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Aberglaube
   
Aus theologischer Sicht gab es eine klare Grenze zwischen Glauben und Aberglauben. Magie und Zauberei waren Aberglauben, ihre Anwendung nach kirchlicher Auffassung eine Sünde.
Im Aberglauben versuchte der Mensch mit Glaubensvorstellungen und -handlungen, die sich meist auf eine über- oder aussernatürliche Welt bezogen, eigenmächtig in Gottes Schöpfung einzugreifen. Er enthielt häufig Reste verdrängter alter religiöser Vorstellungen. Wer magische Praktiken ausübte, hoffte nicht auf Gottes Gnade, sondern versuchte eine für ihn positive Wirkung durch bestimmte Objekte, Sprüche oder Handlungsweisen zu erzwingen.
In der Volksfrömmigkeit waren die Übergänge vom Glauben zum Aberglauben fliessend. Aberglauben beinhaltete eine Wertung, die einer sachlichen Beurteilung nicht förderlich, sondern zu respektieren war.

Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 19; Bär Walter, Volksfrömmigkeit, S. 19.

NACHWEISE

«... Aber in den Spiegel soll man zuerst einen Hund hineinschauen lassen, den Ersten nämlich, der in einen solchen Spiegel schaut, nimmt der Teufel. Nachher vermag jedermann mit ihm durch alle Berge hindurch und in die weitesten Fernen zu sehen, was er will, er kann z.B. von hier aus einen Freund in Paris damit beobachten.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 329 1.
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«... pflegte noch zu Menschengedenken stets ein wenig Brot im Sack bei sich zu tragen, das sei gut gegen alles und gegen allen Zauber...»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 815 3.
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Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf

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Stand der Arbeiten:
Begriffs- und Themenkatalog fertig
Nachweise in den Urner Sagen >
in Arbeit

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019