gregorianische Messen lesen zu lassen.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 403 ff. Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 313 f.
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NACHWEISE
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VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
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Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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