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Sterbesakrament
   
Die Sterbesakramente bestanden aus der Beichte, der Krankensalbung – auch letzte Ölung genannt – und der Kommunion.

Nach dem Versehen mit den Sterbesakramenten betete der Priester die kirchlichen Sterbegebete. Dem Sterbenden wurde das Sterbekreuzchen in die Hand gedrückt.

Wer die Sterbesakramente empfing, war eines guten Todes gewiss. Die Spende der Sterbesakramente war an einen klaren Ablauf gebunden, an den sich die Geistlichen zu halten hatten: Nachdem der Sterbende gebeichtet hatte, konnte er die Kommunion als Wegzehrung für die letzte Reise empfangen. Die letzte Ölung – erst im 12. Jahrhundert als Sakrament offiziell bestätigt – beschützte die Seele im Kampf gegen die Anfechtungen des Bösen. Nach der Ölung des Körpers war der Sterbende von seinen Sünden gereinigt und empfahl seine reine Seele dem Allmächtigen. Von der Ölung erhoffte man sich aber auch Linderung der Schmerzen und sogar vollständige Genesung von der Krankheit.

Ohne Empfang der Sterbesakramente sterben war für den Menschen Inbegriff und Höhepunkt aller Tragik. Ohne die heilige Wegzehrung mochte keiner von hinnen scheiden, denn die Reise ging in Tiefen, die das magische Weltbild nicht kannte. Der Gesunde und vor allem der Kranke hörte die Todeszeichen nicht gern, und sie wurden oft Ursache dafür, dass einer den Arzt aufsuchte oder dass der Priester und Doktor zu einem Überzeitigen gerufen wurden. Es starb selten einer, auch wenn er verunfallte oder aus vollem Leben herausgeholt wurde, ohne die Segnung seiner heiligen Religion. „Am glychä Tag nu het är sy Sach g’macht“, tröstete man sich immer wieder. Bei vielen beruhte jenes Glück allerdings nicht nur auf Vorahnung allein, denn wer irgendwie konnte, ging täglich oder wöchentlich zur heiligen Messe und zu den Sakramenten. Bei der Verkündigung wurde in der Kirche bekannt gegeben, ob jemand mit oder ohne Empfang der Sterbesakramente gestorben war.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 538. Literatur: Lehner Esther, Sterben und Tod, S. 99, 103; Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 389.

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Walter Bär-Vetsch, Altdorf

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Stand der Arbeiten:
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in Arbeit

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019