Register der Volksfrömmigkeit
Bann, Exkommunikation
Die Menschen erlebten nach Eduard Renner eine Welt, die vom Es (der Summe alles Bedrohlichen) und vom Frevel (der tödlich gefährlichen Nichtbeachtung von Brauchtum und Herkommen) beherrscht wurde. Der Lebensbereich des Menschen war der Ring. Er wurde durch den Bann gegen das bedrohliche Es gesichert. Verschiedene Gesten (Besitzergreifen, Gemeinschafts- und Truggesten) schützten diesen Lebensbereich (den Ring). Dazu gehörten auch Signaturen und Kunstwerke.
Ein Bann ist ein feierlich ausgesprochenes Gebot, das für einen gemeinschaftlichen Bezirk gilt. Indem der Bann den menschlichen Bezirk vom Unmenschlichen abgrenzt, regelt er zugleich das Gemeinschaftliche im Ring, z. B. das Besitzverhältnis von Eigen und Allmend. Was aber im Ring Bestand und Gestalt hat, droht dem Es zu verfallen. Der Mensch bleibt dem Unmenschlichen ausgesetzt. Der Bann muss somit immer wieder erneuert werden.
Der Bann war die schwerste Kirchenstrafe, die entweder den Ausschluss von den Sakramenten bedeutete oder sogar jede Beziehung zur Kirche auflöste.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Kraft aus einer andern Welt, S. 66 f.
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NACHWEISE
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VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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Porträt
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