Register der Volksfrömmigkeit
Brunnen
Neben dem vom Menschen eingerichteten Wasserbezugsort mit Brunnenstock, Röhre und Trog, nannten die Landleute auch eine Quelle und deren Fassung Brunnen. Der Brunnen war nicht einfach fliessendes Wasser, sondern Lebenselement. Für den Bauern war der Brunnen mit doppeltem Schicksal belastet, denn auch seine Haustiere brauchten den Brunnen zum Überleben. Im Volksempfinden galt es als grössere Missetat als das Marchversetzen, wenn jemand einem andern das Wasser abgrub. Nicht nur das Abgraben wurde als Frevel betrachtet, auch das Verunreinigen von Brunnenwasser galt als gemeine Tat.
Manchen Brunnen schrieb man Heilwirkung zu. Im Vertrauen auf die magischen Kräfte der Quellen und Brunnen kamen die Leute von weither, um durch das Wasser Hilfe zu erlangen. Es war vielgeübter Brauch, sich bei allerlei Leiden mit dem Wasser zu waschen oder in Behältern vom Brunnen Wasser mit nach Hause zu nehmen.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 110 ff. Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 101 f.
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VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
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Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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