Register der Volksfrömmigkeit
Abtreibung
Die Kirche verurteilte die Abtreibung als grosse Sünde. Im Volk galt sie als verabscheuungswürdiges Vergehen gegen das menschliche Leben. In der Familie wurde der Schleier des Tabus darüber ausgebreitet. Dies war wohl einer der Gründe, warum über die Abtreibung so wenig bekannt war. Die soziale Not während Jahrhunderten lässt heute wesentlich mehr Abtreibungspraktiken vermuten.
Die betroffenen Frauen kannten verschiedene natürliche Abtreibungsmittel (z.B. Seifenlauge, Petersilie oder «Sefi»). In äusserster Not wagten sie sich zu einem «Engelmacher«» (Arzt, Hebamme, Heiler oder Person ohne medizinisches Wissen), der oft unter misslichen Verhältnissen und mit nicht medizinischen Mitteln (u.a. Stricknadeln, Chemikalien) eine illegale Abtreibung vornahm. Nicht selten führten diese Eingriffe zu schweren Komplikationen (z.B. Blutungen, Infektionen, Unfruchtbarkeit) und Todesfällen.
Autor: Walter Bär-Vetsch, Volksfrömmigkeit, S. 21.
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