Herzogtümer, Grafschaften, Adelige
Adeligen von Opplingen (Ritter Arnold von Brienz)
In Seedorf war auch Ritter Arnold von Brienz begütert. Seine Vorfahren waren die Adeligen von Opplingen, deren Stammsitz nördlich von Thun Brienz lag, und die vom Neuenburgersee bis ins Berner Oberland und sogar im Wallis Besitzungen hatten. Auch in Uri hatten sie Besitz (Flurname Oppli südlich von Erstfeld. Arnold von Brienz war ein glänzender Ritter. Spätere Legenden berichten von einer Heiliglandfahrt des standhaften Kämpfers. Von seiner Rüstung hat sich der Reiterschild bis heute erhalten.
Literatur:
Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd. 1, S. 129.
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Familie Gebzo
Urner Ministerialengeschlecht, das in Altdorf und bei Flüelen begütert war. Um 1290 und später amtete Johannes Gebzo als Ammann des Klosters Wettingen. Er nahm zusammen mit seinem Bruder Konrad, der 1270-91 Vikar in Bürglen war, in Uri eine angesehene Stellung ein. 1295 vergabte er seinen gesamten Besitz an Wettingen. Später verlor die Familie allen Einfluss. Ihr Wohnhaus hatte 1338 Johann von Moos, der Vogt von Ursern, in Besitz. 1346 verzichtete die Witwe Bercht und der Sohn Konrad Gebzo auf Leibgeding, Lehen und Ansprüche jeglicher Art. Die Familie liess sich in Zürich nieder.
Literatur:
Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd. 1, S. 123; www.hls.ch (2016)
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Familie Niemerschin
1248 verlieh das Kloster Wettingen den Turm von Schattdorf dem mächtigen Niemirschin, der Eigenmann der Rapperswiler war und das Meieramt Bürglen innehatte. Er und nicht der Klosterammann war dazu auserkoren, den festen Sitz zu bewohnen und in diesen unruhigen Zeiten des Aufruhrs den Wettingern offenzuhalten.
Literatur:
Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd. 1, S. 124.
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Familie von Eschenbach
Die Eschenbacher besassen am Zürichsee, entlang des Unterlaufes der Reuss und im Berner Oberland reichen Grundbesitz. Auch in Uri waren sie begütert und hatten im Birtschen bei Erstfeld sogar ein Reichslehen.
Die Eschenbacher dotierten ihr 1185 gestiftetes Familienkloster Kappel mit Urner Gütern. 1231 stifteten sie zudem das Kloster Frauenthal bei Cham, welches auch in Uri Güter im Wert von 400 Gulden besass.
Literatur:
Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd. 1, S. 125 f.
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Familie von Moos
Die Familie stellten ab Ende des 13. Jahrhunderts Ministerialen der Abtei Disentis in Ursern. Ab Beginn des 14. Jahrhunderts ist ein Zweig auch im Urner Reusstal fassbar, wo das Geschlecht in Altdorf und Wassen begütert war. Die Familie verfügte über wenig Eigenbesitz, dagegen über Lehen der Klöster Disentis, Wettingen und des Zürcher Fraumünsters. Über zwei Generationen hielt die Familie die Vormachtstellung im Urserntal inne. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts verstanden es die von Moos, nachdem sie von Wettingen freigelassen worden waren und bald darnach im Dienste des Fraumünsters standen, sich auf Kosten der Wettinger Amtsleute Gebzo breitzumachen und deren Wohnhaus und Lehen in Besitz zu nehmen. Ihren politischen Einfluss büsste die Familie in der 2. Hälfte des 14. Jahrhundert ein.
Die in Altdorf ansässigen Zweige starben im 17. Jahrhundert in ihrer männlichen Linie aus.
Literatur:
www.hls.ch (2016); Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd. 1, S. 124.
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Freiherren von Grünenberg
Die Stammburg der Freiherren von Grünenberg erhob sich auf den nördlich auslaufenden Napfhügeln bei Melchnau. Ihr Urner Grundbesitz muss bedeutend gewesen sein und wurde noch 1246 von einem Ammann verwaltet. Adelheid, die Gemahlin Eberhards von Grünenberg trug den Zunamen «von Uri». Schon vor 1224 hatte Eberhard seine Güter an St. Urban geschenkt, wo er selber als Mönch eintrat. Weitere Güter verkaufte die Familie 1246 dem Kloster Wettingen.
Literatur:
Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd. 1, S. 126 f.
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Grafschaft Toggenburg
Literatur:
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Herren von Belp
Die Herren von Belp gehörten mit den Rittern von Thun zu den Adeligen im Aaregebiet, welche Herzog Berchtold V von Zähringen im Kampf um die Vorherrschaft gegen 1200 entmachtet und enteignet hatte. Sie wichen in den Aargau aus und erwarben auch Güter in Uri. Mit Freiherr Burchard II, der um 1254 den Urner Besitz der Fraumünsterabtei verkaufte, starb der Familienzweig aus.
Literatur:
Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd. 1, S. 127.
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Herren von Utzingen
Die Herren von Utzingen waren in Altdorf und Unterschächen begütert (Utzigmatte). Das Geschlecht stammt wohl vom gleichnamigen Stammsitz im Amtsbezirk Bern. Es war spätestens seit 1257 in Uri tätig und liess sich hier nieder. Die Turmmatte ob Altdorf dürfte auf ihren heute verschollenen Burgsitz hinweisen. Ihre Güter gingen ans Kloster Rathausen und an einheimische Bauernfamilien über. Ende des 14. Jahrhunderts erlosch das Geschlecht in Uri.
Literatur:
Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd. 1, S. 128.
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Herzogtum Mailand
Literatur:
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Herzogtum Österreich
Literatur:
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Ritter von Seedorf
Die Ritter von Seedorf übergaben schon um 1260 ihre Güter und Eigen- von Seedorf dem Lazariterhaus Seedorf und vielleicht auch den Klöstern Kappel und Frauenthal. Sie bewohnten wohl den Turm, welcher noch heute als Ruine neben der Pfarrkirche St. Ulrich und St. Verena steht. Die Lage an der ursprünglichen Seebucht am Gotthardweg, wo Nauen anlegten und Kaufmannsgüter umgeladen wurden, gleicht der Situation des ungefähr gleichzeitigen Turmes Rudenz in Flüelen. Burg und Kirche Seedorf entstanden um 1200.
Literatur:
Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd. 1, S. 128.
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Ritter von Thun
Die Ritter von Thun waren im Altdorfer Feld begütert. Sie gehörten mit den Herren von Belp zu den Adeligen im Aaregebiet, welche Herzog Berchtold V von Zähringen im Kampf um die Vorherrschaft gegen 1200 entmachtet und enteignet hatte. Deshalb wichen sie wohl nach Uri aus. Ritter Rudolf von Thun, der wahrscheinlich zu Altdorf im Winterbergturm wohnte, zählte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu den Vornehmsten des Tales und wurde bei allen wichtigen Landesgeschäften beigezogen. Aufgrund seiner freundschaftlichen Beziehungen zum Minnesänger Otto zem Turne und der Verbundenheit mit der Landammännerfamilie Schüpfer zählte er zum Kreis der einflussreichen Leute der Grafen von Rapperswil. 1294 schenkte er seinen Urner Besitz um des Seelenheiles willen den Gotteshäusern von Kappel und Wettingen und überliess dabei wohl den Altdorfer Wohnturm der Witwe Berchta von Winterberg, der Tochter des Minnesängers Otto zem Turne.
Literatur:
Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd. 1, S. 127.
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Schnyder von Schauensee
Die Schnyder von Schauensee besassen in Uri zahlreiche Streugüter. 1245 gründeten die Schnyder von Schauensee das Frauenkloster Rathausen, das auch Urner Grundbesitz erhielt.
Literatur:
Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd. 1, S. 125 f.
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Von Rotenburg
Die Luzerner Vogtfamilie von Rotenburg besass in Uri ebenfalls Liegenschaften.
Literatur:
Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd. 1, S. 125.
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ADELSGESCHLECHTER IN DER TELLSGESCHICHTE
(Angaben folgen)
EREIGNISSE IM DETAIL
1287
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Donnerstag, 8. Mai 1287
Rudolf von Schauensee vergabt Urner Güter an verschiedene Klöster
1287 vergabt Ritter Rudolf von Schauensee vor einer Wallfahrt nach St. Jost in der Bretagne zahlreichen Klöstern Urner Güter. Sie liegen in Altdorf (u.a. Ruben, Untereien), Wassen (Gornibach), Bürglen (u.a. Eierschwand), Attinghausen (Albenschitt) und Seelisberg (Spreitenbach).
Quellenwerk zur Entstehung der Schweizerischen Eidgenossenschaft I.1 Nr. 1516, S. 696 f.
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1436
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Samstag, 30. April 1436
Tod von Graf Friedrich VII. von Toggenburg
Graf Friedrich VII. von Toggenburg hinterlässt kein Testament, aber viele sich teilweise widersprechende Zusagen. Sein Erbe bleibt vorerst in der Hand seiner Witwe Elisabeth von Matsch. Neben Zürich erhebt auch Schwyz Ansprüche auf Teile des Erbes, da Friedrich auch in einem Landrecht mit Schwyz gestanden hat (Obere March, Grafschaft Uznach, Herrschaft Windegg und Grafschaft Sargans). Die Erbstreitigkeiten führen zum Krieg unter den Eidgenossen.
Lusser Karl Franz, Geschichte des Kantons Uri, S. 135.
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FRÜH- UND HOCHMITTELALTER
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