Register der Volksfrömmigkeit
Magie
Der Begriff Magie (auch Zauber, auch Zauberkunst) leitet sich vom altgriechischen Wort magoi ab, das Weiser bedeutet. Magie geht von der Vorstellung aus, dass alles im Kosmos von einer transzendenten Kraft durchdrungen ist und durch Magie auf diese Kraft Einfluss genommen werden kann. Alles, was die Wissenschaftler in Nachahmung der Natur oder, um ihr zu helfen, mit Hilfe einer unbekannten Kunst vollbrachten, wird Magie genannt. Denn Technologie wird immer als Magie bezeichnet, bevor sie verstanden wird, und nach einer gewissen Zeit entwickelt sie sich zu einer normalen Wissenschaft.
Man unterschied seit dem frühen Mittelalter zwischen der wohlbringenden Weissen und der unheilbringenden Schwarzen Magie. Mit Weisser Magie sollte ein wohltätiger Nutzen für Einzelne oder Gruppen erzielt werden, ausschliesslich mit der Ausrichtung, Gutes und Heilung in der Welt im Allgemeinen und seinem Nächsten gegenüber im Besonderen zu bewirken. Zu den weissmagischen Praktiken zählten im volkstümlichen Sinne Abwehr- und Schutzzauber, Heilzauber, Fruchtbarkeitszauber, Glückszauber, Wahrsagen, Wetterzauber. So gehörten Amulette der Weissen Magie an. Sie sollten durch bannende (defixive), vertreibende (exorzistische) oder abwehrende (apotropäische) Praktiken gegen schädigende Einflüsse schützen. Schwarze Magie bezeichnete den Versuch, mittels Magie Schaden anzurichten (z. B. Schadenzauber und Verwünschungen).
Anleitungen zu Praktiken der Weissen und der Schwarzen Magie wurden mündlich tradiert und vielfach auch schriftlich weitergegeben, wie die reichhaltige Überlieferung der Zauberbücher zeigte.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 395 f. Literatur: Kälin Detta, Zauberwahn und Wunderglauben, S. 10.
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DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
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Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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