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Uri

Schnecken

Die Schnecken gehören zu den Weichtieren. In Uri sind rund 129 Arten nachgewiesen. Die Schnecken unterscheiden sich in Wasserschnecken, Landschnecken mit Gehäuse und Nacktschnecken. Es handelt sich dabei um folgende Familien:

- Bernsteinschnecken
- Bodenschnecken
- Dolchschnecken
- Fässchenschnecken
- Federkiemenschnecken
- Glanzschnecken
- Glasschnecken
- Grasschnecken
- Kegelchen
- Kornschnecken
- Kristallschnecken
- Laubschnecken
- Nadelschnecken
- Punktschnecken
- Puppenschnecken
- Riemenschnecken
- Schliessmundschnecken
- Schnauzenschnecken
- Schnegel
- Schnirkelschnecken (Weinbergschnecke, Bänderschnecken)
- Schüsselschnecken
- Strauchschnecken
- Sumpf- u. Schlammschnecken
- Tellerschnecken
- Turmschnecken
- Walddeckelschnecken
- Wegschnecken (Rote Wegschnecke)
- Windelschnecken
- Wurmschnecken

Häuschenschnecken besitzen eine einteilige Kalkschale, welche eine asymmetrische Windung aufweist. Landschnecken atmen mit Lungen, Wasserschnecken oft mit Kiemen. Schnecken setzen sich in der kalten Jahreszeit in den Zustand der Winterstarre. Die Schneckenhausöffnung wird bis zum Erwachen im Frühjahr verschlossen.

   
Autor: Rolf Gisler-Jauch (www.urikon.ch); Quellen, Literatur: www.fauna-uri.ch (2019), www.wikipedia.de (2019).

EINE AUSWAHL AN URNER SCHNECKEN

Weinbergschnecke
Familie: Schnirkelschnecken
Lateinischer Name: Helix pomatia  
gehäusetragende Landschnecke; wärmeliebend und standorttreu. Im Gegensatz zu anderen Schneckenarten ist sie fähig, sich verschiedenen Lebensbedingungen anzupassen. In freier Natur kann sie ein Alter von acht Jahren erreichen.
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Rote Wegschnecke
Familie: Wegschnecken
Lateinischer Name: Arion rufus  
Die Rote Wegschnecke wird ausgestreckt 12 bis 15 cm lang. Die Färbung des Mantels kann sehr unterschiedlich ausfallen, von Schwarz und Dunkelbraun über Grau, Rotbraun, Rot und Orange. Die Jungtiere sind meist hellgelblich bis hellorange mit dunklem Kopf. Der Mantelschild erreicht über ein Drittel der Gesamtkörperlänge. Der Körper ist von grossen und länglichen Runzeln bedeckt. Die Rote Wegschnecke wird seit 1956 in der Schweiz durch die eingeschleppte Spanische Wegschnecke verdrängt.
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Bänderschnecken
Familie: Schnirkelschnecken
Lateinischer Name: Cepaea  
Die Bänderschnecken haben ein kugeliges Gehäuse und sind mit meist auffälligen braunen Streifen entlang des Gehäuses gekennzeichnet. Von dieser Bänderung rührt ihr Name. Es gibt auch rein gelbe oder rosafarbene Exemplare. Der ausgeprägte Farbenvielfalt der Gehäusefärbung wird als Antwort auf die Selektion von Räubern, aber auch als Anpassung an unterschiedliche Temperaturen ihrer Lebensräume interpretiert. Ihre Aktivitätsperiode reicht von März bis Oktober. Anschliessend gehen sie in eine Kältestarre, die rund fünf Monate anhält.
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WEITERES ZU SCHNECKEN


     
Alte Hausmittel gegen Krankheiten
So sagte man früher, dass Honig, Flarz und Agathamehl die Eigenschaft hätten, Eiter aus einer Wunde zu ziehen und diese dadurch zu reinigen. Nussbaum- und Kabisbiätter sollen bei Brustleiden helfen. Gequetschte Weinbergschnecken oder frisches Eiweiss sind nach dem Glauben des Urners ein vorzügliches Augenmittel. Auch Froschlaich dient demselben Zwecke. Gesegnetes Wasser oder Kirsch auf die Augenlider gestrichen, soll einen scharfen Blick geben. Das Trinken von Gemsblut hingegen macht den Jäger schwindelfrei und scharfsichtig. Bei tränenden Augen hilft ein aufgebundener Holunderschwamm. Bei Zahnweh soll man sich eine Knoblauchzehe in den äusseren Gehörgang schieben. Ohrenkrankheiten wird mit gesegnetem Öl behandelt. Wurzeln von Steinbrech, in die Zähne gelegt, sollen wirksam gegen Zahnweh sein. Stechpalmen, Hagebutten und Brennesseln, alle in Form von Tee, wirken gegen Lungenleiden, rote Randen gegen Lungenblutungen. Lungenkatarrh löst sich in einem Absud von nackten Waldschnecken in Zucker und Wein, dem sogenannten «Schnäggäsirup», oder aber auch mit einem Absud von Räben. Gegen Keuchhusten soll Kuhmisttee gut sein. Roter Holunder wirkt gegen Lungenerkrankungen. Gegen Lungentuberkulose soll Hundefett und Hundefleisch helfen.

Literatur: Iten Karl, Stadler Emil; Zeitungsserie «Rings um ds Ürner Chuchigänterli», in: GP Nr. 24, 19.6.1971.

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Waldschneckensirup
«Waldschnäggäsirup» ist eine Volksmedizin vor allem gegen Magengeschwüre sowie Husten und Tuberkulose. Der Schleim der Waldschnecke wir mit Zucker überstreut. Die Waldschnecken wurden auch ganz und lebend hinuntergeschlucht. Quellen, Literatur: NUMB S. 975.
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DIE SCHNECKE IM VOLKSGLAUBEN


     
Schneckenhäuser und Muscheln
Teile von Schneckenhäuschen und Muscheln galten noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als Heil- und Schutzmittel bei Geschlechtskrankheiten und zur Förderung der Fortpflanzung (Fruchtbarkeit).

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 492. Literatur: Kälin Detta, Zauberwahn und Wunderglauben, S. 42.

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Schneckenessen
«Michelini», ein bekannter Witzbold, Trinker und gelegentlicher Schlemmer, verzehrte bei einem Schneckenessen eine unglaubliche Zahl dieser leckeren, in Butter bereiteten Weichtiere. Es wurde ihm endlich sterbensübel, und er wurde für tot nach Hause getragen. Als der herbeieilende Priester ihm die letzte Oelung geben wollte, schlug er die Augen auf und sagte mit matter Stimme: „Um Gott’s Willä, nur nii-meh Feisses!”»
Michael Furrer aus Altdorf, genannt «Michelini» starb 1891.

Renner Eduard, Ueber das Magische und Animistische, S. 104.
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EREIGNISSE MIT SCHNECKEN

1533  / Dienstag, 24. Januar 1533
Frösche, Schnecken und Donner
Vor St. Pauli Bekehrung werden die Frösche und Schnecken sichtbar und einen Monat später donnert es.
Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 35.
     
2010  / Mittwoch, 16. Juni 2010
Biologen entdecken in Altdorf Arten im Minutentakt
24 Stunden haben Biologen in Altdorf geforscht. 600 verschiedene Tier- und Pflanzenarten haben die rund 30 Forscherenden im Altdorfer Siedlungsgebiet gefunden. 30 verschiedene Schnecken-, 40 Vögel- und rund 50 Käferarten werden nachgewiesen. Gross ist die Vielfalt bei den Nachtfaltern: Rund 100 verschiedene Arten leben in Altdorf. Unter den vier entdeckten Reptilienarten war auch die Ringelnatter. Alleine 100 Pflanzenarten leben an oder bei den alten Steinmauern.
UW 46, 16.6.2010
     

 
WEICHTIERE IN URI

Schnecken
Muscheln
Egel

Liste der Schnecken und übrigen Weichtieren, die in Uri nachgewiesen werden konnten.
> www.fauna-uri.ch

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / /span> Impressum / Letzte Aktualisierung: 22.09.2019