Register der Volksfrömmigkeit
Tod im Wochenbett
Wöchnerinnen, die noch vor der Aussegnung verstarben, konnten im Extremfall eine ähnliche Behandlung wie Verbrecher, Selbstmörder oder Ungläubige erfahren. Frauen im Wochenbett galten als unrein. Dahinter stand die alte Vorstellung, dass Blut kultunfähig machte und die entsprechende Person einer Reinigung bedurfte. So wurden auch Wöchnerinnen erst mit der Aussegnung durch einen Geistlichen (ungefähr sechs Wochen nach der Niederkunft) wieder in die christliche Gemeinschaft aufgenommen. Noch bis ins 18. Jahrhundert kam es vor, dass im Wochenbett verstorbene Mütter ausserhalb des Friedhofs in ungeweihter Erde beigesetzt wurden.
Während der Geburt und während des Wochenbetts wechselte die Wöchnerin die Bettwäsche nicht, weil die reine Wäsche das Blut anzog und somit Gefahren mit sich brachte.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 563 f. Literatur: Lehner Esther, Sterben und Tod, S. 104 f.; Renner Eduard, Goldener Ring, S. 154.
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Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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