Schafe in Uri
lateinischer Name:
Ovis
Urner Dialekt:
Schaaf, Bänz (Jungschaf)
Bezeichnung: Aue (W), Widder (M), Lamm (J);
Die Schafe gehören als Säugetier zu den Ziegenartigen. Sie umfassen fünf Arten, darunter das Wildschaf, aus dem das Hausschaf hervorgegangen ist.
Bei den Hausschafen sind die Männchen (Widder) deutlich schwerer als die Weibchen. Die Fellfärbung variiert von weisslich bis dunkelbraun. Die Schafe haben im Gegensatz zu den Ziegen keinen Kinnbart und einen langen, hängenden Schwanz. Bei den in Uri vorkommenden Schafen tragen nur die Widder Hörner.
Bestand: Auf dem Kantonsgebiet von Uri befinden sich im Sommer mehr als 70 Schafalpen mit rund 17'000 Schafen. Das Gebiet mit der höchsten Schafdichte ist in dieser Zeit das Urserntal (inklusive Riental) mit zirka 7'500 Schafen. Diese müssen in den letzten Jahren auch vor dem Wolf geschützt werden.
Weideplätze: Für Schafe wie auch für die Ziegen sind die höchsten Weideplätze zugedacht. Sie sollen dadurch dem Rindvieh nicht schaden.
Schafhaltung: Die Schafe, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Uri gehalten wurden, waren kleiner als die Walliser Rasse und grösser als die «flammännische». Sie pflanzen sich sehr stark fort, hatten aber etwas rauhe Wolle. Diese war jedoch noch viel weicher als diejenige der Walliser Schafe. Die vielen steilen, mit Rindvieh nicht benutzbaren Alpen waren vorzüglich für die Schafzucht geeignet. Jährlich wurden rund 13‘000 Stück gesommert, und im Herbst mehrere tausend Stück nach den Kantonen Zürich, St. Gallen und Schwyz verkauft.
Es gab in Uri auch noch einige Merino-Schafe. Die Rasse wurde eingeführt, in der Absicht, die Landrasse zu verbessern und deren Wolle zu verfeinern. Wegen der geringeren Vermehrung fand die Rasse jedoch wenig Anklang. Beim Winterfutter musste das Schmalvieh mit allerlei Vorlieb nehmen.
Der Schafhaltung kommt im Gebirgskanton Uri eine wesentliche wirtschaftliche Bedeutung zu. Die grossen Flächen an strengen und hochgelegenen Alpweiden können am besten von Schafen genutzt werden. In Uri war das Schaf deshalb seit jeher verbreitet. Nebst der Schafhaltung in Kleinbetrieben werden Schafe als Nebenverdienst und Freizeitbeschäftigung gehalten.
Nutzung: Schaffleisch („Chabis und Schaffleisch“), Produkte aus Schafwolle.
Foto: StAUR Slg Bilddokumente 291.05-BI-41026 (Richard Aschwanden, um 1960).
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SCHAFRASSEN IN URI
Schwarzbraunes Bergschaf
Herkunft, Geschichte: Schläge des Schwarzbraunen Bergschafes werden bereits im 14. Jahrhundert erwähnt. Damals war das Hauptprodukt Wolle besonders beliebt für die Herstellung von dunklen Stoffen. Die heutige Rasse entstand 1938 aus den Landschlägen der Jura-, Saanen-, Simmentaler- und Frutigschafe.
Das einst spätreife Schaf mit lockerer, grober und melierter Wolle entwickelte sich zu einem frühreifen Schaf. Die fruchtbarste Rasse ist in der Schweiz mit ca. 13 % am Gesamtbestand vertreten. Für die hohe Fruchtbarkeit sind nicht nur ein hoher Anteil an Mehrlingsgeburten, sondern auch die asaisonale, lang anhaltende Brunst verantwortlich. Pro Wurf wird durchschnittlich mit 1,8 Lämmern gerechnet, jährlich rund 2,1 Lämmer. Bezüglich Mastfähigkeit und Fleischleistung wurden in den letzten Jahren grosse Fortschritte erzielt, ohne jedoch dieselbe Leistung wie die Rassen Weisses Alpenschaf und Braunköpfiges Fleischschaf zu erreichen. Heute werden betreffend Wolle zwei Farbschläge unterschieden: den weit verbreiteten dunklen, beinahe schwarzen Typ und den hellbraunen Typ "elb" genannt.
Aussehen: Kopf und Hals: mittellanger, hornloser Kopf mit breitem Maul (beide Geschlechter); Ohren mittellang und getragen; ganzer Körper gleichmässig bewollt; Vlies einheitlich schwarz oder braun (elb);
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Weisses Alpenschaf
Herkunft, Geschichte: Das Weisse Alpenschaf wird in der Schweiz seit der Rassenbereinigung von 1938 gezüchtet. Es ging aus verschiedenen Landschlägen (Wildhauser, Appenzeller, Luzeiner, Schwyzer und Oberhaslibrienzerschafe) hervor, die bereits 1917, dem Gründungsjahr des Schweizerischen Schafzuchtverbandes, herdebuchmässig erfasst waren. Um die Wollqualität dieser Landschläge zu verbessern, fing man zu Beginn der 1930er-Jahre an, sie mit Widdern der deutschen Württemberger Schafe zu kreuzen. Eine zweite Veredelungskreuzung mit der französischen Rasse Ile-de-France zielte darauf ab, dem einheimischen Weissen Schaf mehr Frühreife und bessere Keulenentwicklung zu verleihen. Der Kanton Uri, seit jeher in regem Zuchttierverkehr mit dem Berner Oberland, zählt somit zu jenen Zuchtgebieten des Weissen Alpenschafes, die einen vermehrten Ile-de-France-Blutanteil aufweisen.
Aussehen: Bis zur Augenlinie bewollter, mittellanger Kopf mit breitem Maul; Ohren mittellang, waagrecht getragen; hornlos; Vlies (Wolle) rein weiss;
Grösse: Widerristhöhe ca. 70 cm Schaf, ca. 80 cm Widder;
Gewicht: ca. 70 kg Schaf, bis 180 kg Widder
Tragzeit, Lämmer: Ablammung in der Regel dreimal in zwei Jahren
Nutzung: gute Fleisch- und Milchleistung; jährliche Wollmenge 3,5 bis 5 Kilogramm (Schafschur ein- bis zweimal jährlich)
Häufigkeit in Uri: häufigste Schafrasse in Uri.
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VERSCHIEDENES ZU DEN SCHAFEN
Das schwarze Schaf
Als „schwarzes Schaf“ wird ein Mitglied einer Gruppe bezeichnet, das sich in einer Weise von den übrigen Mitgliedern abhebt, die von den anderen als negativ bewertet wird. Die Redewendung geht auf die Wertmassstäbe der Schafzucht zurück, wonach die Wolle weisser Schafe als wertvoller angesehen wurde, da sie sich einfacher färben liess.
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Schafskälte
In der ersten Hälfte des Juni gibt es oft einen Kälteeinbruch, die durch einströmende, kühle und feuchte Luft aus Nordwesten verursacht wird und die Temperatur um fünf bis zehn Grad Celsius sinken lässt. Den Namen hat diese Wetterlage von den Schafen, die traditionell bis dahin bereits geschoren wurden. Muttertiere und Lämmer werden daher in der Regel erst nach Mitte Juni geschoren.
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Schafwappen
Die Familie Epp führt ein Schaf mit Fahne im Wappen.
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Schafbeiz
Wirtshausschild des Restaurants Schäfli in Intschi.
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SEUCHEN BEI SCHAFEN
DAS SCHAF IN DER VOLKSFRÖMMIGKEIT UND DER SAGE
Agnus Dei
Schützende christliche Anhänger nannte man Agnus Dei (entgegen dem heutigen Sprachgebrauch, der nur die ersten Wachsmedaillons mit päpstlichem Segen so benennt). Die früheren Agnus Dei waren kleine Wachsmedaillons, deren Vorderseite das Lamm Gottes (Agnus Dei, Johannes 1, 29) mit Nimbus und Siegesfahne sowie in erhabener Prägung die Umschrift Ecce Agn(us) Dei qui tol(lit) Pec(cata) Mun(di) zeigte (Lamm Gottes, das die Sünden der Welt wegnimmt). Auf der Rückseite fand sich ein Bild eines Heiligen, das Wappen oder die Signatur des amtierenden Papstes. Am kostbarsten waren jene Agnus Dei, die aus dem geweihten Osterwachs von St. Peter in Rom stammten, mit Katakombenstaub vermischt sowie vom Papst selber gesegnet und verteilt wurden (bis ins 20. Jahrhundert). Seit Papst Clemens VI. (1342 – 1352) hatte nur noch der Papst das Privileg zur Segnung der begehrten Agnus Dei. Während der Aufklärung kamen die Agnus Dei in die Kritik, doch rechtfertigte Papst Pius VI. deren Verwendung. Seit 1752, unter dem Pontifikat von Benedikt XIV., wurde mit dem Wachsplättchen jeweils auch ein gedrucktes Formular mit Erläuterungen zu dessen Wirkung und Gebrauch abgegeben. Als Regel galt, dass der Papst nur im ersten Amtsjahr und dann alle sieben Jahre an gewissen Tagen vor Ostern oder an Mariä Lichtmess die Agnus Dei in seiner Kapelle unter Eintauchen ins Weihwasser segnete und diese an bestimmten Tagen nach Ostern persönlich aushändigte. Ursprünglich verwendete man dafür das Wachs der gebrauchten Osterkerzen, der grossen Nachfrage wegen aber schon bald zusätzliches Wachs, das der Papst zur Verfügung stellte. Dieses heilige Wachs war bei den Menschen sehr begehrt, blieb jedoch vor allem den Kirchen, Klöstern – da und dort als Altarschmuck monstranzartig präsentiert – und einflussreichen Personen vorbehalten. Seit 1608 besassen die Zisterzienser von Santa Croce in Jerusalem das alleinige Recht, diese Wachsmedaillons anzufertigen. Sie galten als ein wirksames Schutzmittel gegen mancherlei Gefahr und wurden, häufig zusammen mit Reliquienpartikeln, zu Heiltumstafeln gestaltet. Das einfache Volk hatte aber vielerorts Gelegenheit, in Gotteshäusern echte Agnus Dei in Reliquiaren zu sehen und zu verehren.
Da nur wenige Leute in den Besitz eines Agnus Dei gelangten, aber viele das segenskräftige Wachs wünschten, entnahmen die Nonnen den Agnus Dei-Medaillons durch Schaben und Erwärmen kleine Partikel und gaben sie an den Klosterpforten ab. Um dem Bedürfnis und Verlangen nachzukommen, selbst auch ein Agnus Dei zu Hause zu haben, wurde später Agnus Dei-Wachs auch zerstückelt oder normales Wachs, allenfalls gemischt mit Chrisam (Salböl) und Balsam, gegossen. Klöster verpackten die Partikel und versahen sie mit einem Zettelchen. So gelangten sie in private Reliquienkästchen und Reliquienkreuzen. Damit man das heilige Wachs an mehr Menschen abgeben konnte, wurden Wachspartikel in Holz- oder Metallkapseln, Anhänger, Fingerringe, gestickte und verzierte Stoffbeutelchen und -täschchen (u. a. Tiifelsjägerli genannt, ein Hinweis auf die Art des Schutzes, den man von ihnen versprach) verarbeitet und den Gläubigen zugänglich gemacht.
Agnus Dei im weiteren Sinn waren nicht immer aus Wachs, sondern auch aus Gold, Silber oder aus gegossenem Blei. Verbreitet waren auch Anhänger, die ein Stück Wachs aus einem echten römischen Agnus Dei enthielten – eine Quasi-Reliquie. Mit der Zeit trugen die Anhänger immer öfter andere Motive als das Lamm Gottes (Agnus Dei) oder sie enthielten kein Agnus-Dei-Wachs mehr. Dennoch hielt sich der Begriff Agnus Dei für religiöse Amulette aller Art. Sie hatten in der Sakramentalienwelt die Position der heutigen Kreuzchen und Kruzifixe inne.
Dem Agnus Dei wurde Wirkung als Heiltum gegen den Einfluss des Bösen, gegen Naturkatastrophen, Unwetter und Krankheiten zugeschrieben. Man trug Agnus Dei seit dem 19. Jahrhundert als Stoff- und Blechanhänger gegen Feuer, Teufel, Dämonen, Pest, Reiseunfälle, hinfallende Krankheit (Epilepsie), schwere Geburten und einen jähen Tod. Um sie ständig bei sich tragen zu können, kamen im 19. Jahrhundert auch Stoff- und Blechanhänger als Agnus Dei auf.
Wahrscheinlich lebte diese Variante des Agnus Dei als christliches Amulett in der Bezeichnung Deli oder Amedeli für Trachtenschmuck weiter.
Autor: Walter Bär-Vetsch, Volksfrömmigkeit, S. 24 f. Literatur: Janz Karin, Wachs, S. 29; Wunderlin Dominik, Mittel zum Heil, S. 10 f. Kälin Detta, Zauberwahn und Wunderglauben, S. 34; Schütz Markus, Gebrauchsgegenstände zum Glauben, S. 125 f. Senti Alois, Das brauchtümliche Beten, S. 74; Watteck Arno, Amulette und Talismane, S. 62.
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Der Geist, das Ungeheuer (Tier)
Wurde ein Frevel getan, konnte ein Ungeheuer auftreten. Die Sage will dies oft nicht näher umschreiben oder die vage Beschreibung bietet dem Vorstellungsvermögen freien Lauf. Der Geist tritt dann in der Tierform auf, hat jedoch etwas Besonderes an sich wie der Glasscheiben-Hund. Die Ungeheuer erhalten vom Volk oft auch einen Namen, wie das «Greiss» auf Surenen oder der «Elbst» im Seelisbergersee. Der Geist muss nicht immer böse sein, doch immerhin etwas «ungeheuer». Unheimlich konnte auch der Fuchs sein - nicht zuletzt wegen der roten Farbe seines Fells. Glaubt der Jäger einen «Rotreckler» erlegt, blieb ihm nur ein Rocksaum oder ein roten Haarzopf. Im Fuchs steckte auch oft eine Hexe.
Das Ungeheuer erschien in der Urner Sage jedoch niemals in der Gestalt eines Schafes (Agnus Dei) oder einer Taube (Friedenstaube).
Quellen: Müller Josef, Sagen aus Uri.
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Frevelhafte Taufe eines Lamms
«Auf einer Alp hatten sie einen Bänz; dem gaben sie Reisbrei und andere Menschenkost zu fressen und trieben allerlei Unfug mit ihm. Der Senn ging sogar so weit, ihn zu taufen.»
«... wurde ein neugeborenes Lamm, „äs Bänzli“, getauft, das in kürzester Frist zu einem Untier anwuchs.»
«Da war ein Geissbub, der ein Lämmchen, das auf dieser Alp zur Welt kam, über alle Massen lieb hatte. Wenn er morgens und abends nach altem Brauch Weihwaser nahm und sich besegnete, tat er solches auch seinem Schäfchen, ja eines Tages ging der Lappibub und taufte es sogar.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 886, 888, 914.
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Mit Agnus-Dei-Amulett gegen Toggeli
«... In Gurtnellen und wohl auch anderwärts hat man früher, um das Toggeli von den Kindern fern zu halten, Malefizpulver unter das Kissen gestreut und ein Agnus Dei oder ein „Lysäpunggeli“ oder beides zusammen zu Häupten des Kindes an die Wiege gehängt ...»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1438.
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EREIGNISSE MIT SCHAFEN
1778
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Freitag, 19. Juni 1778
Verluste an Schafen und Pferden wegen des Schneefalls
Nach drei Tagen Schneefall sind die Weiden auf Ennetmärcht wieder grün. Doch sind grosse Verluste an Vieh zu beklagen. Schafe wurden durch die Felsen hinunter rissen. Durch rasches Zueilen können unter grosser Lebensgefahr gerettet werden. Die meisten bleiben jedoch erstickt und zerschlagen in den Lawinen liegen. Vier junge Älpler, die es wagten, in der untern Fiseten 22 Pferde zu holen, haben grosse Mühen auszustehen, bis sie sich einen Weg bahnen können. Der Schnee liegt so hoch, dass sie selbst auf den Pferden, sitzend, oft den oberen Rand mit ihren Stecken nicht erreichen können. Wenn die vordern Pferde bis an den Hals im Schnee stecken bleiben, müssen sie die hintern über der Rücken und Hals der Vorderen hinaus vorwärts jagen, um aus diese Weise vorwärts zu kommen. Zwei Pferde müssen sie im Wängiwald zurücklassen, wo sie verenden. Die restlichen bringen sie nach Ennetmärcht.
Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 97 f.
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1778
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Donnerstag, 16. Juli 1778
Gefährliche Alpabfahrt wegen heftigem Schneefall
Es schneit auf den Alpen der zweite Tag. Wegen des entstehenden Futtermangels und der Kälte fassen die Hirten und einige Alpgenossen den verwegenen Entschluss, wieder nach Hause zu fahren. Ungeachtet der Lawinengefahr zieht man den Pass über die Vorfrutt hinauf und kommt bis zur Balm durch verschiedene Lawinen. Dabei gehen schon viele Schafe verloren. Durch unsägliche Strapazen wird die Balm erreicht. Hier hofft man, Hilfe aus dem Tal anzutreffen. Diese kehrte in Aesch jedoch wieder zurück, da es unmöglich erschien, den Pass mit Vieh zu passieren. Die Älpler müssen den Abstieg über die Heidmannegg allein unternehmen. Lawinen stürzen und schlagen durch die Herden. Lediglich drei Kühe müssen in den Lawinen zurückgelassen werden, von denen eine anderntags noch lebend ausgegraben werden kann. Andere Kühe verirren sich auf dem Wege oder bleiben erschöpft liegen, doch auch diese können gerettet werden. Die Herde trifft dann um Mitternacht in Schattdorf ein.
Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 96.
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1956
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Sonntag, 29. April 1956
Verbot des Weidgangs und Wildheuens am Geissberg
Die Gemeindeversammlung beschliesst, sofern die Verbauung und Aufforstung am Geissberg realisiert werden kann, ein Verbot zu erlassen, das jeglichen Weidgang und das Wildheuen im Verbauungsgebiet verbietet.
Kunz Ruedi, Die Ziegen um den Geissberg, S. 21.
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1962
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Mittwoch, 3. Oktober 1962
Erstmals Grossviehausstellung auf der Bauernhofmatte
Die Grossviehausstellung findet erstmals auf der Bauernhofmatte in Altdorf statt. Stiere, Rinder und Kühe werden neu an einem Tag prämiert. Am Donnerstag folgt die Kleinviehausstellung mit weiblichen und männlichen Tieren von Schweinen, Ziegen und Schafen.
Abl UR 13.9.1962, Nr. 37, S. 639 ff.
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1995
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Schlechte Zeiten für Schafzüchter
Der September ist kein guter Monat für die Schafzüchter. Die Preise für Schlachtlämmer werden zweimal im Monat gesenkt. Diese Massnahmen sind umso schwerwiegender, als sie mitten in der Saison der Schafmärkte ergriffen werden.
UW 102, 30.12.1995
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1997
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Samstag, 11. Oktober 1997
25-Jahr-Jubiläum der Schafzuchtgenossenschaft Erstfeld
Mit einer Ausstellung und einem "Schäflerabend" feiert die Schafzuchtgenossenschaft Erstfeld ihr 25jähriges Bestehen.
UW 82/18.10.1997
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1998
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Samstag, 10. Oktober 1998
60 Jahre Schafzuchtgenossenschaft Realp-Ursern
Die Schafzuchtgenossenschaft Realp-Ursern feiert mit einer Jubiläumsausstellung ihr 60-jähriges Bestehen.
UW 81, 17.10.1998
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2000
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Montag, 2. Oktober 2000
Urner Kleinviehasustellung in Altdorf
Hochbetrierb auf der Altdorfer Kornrütti: 370 Schafe und 226 Ziegen präsentieren sich in der Ausstellung bei misslichen Wetterbedingungen den Experten und Schaulustigen. Es sind so viele wie schon lange nicht mehr. Ein Grund ist sicherlich das 40-Jahr-Jubiläum des Urner Kleinviehzuchtverbandes. Die Experten loben den ausserordentlich hohen Zuchtstandard im Kanton Uri. Gesamtschweizerisch sei man ganz vorne dabei.
UW 78, 4.10.2000
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2001
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Sonntag, 2. September 2001
Schafhirt Pietro Bonadei ist tot
Am ersten Septembersonntag stirbt der im Urner Oberland best bekannte 87-jährige Schafhirte Pietro Bonadei. Der gebürtige Italiener besuchte während vieler Jahre mit seiner Schafherde und seinen Eseln das Urserntal.
UW 70, 8.9.2001
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2004
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Mittwoch, 21. Januar 2004
Tiefer Fleischpreis am Schafmarkt
Sämtliche aufgeführte Schafe (total 377) sind am Schafmarkt in Bürglen (Trudelingen) verkauft worden. Es ist der erste Schafmarkt im Kanton Uri in diesem Jahr. Je nach Taxation betrug der Verkaufpreis 4,35 bis 4,65 Franken pro Kilogramm.
Vor Jahresfrist bezahlten die Händler pro Kilogramm noch um die 6 Franken.Was bei den Schafzüchtern besonderes Kopfschütteln verursachte, ist die Tatsache, dass sich der tiefe Ankaufspreis nicht auf den Preis auswirkt, den die Konsumentinnen und Konsumenten im Laden zu bezahlen haben.
UW Internet
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2007
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Montag, 5. November 2007
Podiumsgespräch - Schafzüchter äussern Bedenken zum Wolf
«Für die Kleinviehzüchter ist der Wolf wie der Blaue Brief», sagte Korporationspräsident Toni Arnold am vom WWF organisierten Podiumsgespräch «Dr Wolf isch los». Für ihn ist klar: Ein Zusammenleben mit dem Wolf ist im Kanton Uri unmöglich. «Mit Uris kleinen Strukturen sind Schutzmassnahmen nicht anwendbar», ist Toni Arnold überzeugt. Derselben Meinung ist auch Eduard Baumann, Präsident des Kleinviehzüchterverbandes Uri. Der Wolf bringe eigentlich nur Probleme, liess er verlauten. Am Podiumsgespräch diskutierten sieben verschiedene Parteien an einem Tisch über die absehbare Anwesenheit des Wolfes im Kanton Uri.
Gegenüber der eher negativen Stimmung unter den Urner Schafzüchtern stehen die Erfahrungen, die im Kanton Graubünden oder im Berner Oberland gemacht wurden. Die Anwesenheit des Wolfes habe auch im Bünderland zu heftigen Diskussionen geführt, führt Wolfsexperte und alt Wildhüter der Surselva, Georg Sutter, in seinem Inputreferat aus. Dennoch sei die Anwesenheit mittlerweile als völlig normal angenommen worden. Mittels Herdenschutzmassnahmen würden nur noch ganz wenige Schafe pro Jahr vom Wolf gerissen. Der Wolf halte sich in erster Linie an Wild. Doch auch auf den Wildbestand hat der Wolf keine negativen Auswirkungen, was Josef Hürlimann, Präsiden des Jägervereins Uri, befürchtet. Sollte das dennoch der Fall sein, müsste man die Patentgebühren für die Jäger der neuen Situation anpassen. Das sei bisher in keinem der Berichte nachzulesen
Daniel Mettler lässt das Argument des Strukturproblems im Kanton Uri nicht gelten. «In Bern war das strukturelle Problem mit vielen kleinen Schafherden noch brisanter», sagte er. «Dort hat man die Herden zusammengelegt und von einem Hirten mit Hunden bewachen lassen.» Heute habe man auch im Berner Oberland mit dem dort installierten Wolf keine Probleme mehr.
Die Anwesenheit dieses Grossraubtieres sei so oder so nicht so dramatisch wie es scheine, heisst es vonseiten des WWF, vertreten durch den Leiter Biodiversitiät, Kurt Eichenberger. «Befürchtungen, die Schweiz werde dereinst von Wölfen überschwemmt, sind fehl am Platz.» Er zeigt auf, dass in den Schweizer Alpen gemäss Hochrechnungen rund 20 Familien à fünf bis sieben Tiere leben könnten. Das sei immer abhängig von der Toleranz des Menschen. «Es gibt so viele Wölfe, wie der Mensch zulässt», sagte er. Dass sich ein Wolf im Kanton Uri installieren kann, sieht er aber als sehr wahrscheinlich.
Davon geht auch der Kantonale Jagdverwalter Josef Walker aus. Bereits sind erste Funde gemacht worden, die auf einen Wolf hindeuten. Von seiner Warte aus ist ein Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf durchaus möglich. Er ist sich aber bewusst, dass die Gewöhnung an den neuen Bewohner ein langer und vielleicht auch schmerzhafter Prozess sein könnte.
UW 87, 7.11.2007
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2008
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Freitag, 4. Juli 2008
Wolfskonzept - 17000 Schafe müssen geschützt werden
Das Wolfskonzept Uri wird vorgestellt. Dieses ist in den vergangenen Monaten von der Sicherheitsdirektion Uri erarbeitet und in enger Zusammenarbeit mit betroffenen Kreisen verabschiedet worden. Das Konzept vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) diente als Vollzugshilfe.
Um die Schafe zu schützen, empfiehlt das Wolfskonzept einerseits eine ständige Behirtung und andererseits die Einzäunung der gesamten Weidefläche oder wenigstens des Übernachtungsplatzes.
UW 52, 5.7.2008
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2012
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Mittwoch, 3. Oktober 2012
Kleinviehschau
295 Schafe und 315 Ziegen (2011: 280/294) zeigen sich bei der Urner Kleinviehschau auf dem Areal Eyschachen von ihrer schönsten Seite. Zu den schönsten Schafen wurde der Widder Rolf von René und Remo Baumann aus Meien sowie Tier Salome von Thomas Epp aus Silenen. Bei den Ziegen trägt den Titel Miss Uri die Burenziege Bambi von Markus und Maya Kempf aus Seedorf, bei den Toggenburger Ziegen wurde das Tier Älpli von Josef und Martin Herger aus Seelisberg gekürt. Die Schönste bei den Gämsfarbigen Gebirgsziegen heisst Ziba und gehört Roger und André Kempf aus Isenthal. Zum ersten Mal nach vielen jahren ist die rasse der Walliser Schwarzhalsziegen an der Kleinviehschau vertreten - jedoch ausser Konkurrenz.
UW 78, 6.10.2012
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2013
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Montag, 16. September 2013
Wolf reisst auf der Etzli- und Oberalp rund 20 Schafe
In der Etzlialp, Gemeinde Silenen, werden während der letzten zwei Wochen rund 20 tote Schafe aufgefunden, auf der Oberalp, Gemeinde Andermatt, am letzten Wochenende drei tote Schafe. Die Schafe wurden vermutlich von einem Wolf italienischer Abstammung gerissen. Entsprechende DNA-Analysen des Laboratoire de Biologie de la Conservation de l`Université de Lausanne haben dieses Resultat gezeigt.
Die gerissenen Schafe werden gemäss denAnsätzen des Schweizerischen Schafzuchtverbandes entschädigt. Zudem werden mit den betroffenen aber auch umliegenden Alpen mögliche Herdenschutzmassnahmen diskutiert, die dann für die nächste Alpsaison angewandt werden können.
UW 73, 18.9.2013, S. 16; UW 83, 23.10.2013, S. 16.
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2014
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Samstag, 10. Mai 2014
Ständerat Isidor Baumann fordert wolfsfreie Zonen
Der Verdacht auf einen Wolfriss in Bristen beschäftigt die Urner Schafhalter. Ständerat Isidor Baumann als Halter von 200 Schafen in der Göscheneralp weiss, was es bedeutet, wenn der Wolf umgeht. 2007 wurden seine Schafe selbst Opfer eines mutmasslichen Wolfrisses (wissenschaftlich jedoch nicht bewiesen). Als Ständerat und Präsident der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete setzt sich Isidor Baumann deshalb für wolfsfreie Zonen ein – auch in Uri. Der Einsatz von Herdenschutzhunden wie im Unterengadin sei dabei für die Urner Alpen nur bedingt sinnvoll.
UW 36, 10.5.2014, S. 2.
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2014
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Donnerstag, 26. Juni 2014
Korporation Uri - «Nicht vor dem Wolf kapitulieren»
Bei Gefahr durch Grossraubtiere können kleinere Schafherden künftig auf Gesuch beim Engeren Rat auf Heimkuhweiden ausweichen. Das entscheidet der Korporationsrat und ergänzt die Verordnung über die Heimkuhweide um den entsprechenden Ausnahmeartikel zu Grossraubtieren. Damit will die Korporation Uri als Besitzerin des Alpgebietes einen Beitrag zum Wolfskonzept leisten und den Schaf- oder Ziegenhaltern Hilfe leisten. Die Anpassung der Verordnung ist im Grossen Rat nicht unbestritten. Diese setze falsche Signale und stelle den Herdenschutz infrage. Ausserdem sei die Gleichbehandlung der Viehbesitzer in Gefahr, weil nur Halter von kleineren Herden von Ausweichgebieten profitieren können. Ausserdem sei unklar, wer die Umlagerung bezahlen soll und wie das mit den Sömmerungsbeiträgen funktioniert. Schliesslich seien im frühen Sommer die Heimkuhweiden ohnehin abgegrast.
UW 50, 28.6.2014.
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2015
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Mittwoch, 29. April 2015
Züchterglück mit Drillingen Schafe
Seit sechs Jahren züchtet der Altdorfer Fabian Imgrüth nebst Kaninchen und Wachtelhühnern auch Kamerunschafe. Vor zwei Jahren importierte er zwei Böcke aus Deutschland, um eine Blutauffrischung in seine Zucht zu bringen – mit Erfolg. Ein Muttertier brachte Drillinge zur Welt. Drei Jungtiere pro Wurf in der Zucht sind äusserst selten. Kamerunschafe sind kleine, kurzschwänzige Hausschafe mit länglichem Kopf und kleinen Ohren. Das Haarkleid ist dicht und eng anliegend. Kamerunschafe müssen nicht geschoren werden. Sie werden nur mit viel Zuwendung handzahm.
UW 36, 13.5.2015, S. 7.
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2015
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Freitag, 5. Juni 2015
Vermutlich hat ein Wolf acht Schafe gerissen
Am Vortag wurde ein Wolf an der Isleten gesehen. In der kommenden Nacht reisst er in Emmetten acht Schafe. Die Tiere befinden sich in einem grossen Gehege mit total 34 Tieren. Vier Schafe sterben unmittelbar bei der Attacke gegen 2.00 Uhr morgens, vier weitere werden schwer verletzt und vom Wildhüter erlöst. Als Vorsichtsmassnahme werden die Bauern und Schafhalter in Uri und Nidwalden benachrichtigt.
UW 43, 6.6.2015, S. 16.
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2015
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Dienstag, 16. Juni 2015
Isenthal - 14 Schafe wurden auf Urner Alp gerissen
Auf der Alp Gitschenen, unterhalb des Risetenstocks, ob Geissboden, werden von einem Wolf 14 Schafe gerissen. Insgesamt befinden sich auf der Alp unterhalb des Risetenstocks über 200 Schafe. Von dern Rissen betroffen sind sechs Schafhalter.
UW 46, 17.6.2015, S. 2.
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Montag, 22. Juni 2015
Wolf wird zum Abschuss freigegeben
Der Wolf, der vermutlich über 32 Schafe innerhalb der letzten Tage im Kanton Uri gerissen hat, wird definitiv zum Abschuss freigegeben. Und zwar wurden im Gebiet der Gemeinde Isenthal auf zwei Alpen (30 Tiere) und zwei Heimbetrieben (2 Tiere) gesamthaft 32 Schafe gerissen. Rund ein Dutzend Schafe werden noch vermisst. Sicherheitsdirektor Beat Arnold verfügt somit den Abschuss. Es gehe dabei nicht um eine Bestrafungsaktion gegen den Wolf sondern um die Vermeidung von weiteren Schäden an Nutztieren. Der Abschussperimeter entspricht dem vermuteten Streifgebiet des schadenstiftenden Wolfes, ausgenommen ist das eidgenössische Jagdbanngebiet Urirotstock. Die Abschussbewilligung ist auf 60 Tage befristet. Sollte der Wolf innerhalb dieser Frist weitere Schafe reissen, kann die Abschussbewilligung um weitere 30 Tage verlängert werden. Knapp zehn Personen von der Wildhut sind nun abwechslungsweise im Gebiet zwischen Seelisberg und Erstfeld unterwegs.
UW 47, 20.6.2015, S. 5.
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2015
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Freitag, 26. Juni 2015
Wolf sorgt im Kanton Uri weiter für Aufregung
Die Abschussverfügung für den Wolf ist in Kraft. Derweil wird ein verletztes Schaf auf dem Urnerboden gefunden. In Isental haben viele Schafhalter ihre Tiere von der Alp weggebracht.
UW 49, 27.6.2015, S. 3.
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2015
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Samstag, 11. Juli 2015
Sömmerung kleiner Schafherden hat hohe Priorität
Die Korporation Uri ist die grösste Grundeigentümerin im Kanton Uri. Die meisten Alpen sind in ihrem Besitz. Auf dem Gebiet der beiden Korporationen Uri und Ursern liegt ausserdem der allergrösste Teil der Urner Schafalpen. Aus diesem Grund sind die beiden Korporationen unmittelbar betroffen, wenn durch Wolfsrisse hohe Schäden an Nutztieren entstehen oder wenn die bisher praktizierte Schafalpung gegebenenfalls eingeschränkt werden müsste. Der Engere Rat der Korporation Uri ist der Ansicht, dass der Kanton mit dem Wolfskonzept aus dem Jahr 2008 die notwendigen Planungsgrundlagen für einen Herdenschutz auf den Urner Alpen erarbeitet hat. Nur kann der Herdenschutz nicht überall realisiert werden, weil aufgrund der Topografie keine genügend grosse Weidegebiete zur Verfügung stehen, damit die Anstellung eines Hirten mit Herdenschutzhunden wirtschaftlich ist. Der Engere Rat spricht sich grundsätzlich gegen die Präsenz des Wolfs im Urner Alpgebiet aus. In diesem Sinn begrüsst er die politischen Vorstösse auf nationaler Ebene für eine stärkere Regulierung des Wolfbestands beziehungsweise für die Änderung der eidgenössischen Jagdverordnung.
Der Grund für die ablehnende Haltung des Engeren Rats zur Präsenz des Wolfs in Uri liegt in der Kombination aus Topografie und Herdengrössen. Der Engere Rat möchte, dass in Uri weiterhin kleinere Herden gesömmert werden können. Denn die Alpung von kleineren Herden ist in vielen Fällen ein Mitbestandteil des landwirtschaftlichen Einkommens. Die entsprechende Nutzung der Weideflächen trägt zur Biodiversität bei und beugt der Verbuschung und Vergandung vor. Und schliesslich sind bestossene – und aus diesem Grund gepflegte – Alpen attraktiv für den Tourismus. Um kleinere Herden jedoch wirksam mit Hunden vor dem Wolf zu schützen, muss man sie zu grösseren zusammenführen, und genau das ist wegen der Topografie des Urner Alpgebiets in vielen Fällen nicht möglich. Die Schafhalter werden gezwungen, auf die Schafhaltung in derartigen Gebieten zu verzichten, wenn sie ihre Tiere nicht ungeschützt, ohne Hirt und Herdenschutzhunde, dem Wolf ausliefern wollen.
Wie der Engere Rat feststellt, ist der Einsatz von Herdenschutzhunden an sich nicht unproblematisch. Gerade auf den stark frequentierten Wanderwegen, die durch Alpgebiet führen, können Konflikte mit Touristen entstehen. Sollten die Herdenschutzhunde unbeaufsichtigt sein, was wegen der Weitläufigkeit und der schlechten Erschliessung einzelner Alpgebiete der Fall wäre, entstünden heikle Haftungsfragen bei Schadenfällen. Obwohl Bund und Kanton grosszügige finanzielle Beiträge an den Herdenschutz leisten, verbleiben den Alpbewirtschaftern in jedem Fall Restkosten und vor allem ein grosser Arbeitsaufwand. Erstellung und Erhalt von Hägen zum Schutz der Schafe vor dem Wolf sind kostenintensiv und arbeitsaufwendig. Zudem lassen sich aufgrund der Beschaffenheit des Geländes nicht in jedem Urner Schafalpgebiet Häge erstellen.
Begleitend zum kantonalen Wolfskonzept hat die Korporation Uri die Möglichkeit geschaffen, dass Ersatzalpgebiete bei einem vorzeitigen Abtrieb aufgrund eines Wolfsrisses zur Verfügung gestellt werden können. Die Korporation Uri hat in den letzten Jahren für Schwendarbeiten in Schafalpgebieten beträchtliche finanzielle Beiträge ausbezahlt. Dabei wurden den Älplern vor allem Arbeiten gegen das Verbuschen entschädigt. Der Engere Rat der Korporation Uri begrüsst den Entscheid, dass der «Isithaler Wolf» zum Abschuss freigegeben wurde.
Im Kanton Uri werden auf 73 Alpen über 16'000 Schafe gesömmert. Uri zählt 58 Standweiden, zehn Umtriebsweiden und fünf ständige Hirtschaften. 219 Schafhalter wintern 9500 Tiere.
UW 53, 11.7.2015, S. 4.
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2016
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Mittwoch, 15. Juni 2016
Uri wird nicht zur wolfsfreien Zone
Im Kanton Uri soll der Wolf neben der Alpwirtschaft und dem Tourismus seinen Platz haben können. Dies bekräftigt der Regierungsrat in seiner Antwort auf eine dringliche Interpellation der SVP, die «Wolfsfreizonen » fordert. Uri sei trotz seiner Schafalpung kein Sonderfall. Die Forderung nach einer wolfsfreien Zone in Uri lasse sich sachlich nicht begründen. In der Schweiz dürften zur Zeit rund 30 Wölfe leben. Angesichts deren Verteilung über die ganze Schweiz und der grossen Distanzen, die ein Tier jeden Tag zurücklegen könne, sei eine wolfsfreie Zone in der Praxis auch nicht durchführbar.
Die Kantonsregierung geht davon aus, dass die 15000 Schafe, die jährlich auf Urner Alpen den Sommer verbringen, vor dem Wolf geschützt werden können. Ein Herdenschutz sei für 95 Prozent der gesömmerten Schafe möglich. Die restlichen 5 Prozent könnten auf den schützbaren Alpen untergebracht werden, da diese nicht ausgelastet seien. Bislang hätten alle im Kanton Uri festgestellten Schafrisse in ungeschützten Herden stattgefunden. 2015 graste nach Angaben der Regierung ein Drittel der Urner Schafe auf geschützten Alpen. Diese befänden sich vor allem im Urserental. Ziel sei es, den Herdenschutz möglichst auf allen Alpen umzusetzen. Nur auf 17 Kleinalpen sei ein Herdenschutz topografisch nicht möglich oder vom Aufwand her zu gross.
UW 48, 18.6.2016, S. 3.
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2016
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Mittwoch, 22. Juni 2016
Wolf reisst mehrere Schafe
Ein Wolf reisst im Gebiet Guggital / Geissberg bei Erstfeld acht Schafe, kurz darauf im Leitschach (Gemeindegebiet Gurtnellen) weitere vier. Vermutlich ist es dasselbe Tier, das im Mai im Isental mehrere Schafe gerissen hat. In diesem Fall ist er italienischer Abstammung, männlich und wurde davor noch nie in der Schweiz nachgewiesen. Er wird als M68 bezeichnet.
UW 51, 29.6.2016, S. 12.
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2016
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Freitag, 22. Juli 2016
Wolf reisst im Gebiet Surenen mehrere Schafe
Wieder reisst ein Wolf im Gebiet Surenen / Blackenalp mehrere Schafe. Drei bis vier sind es zwischen dem 22. und 24. Juli. Im Gesamten sind in diesem Gebiet seit Mitte Juli 16 bis 17 Schafe gerissen worden. Die Risse geschahen auf Urner Boden. Im ganzen Sommer wurden im Kanton Uri dieses Jahr nahezu 50 Schafe gerissen. Vermutlich handelt es sich dabei um den Wolf, gegen den eine Abschussverfügung vorliegt.
UW 59, 27.7.2016, S. 2.
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2016
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Mittwoch, 28. September 2016
Urner Geissen und Schafe auf dem Laufsteg
Sie heissen «Sony», «Lord», «Adolf», «Bella», «Nobless», «Larissa », «Mia» oder «Hubertus». Und sie sind die Schönsten im ganzen Kanton Uri. Die schönsten Geissen und Schafe. Nach dem Alpsommer 2016 präsentieren sich 374 Schafe und 382 Ziegen auf dem Areal Eyschachen. Die Experten sind beeindruckt von deren Schönheit. Das Niveau und die Qualität der Tiere sei merklich gestiegen.
Schliesslich wurden die Schönsten unter den Schönen gekürt. Der Titel «Mister» geht an Schafwidder «Janosch » (Besitzer: Remo Baumann, Holderen, Meien), zur Miss wurde Schaf Evi gekürt (Remo Baumann, Holderen, Meien). Jungmister wurde «König» (Edy und Ruth Baumann, Fürlaui, Meien), und den Titel «Jungmiss » erhielt «Melanie» (Thomas Epp, Gotthardstrasse, Silenen). Miss bei den Gämsfarbigen Gebirgsziegen wurde «Nokia» (Besitzer: Tino und Valo Gisler, Riedisfeld, Bürglen), Miss bei den Toggenburger Geissen wurde «Daniela» (Josef und Martin Herger, Volligen, Seelisberg), und «Madonna» (Tino und Valo Gisler, Riedisfeld, Bürglen) wurde Miss Saanenziege.
UW 78, 1.10.2016, S. 1
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2017
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Mittwoch, 4. Oktober 2017
Weniger Ziegen und Schafe an der Urner «Veezäichnig»
Der diesjährige «Mister» in der Kategorie Weisses Alpenschaf heisst «König». Der Widder gehört Edy und Ruth Baumann, Meien. Bei den weiblichen Tieren hatte Schaf Taiga von Hanspeter Bricker-Arnold, Unterschächen, die Nase vorn.
Zur neuen «Miss» bei den Gemsfarbigen Gebirgsziegen wird «Uriella» von Theo und Toni Kempf, Attinghausen, gekürt. Den Titel «Miss» bei den Toggenburger Ziegen erhält «Isabelle» aus dem Betrieb von Tino und Valo Gisler, Bürglen. Und ein weiteres Tier aus dem Betrieb der Gebrüder Gisler aus Bürglen darf den Titel «Miss» entgegennehmen: Saanenziege Eve.
UW 80, 7.10.2017, S. 17.
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URIS ZURZEIT SCHÖNSTEN SCHAFE
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