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Chäppäli
   
Der Ausdruck Chäppäli galt volkssprachlich für ein grosses Spektrum von kleinen Sakraldenkmälern, vom Kapellchen bis zum Helgenstöcklein. Wenn ein Leichenzug an einem Chäppäli vorbeiging, wurde eine Leichenrast eingeschaltet. Man blieb stehen und betete ein Vaterunser.

Der Hofbesitzer, auf dessen Gut das Chäppäli stand, unterhielt und erneuerte es. Das Volk hatte ein wachsames Auge für jene, die ihre Chäppäli und Helgenstöcklein vernachlässigten. Es hiess immer, dass die Strafe nicht ausblieb. Zahlreich waren die Chäppäli, zu denen das Landvolk eine innige Beziehung hatte und regelmässig Blumen hinbrachte oder gar ein Licht unterhielt.

In einigen Fällen sagte eine Entstehungslegende etwas aus über das Sakraldenkmal. Im Allgemeinen wusste man allerdings wenig über den Ursprung. Viele Chäppäli – vielleicht sogar die meisten – standen in Zusammenhang mit Armen Seelen, oft gleichzeitig mit einem Unglück, das sich an der Stelle ereignet hatte.

Die Chäppäli hatten einen ausgesprochen volksreligiösen Charakter. Kirchenbücher erwähnten sie höchst selten.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 102 ff; Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 116.

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Walter Bär-Vetsch, Altdorf

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Stand der Arbeiten:
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in Arbeit

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019