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Mittwoch
   
Der Mittwoch ist der Tag zwischen Dienstag und Donnerstag. Der englische «Wednesday» verrät noch heute den Bezug auf den germanischen Gott Wodan – im Deutschen wurde der Name von seinen heidnischen Wurzeln getrennt. Verglichen mit den anderen Wochentagen macht der Mittwoch kein grosses Geheimnis aus der Bedeutung seines Namens: In der christlichen Zeitrechnung beginnt die Woche mit dem Sonntag, der Mittwoch ist also ganz einfach die Mitte der Woche. Auch fällt der Tag genau in die Mitte einer gewöhnlichen Arbeitswoche, die normalerweise von Montag bis Freitag dauert.

Der Mittwoch galt als verworfener Tag, als Unglückstag. Was an einem Mittwoch getan wurde, von dem sagte man, dass es nicht gelingen konnte. Am Mittwoch sollte man nie eine neue Arbeit oder Stelle antreten. An einem Mittwoch hielt man keine Hochzeit, auch keine Taufe, und man ging nicht auf Besuch.

Bekanntester Mittwoch ist der Aschermittwoch mit Beginn der Fastenzeit, an dem die Gläubigen in der Kirche die Asche holen. Am Mittwoch vor Martini (11. November) findet das traditionelle Rütli-Schiessen statt. Der Mittwoch ist jedoch auch Fronfastentag.

Quellen, Literatur: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 421 f. Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 317.

NACHWEISE

«Der Senn mit der Liebsten und dem Bliämi müssen auf dem Firn wandlen. All z'alten Mittwoch kommt der Senn mit dem Bliämi zum Vorschein.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 102 g.
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«Zwei Burschen aus Schattdorf gingen zu drei hübschen Mädchen in Bürglen z'Gass. Die Jungfern erlaubten ihnen, alle Abend zu kommen, nur nicht Mittwoch, Freitag und Samstag.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 115 a
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«Mittwuchäsyw und Mittwuchächälber het-mä nytt gärä; si tient gärä verdärbä. Ä Mittwuchämonet und äs Mittwuchäjahr sind nie nytt wärt. „Ä Mittwuchächeib.»

«Über den Mittwoch als Unglückstag gibt mir eine ältere Person von Bauen folgende Auskunft: Ysärä Vatter hätt nie keis Gitzi, keis Chalb, kei Sü, keis Schaf üffzogä, wo ammänä Mittwuchä wordä-n-iseh; är hed gseit, das Veh, wo ammänä Mittwuchä wärdi, grati nie güet. Är wär äu nie ammänä Mittwuchä innes anders Hüs inni andiri Weid, innä-n-andärä Gadä, uder z'Bärg uder z'Alp gfahrä uder hätt a dem Tag dz Veh zum erstä Mal üssglah. Mä sell ai nie a dem Tag innä Platz uder uff d'Reis gah, hed-er g'seit. Äs syg än Umglickstag; äu d'Mänschä, wo a dem Tag uf d'Wält cheemet, wärdet umglicklich, si tieget-si gärä ertränkä-n-uder ärhänkä.»

«Mittwoch und (seltener) Freitag ... gelten als Unglückstage; an keinem der beiden Tage würde man vom Boden in den Berg oder umgekehrt von oder zu Alp, z'Stafel oder von Stafel fahren; lieber tüet mä-n-ä Tagweid dahinnälah. Ein Bannwälder, der zu Unterschächen in den Wald ging, um Holz zu zeichnen, kam in der Lawine ums Leben, und seine Kameraden entgingen mit knapper Not dem gleichen Schicksal. Am Mittwoch, haben die Alten gesagt, habe Judas den Heiland verkauft, deshalb sei es ein Unglückstag ... – „Der Mittwuchä-n-isch ä Fähltag“, sagt das Sprichwort; ebenso: „Ammänä Mittwuchä schlyft ä kei Müs innes anders Loch.“ Ein Kinderspruch: „Mittwuchä! steck d'Nasä-n-i d'Tischdruckä.“ An einem ungeraden Tag Montag, Mittwoch und Freitag, soll man nie erstmals das Vieh zur Weide lassen.»

Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1538, 1545, Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 1538, 1545, 1550.
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«Mein Grossvater war z'altä Tagä geboren. So nennen wir in Wassen die vier Fronfastenmittwoche (Eigentlich ist das mehr im Unterland der Fall; in Wassen, Meien, Göschenen gilt der Ausdruck meistens vom letzten Tag des Jahres, seltener überhaupt von den letzten Tagen des Jahres.) und den Heiligabend zu Weihnachten. Der hat alle Todesfälle der Pfarrei vorausgesehen.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1507.
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«Eines Mittwochabends ging ich, trotzdem mir der Herrli abriet, nach Hause, nämlich auf den Kohlplatz. Ungefähr an der Stelle, wo das Helgenstöckli gestanden hatte, lag etwas wie ein Sack.»

«Jeden Fronfastenmittwoch, das war wie eine Uhr, so erzählten oft Dietrichs Töchter auf dem Scheibenplätzli, die Seidenweberinnen, erschien regelmässig abends ein brandschwarzer Mann an ihrem Fenster und schaute herein.»

Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 560 2, 839.
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«Das Mädchen, das ihn am liebsten losbekommen hätte, sagte: „Nit frieh und nit spat, dass weder Tag nu Nacht heisst.“ Da besuchte er es am Mittwochabend bei der Dämmerung.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1551.
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Walter Bär-Vetsch, Altdorf

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Stand der Arbeiten:
Begriffs- und Themenkatalog fertig
Nachweise in den Urner Sagen >
in Arbeit

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019