Register der Volksfrömmigkeit
Psalter
Psalter nannte man die ununterbrochen nacheinander gebetenen drei Rosenkränze (Freudenreicher, Schmerzhafter und Glorreicher), später auch das Sterbegebet für einen Verstorbenen. Das heisst, dass dreimal fünf sogenannte Geheimnisse zu zehn Ave Maria zu beten waren. Die Psalter wurden sowohl in der Kirche (an Anbetungstagen) als auch zuhause (Abendgebet, Totengebet) gebetet. Diejenigen, die in der Heiligen Nacht nicht zur Mitternachtsmesse gingen, beteten zuhause einen Psalter. Der vollständige Psalter, d. h. das Beten aller drei Rosenkränze, dauerte rund sechzig Minuten. Bis um die Mitte des 20. Jahrhunderts beteten die Angehörigen und Nachbarn in Häusern von Verstorbenen einen Psalter nach dem andern, teilweise die ganze Nacht hindurch.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 460. Literatur: Imfeld Karl, Volksbräuche und Volkskultur in Obwalden, S. 171; Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 348; Hersche Peter, S. 194; Muheim-Büeler Josef, Domus, S. 336.
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NACHWEISE
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VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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Porträt
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