Register der Volksfrömmigkeit
Walburgisöl
Der Sarkophag, auf der die Reliquien der heiligen Walburga (um 710 – 779) ruhen (in Eichstätt), sonderte in den Wintermonaten eine Flüssigkeit ab, die in einer kostbaren goldenen Schale aufgefangen und verdünnt in kleine Fläschchen abgefüllt wurden. Dieses Öl, das nach der Legende aus dem Brustbein der Heiligen quoll, aber in Wirklichkeit klares Gesteinswasser war, wurde an die Gläubigen abgegeben. Es half bei Haupt- und Gliederschmerzen (Zahn-, Ohren-, Kopfschmerzen), bei Hundebissen und vor Verhexung, bei Nervenleiden und Scharlach. Besonders in Kindsnöten war das Öl ein bewährtes Mittel. Zahlreiche Votivtafeln zeugten von erfolgten Heilungen dank diesem heiligen Ölfluss. Hauptsächlich im 18. Jahrhundert fertigten die Nonnen des Walburgisklosters kunstvolle Klappaltärchen, Kästen und Köfferchen, die in reiche Klosterarbeit eingebetet die kleinen Glasfläschchen mit dem Walburgisöl aufnahmen.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 615 f. Literatur: Kälin Detta, Zauberwahn und Wunderglauben, S. 32; Wunderlin Dominik, Mittel zum Heil, S. 49 f.
|
NACHWEISE
|
VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
>
pdf-Format
> Walter Bär im
Porträt
Das Werk von Walter Bär ist im URIkon bereits als pdf-Formular
vorhanden und kann heruntergeladen werden.
>
pdf-Formular
Zusätzlich werden die einzelnen Themen in die Datenbank des
URIkon eingelesen und können dann von verschiedenen Sachgebieten
eingelesen werden. Die einzelnen Themen werden laufend mit
Bildern ergänzt.
Stand der Arbeiten:
Begriffs- und Themenkatalog fertig
Nachweise in den Urner Sagen
>
in Arbeit
|