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Der Mond und seine Stellung
   



Die Bauern schauten viel auf die Stellung des Mondes. Sie meinten, dass der Lauf des Mondes und der Gestirne das Wachstum der Pflanzen beeinflusste und bei der Pflege des Viehs eine Rolle spielte. Man richtete sich bei den anfallenden Arbeiten danach und konsultierte dafür die Bauernkalender mit ihren Angaben zum Stand des Mondes und der Planeten.
Mist anlegen oder Gräben auftun sollte man bei abnehmendem Mond («nidsigänt»). Kühe frassen das Heu nicht gerne, wenn das Gras bei Neumond gejaucht wurde. Zehennägel sollte man nie im «Nidsigäntä» abschneiden. Wenn Neumond war, sollte man nicht waschen, auch nie Haare schneiden, sonst wurde man früh grau. Die Mondstellung war zudem beim Holzschlag sowie sonst in Haus und Garten zu beachten.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 422 f. Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 318, 326 f.

NACHWEISE

«Die Seelisberger und andere Urner sehen im Monde einen Mann mit einem Milcheimer an der Hand. Der habe einst nachts Milch gestohlen, und der boshafte Mond habe plötzlich seine Tat beleuchtet. Da habe der Dieb geflucht und sei zur Strafe in den Mond versetzt worden.»

«Die Isentaler reden auch von einem Mann, der im Walde Staudengarben stahl ... Da fluchte er grässlich. Der Mond aber „verschluckte“ den Flucher, so wie er dastand.»

«Ein Milchschelm mit dem Bränntli am Rücken, hatte fremde Kühe gemolken, vom Mondschein überrascht, flucht, wird vom Mond verschluckt.»

«Ä Ma midäma Pinggel Heib (Heu) am Rigg, hatte ihn gestohlen, vom Vollmond überrascht, flucht, wird verschluckt.»

«Manche sehen im Vollmond zwei Männer zugleich, einen mit einem „Pinggel Heiw am Riggä“ und neben ihm einen andern, der eine Kuh milkt ... Andere wollen nur den Dieb mit dem „Heiwpinggel“ sehen und sagen, der Mond habe ihn „verschluckt“.»

Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 1042 und 1043.
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«Aus der Chronik des Frauenklosters zu Attinghausen (1. Viertel des 17. Jahrhunderts): In allem bawen ist ihm (Jakob Plätteli) aber begegnet mit Gespenst, das er zue Nacht im Beth lige, seye Monschein gewesen, sehe er zum Fenster aus, sehe ein eselfarbe Kuhe in dem Mattelin weyden.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 521 1.
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Walter Bär-Vetsch, Altdorf

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Stand der Arbeiten:
Begriffs- und Themenkatalog fertig
Nachweise in den Urner Sagen >
in Arbeit

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019