Begriffe des Frühmittelalters in Uri
Urbarisierung, Rodung
Bei der Urbarisierung von Wald und Gestrüpp wandten die Siedler verschiedene Methoden an. Durch Reuten mit Axt, Pickel und Hacke entstanden die zahlreichen Rütenen (Rüti, Rütli). Eine Schwand bezeichnet ebenfalls ein Waldgebiet, welches durch Aushauen und Säubern sowie allenfalls durch Schälen der Stämme verschwunden ist. Heimwesen mit den Namen Brand, Brüsti oder Brust weiden darauf hin, dass bei der Rodung mit Feuer und Brennen vorgegangen worden ist. Auf Wurzelstöcke und sonst auf Rodungsgebiet können die Namen Stock, Stocken, Stockberg hinweisen. Die Namen mit Ei (Eien, Eielen, Untereien) oder die Bezeichnungen Leitschach und Seewadi sowie die zahlreichen Riet- und Moosnamen sind Hinweise für eine ursprünglich von Wasser durch- oder umflossene, mit Tümpeln durchsetzte, sumpfige und saure Naturlandschaft. Sie wurde durch Wuhren, Gräben und regelmässige Nutzung in Kulturboden verwandelt.
Literatur: Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd. 1, S. 57.
|
EREIGNISSE IM DETAIL
|
FRÜH- UND HOCHMITTELALTER
|