Register der Volksfrömmigkeit
Pfarrerspiel
In einer Gesellschaft, in der die Religion alle Lebensbereiche durchdrang, wollten auch die Kinder mit ihrem unbändigen Nachahmungstrieb so handeln, wie es zum Beispiel der Pfarrer in der Kirche tat. Von daher kam das Pfarrerspiel, das Lesen der Messe mit einfachen Mitteln. Wo ein Bedürfnis war, da wurde der Bedarf auch bald vom Handel entdeckt – und gedeckt. Die Kinder erhielten Baukasten für Altärchen und Bildstöcke, Väter und Schreiner bastelten Altärchen. Ob solche Altärchen nur für das Kinderspiel oder auch für private Andachten benutzt wurden, liess sich nicht mehr feststellen. Im täglichen Gebrauch ging wohl eines ins andere über. Das liturgische Zubehör war in Form von Zinngüssen im Miniformat als Spielzeug vorhanden: Kerzenständer, Kelch, Patene (liturgisches Gefäss), Weihrauchgefässe, Weihwasserkessel und kunstvolle Monstranzen. Ein kleines violettes Priestergewand mit Stola für einen Buben zeigte, dass auch die Mütter bestrebt waren, ihren Söhnen den Priesterberuf nahe zu bringen.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 450. Literatur: Kaiser Lothar Emanuel, S. 41 f.
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NACHWEISE
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VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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Porträt
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