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Stroh einlegen
   
Zur Beginn des 20. Jahrhunderts verbreiteten sich die Weihnachtskrippen auch in die Innerschweizer Schulzimmer. In Primarschulen wurde zum Adventsbeginn eine 30 bis 50 cm lange leere hölzerne Futterkrippe aufgestellt. Die sieben- bis zwölfjährigen Schulkinder durften, je nach Bewertung der Lernschwester, dem Christkind durch das Legen von Strohhalmen (für Böses kam eine Rosenstrauch-Dorne in die Krippe) sein Bettchen vorbereiten. Die Lehrpersonen verstanden es damit, in den Kindern die Liebe zum Christkind zu wecken. Sie gaben ihnen Ratschläge und Anregungen, wie sie dem Christkind eine Freude machen konnten. Wenn die Kinder einen Verzicht auf sich nahmen – ein Öpferchen brachten (z. B. auf Süssigkeiten verzichteten, dienstbereiter oder artiger als sonst waren) – durften sie einen Strohhalm in die Krippe legen. Am 24. Dezember, dem letzten Schultag vor dem Aufbruch in die Weihnachtsferien, lag dann das barocke Wachschristkind in der Krippe, jedoch ohne die übrigen, die Weihnachtsgeschichte symbolisierenden Figuren. Dieses arme Jesuskind allein ohne Maria und Josef tat manchem Kinderherzen leid; doch es tröstete sie, dass abends bei ihnen zu Hause das Christkind nicht mehr einsam, sondern von viel Volk umgeben war.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 541 f.

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Walter Bär-Vetsch, Altdorf

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Stand der Arbeiten:
Begriffs- und Themenkatalog fertig
Nachweise in den Urner Sagen >
in Arbeit

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019