Register der Volksfrömmigkeit
Wehenkreuz
Eine dem Wehenfläschchen ähnliche Funktion und Anwendung erfüllte das Wehenkreuz. Vom Wehenkreuz erhoffte sich die werdende Mutter eine leichte Geburt. Die Gebärende hielt das Kreuz in der Hand, oder es wurde ihr auf den Bauch gelegt, was das Kind im Mutterleib zusätzlich stärkte. Die Kreuzform, die als das Schutzsymbol schlechthin angesehen wurde, und die Segnung des Wehenkreuzes durch einen Priester verliehen diesem Schutzmittel eine sakrale Bedeutung. Auf der Rückeite. fand sich oft das Monogramm für Jesus und Maria, von denen Hilfe erbeten wurde. Die Form des Kreuzes war nicht von Bedeutung; man kannte Wehenkreuze als lateinische Kreuze oder Patriarchenkreuze. Viel wichtiger war das Material, aus dem Wehenkreuze hergestellt waren. So waren sie meist aus Steinen, wie Bergkristall, Malachit oder Achat, gefertigt. Es fanden sich aber auch Kreuze aus Sternkoralle, Muschelkalk oder Steinbockshorn. All diesen Materialien wurde eine geburtsfördernde Wirkung zugeschrieben.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 629 f. Literatur: Hofmann Lea, Anhängen, zeigen, S. 53 und 54; Niederberger Hanspeter, Hirtler Christof; Geister, Bann und Herrgottswinkel, S. 89.
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NACHWEISE
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VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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Porträt
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