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Sefibäum - Abortive Wirkung
   
Der Stinkwacholder ist in allen Teilen giftig. Verantwortlicher Hauptwirkstoff ist das Sadebaumöl. Die ganze Pflanze, vor allem die Zweigspitzen sind sehr stark giftig. Verantwortlicher Hauptwirkstoff ist das Sadebaumöl.
Schon wenige Tropfen des Öls sind für den Menschen tödlich, bereits durch Einreiben sind Vergiftungen möglich. Das Öl greift beim Menschen die Magenschleimhaut an und verursacht Blutandrang in den Nieren. Auch andere innere Organe werden angegriffen.

Auf der Haut erzeugt das Öl Blasen und einen ausgeprägten Gewebeschaden. Aufgrund dieser stark hautreizenden Wirkung wurde es früher zu Behandlung von Warzen eingesetzt.

Bei Frauen kann das Öl Menorrhagie (verlängerte Monatsblutungen) auslösen und zu Fehlgeburten führen. Daher wurden die Früchte auch gezielt zur Abtreibung genutzt. Die abortive Wirkung war jedoch mit einem erheblichen Risiko für das Leben der Schwangeren verbunden. Wegen der starken Toxizität der Pflanze kam es häufig nicht nur zum Abtöten der Frucht, sondern es gab vielfach auch unbeabsichtigte Todesfälle bei den Frauen.

Auf sich getragen, schützte er leichtfertige Mädchen vor unerwünschtem Kindersegen. «Sefi» wurde als Räuchermittel beim Bräuken verwendet. Auch als Mittel gegen Würmer fand der Sadebaum Anwendung.
Beim Totenbrauchtum war «Sefi» vor allem bekannt zum Ausräuchern des Sarges und als Weihwasserspritzer. Mindestens ein Sefizweig gehörte in jede Palme. Hexen konnten den Geruch von «Sefi» nicht ausstehen.

Quellen, Literatur: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 512 f. Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 377; www.diepta.de (2019).

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Walter Bär-Vetsch, Altdorf

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Stand der Arbeiten:
Begriffs- und Themenkatalog fertig
Nachweise in den Urner Sagen >
in Arbeit

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019