Register der Volksfrömmigkeit
Totengeist
Wie die dämonischen Kobolde konnten auch umherirrende Seelen von Verstorbenen Krankheiten oder gar den Tod bringen. Weil die Toten den Menschen auch Gutes erwiesen, hatte das Volk zu ihnen ein ambivalentes Verhältnis. Man fürchtete sie und schätzte gleichzeitig ihre Hilfe. Die nächtliche Begegnung mit einem Totengeist wurde auch als Hinweis auf den bevorstehenden plötzlichen Tod eines Lebenden gedeutet. Als besonders gefährlich galten die Seelen von Verstorbenen, die als Lebende gegen die Gesetze Gottes verstossen und ihre Verfehlungen vor dem Tod nicht gebeichtet hatten. Die fehlende Sühne verhinderte die Ruhe des Toten. Zur Strafe musste seine Seele an bestimmten Orten wandeln, bis die Schuld abgebüsst war oder ihm durch eine bestimmte Handlung Erlösung zuteil wurde. Manchmal halfen Gebete und Wallfahrten – oder vorbestimmte Antworten auf Fragen. Wer sie gab, lief jedoch Gefahr, selbst in Kürze das Diesseits mit dem Jenseits vertauschen zu müssen.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 576 ff. Literatur: Lussi Kurt, www.kurtlussi.ch (2016).
|
NACHWEISE
|
VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
>
pdf-Format
> Walter Bär im
Porträt
Das Werk von Walter Bär ist im URIkon bereits als pdf-Formular
vorhanden und kann heruntergeladen werden.
>
pdf-Formular
Zusätzlich werden die einzelnen Themen in die Datenbank des
URIkon eingelesen und können dann von verschiedenen Sachgebieten
eingelesen werden. Die einzelnen Themen werden laufend mit
Bildern ergänzt.
Stand der Arbeiten:
Begriffs- und Themenkatalog fertig
Nachweise in den Urner Sagen
>
in Arbeit
|