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Urner Beziehungen zu den Kantonen



Appenzell Ausserrhoden

Der Kanton Appenzell Ausserrhoden hat eine Fläche von 243 km2 und zählt 55’000 Einwohnerinnen und Einwohner. Auf einer knapp fünfmal kleineren Fläche wohnt somit eine eineinhalb mal grössere Bevölkerung als in Uri.
Das Appenzellerland ist bekannt für seine liebliche Landschaft mit sanften Hügeln und vielen Einzelhöfen. Der höchste Berg ist der Säntis mit 2502 müM, den man jedoch mit dem anderen Appenzeller Halbkanton und mit St. Gallen zu teilen hat. Damit entspricht der Aussichtsberg in der Höhe dem Gitschen (2513 müM). Vom Säntis aus kann man auch den höchsten Urner Berg, den Dammastock (3629 müM), sehen.
Die beiden grossen Flüsse, Urnäsch und Sitter, fliessen in die Thur und dann in den Rhein. Das Appenzeller Wasser vereinigt sich somit mit dem Urner Wasser erst bei Koblenz, wo die Aare in den Rhein mündet.
Appenzell-Ausserrhoden hat zwischen den Buchstaben V (U) und R den Bär im Wappen, wie der Bezirk Ursern.

Was für Uri die Fraumünsterabtei Zürich war, das bedeutete für (das damals noch ungeteilte Land) Appenzell das Kloster St. Gallen. Wie das Fraumünster in Uri errichtete das Kloster St. Gallen in Appenzell eine ausgedehnte Grund- und Lehensherrschaft («Appenzell» = «Zelle des Abtes»).
Im Unterschied zu Uri geschah die Ablösung des Landes von der Grundherrschaft des Klosters nicht friedlich, sondern kriegerisch. Appenzell hat auf diese Weise Anfang des 15. Jahrhunderts seine Freiheitskriege bestanden und ist zur Unabhängigkeit gelangt, unterstützt unter anderen von den eidgenössischen Ständen der Urschweiz. Appenzell-Ausserrhoden wurde als letztes vollwertiges Glied der alten Eidgenossenschaft 1513 in diesen Bund aufgenommen.

Die konfessionellen Konflikte in der Gegenreformation führten dazu, dass sich der Kanton 1597 in das reformierte Ausserrhoden und das katholische Innerrhoden teilte. In Uri entfaltete sich die protestantische Konfession erst im Zuge des Bahnbaus mit den Eisenbahnern sowie in Ursern mit dem Personal der Festungsbauten. Heute gibt es in Uri drei protestantische Kirchen: Altdorf, Erstfeld und Andermatt.

In Uri trennt die Schöllenen die beiden Talschaften (Korporationen) Uri und Ursern. In der ausserrhodischen Geschichte kommt diese Funktion dem Sittergraben zu. Diese natürliche Schranke teilte Ausserrhoden auch politisch in zwei rivalisierende Hälften. Die Rivalität lag darin begründet, dass der Landesteil vor (östlich) der Sitter über mehr Stimmvolk verfügte und darum im Landesregiment besser vertreten war, wogegen der Landesteil hinter (westlich) der Sitter eine gleichmässige Verteilung anstrebte und auch erreichte. Diesem Ausgleich der Rivalitäten trug auch die Aufteilung der beiden Landsgemeinde-Tagungsorte Rechnung: Trogen vor der Sitter, Herisau und Hundwil hinter der Sitter. In Uri wurde die Initiative zur Abschaffung der Landsgemeinde (1928) im Urserntal lanciert. Die Initianten stellten regionalpolitische Überlegungen (Rechtsgleichheit, lange Anfahrtswege) in den Vordergrund. Zudem hatte die Urner Landsgemeinde immer mehr Anhänger verloren. Die Landsgemeinde in Ausserrhoden wurde 1997 abgeschafft.

Im Gegensatz zu Innerrhoden, aber ähnlich zu Uri, hatte Ausserrhoden seine ursprüngliche land- und alpwirtschaftliche Erwerbsart schon früh durch eine ausgesprochene Zuwendung zu Gewerbe und Industrie (Textil) erweitert.

Eine stark kupierte voralpine Hügellandschaft, die hinten im Urnäschtal bis an die Schwägalp und den Säntis reicht, hat dem modernen Verkehr baulich ähnlich schwierige Aufgaben zugemutet wie in Uri, die durch teilweise recht kühne Kunstbauten gemeistert werden mussten: die Sitterbrücke ist die zweithöchste Bahnbrücke der Schweiz, noch eine Idee kühner als das Kärstelenbach-Viadukt bei Amsteg.
Auch wenn das Appenzeller Land im Gegensatz zu Uri kein Pass- und Durchgangsland ist, wurde dem Binnenverkehr in dem unwegsamen Gelände Rechnung getragen: Das Land ist von einem guten Eisenbahnnetz (Appenzeller-Bahn) und Strassennetz durchzogen, das die Unebenheiten des Geländes wettmacht und das abgelegene Land auch von aussen her gut erschliesst. Die Appenzeller zählen zu den ersten, die nach dem Ersten Weltkrieg ihre Strassen durch Betonierung und Asphaltierung staubfrei gemacht haben.
Der Bündner Richard La Nicca (1794-1883) hat in Appenzell 1827 einen Teil der Kantonsstrasse erbaut. La Nicca hat auch Spuren im Kantons Ur hinterlassen. Er war mit der Projektierung der Reusskorrektion um die Mitte des 19. Jahrhunderts betraut worden.

Appenzell hat ein vielseitiges Brauchtum. Die «Alder-Buäbä» aus Urnäsch waren Gast beim 1. Urner Volksmusik-Festival 2010: «Urnäsch war Uri näch!» Im Gegensatz zur Appenzeller Volksmusik ist die Geige aus den Urner Volksmusikformationen spätestens in den 1920er-Jahren verschwunden; das Hackbrett war in der Urner Volksmusik wohl nie vertreten, es kam allerdings bei der Tellspielaufführung 2008 (Regisseur Volker Hesse) Dank dem Hackbrettspieler Töbi Tobler zu Ehren.
Während in Uri die «Chläuse» um den 6. Dezember aktiv werden, tun dies diejenigen in Appenzell Ausserrhoden an Silvester. Die Jahreswende wird in gewissen Gemeinden jedoch zweimal gefeiert, einmal nach dem gregorianischen Kalender am 31. Dezember und einmal nach dem Julianischen Kalender am 13. Januar (Alter Silvester). An diesen und zwischen diesen Tagen ziehen die Silvesterkläuse mit ihren Schellen in Schuppeln (kleine Gruppen) singend und «zauernd» von Haus zu Haus, um ein gutes Jahr zu wünschen.
Wie Altdorf mit dem Austrommeln kennt man in Herisau einen Tag später, am Aschermittwoch, eine schaurig-schöne Abschiedszeremonie. Gidio Hosestoss wird dabei zu Grabe getragen und wie schon vor über 150 Jahren ist er auch im aktuellen Jahr an einem geklauten Leckerli erstickt.

Text: Marius Gisler und Rolf Gisler-Jauch (www.urikon.ch)

«URNER» EREIGNISSE AN AUSSERKANTONALEN ORTEN

2010  / Sonntag, 15. August 2010  / Herisau
1. Volksmusikfestival Altdorf
Standing Ovations, Polonaise, Flamenco und auch Wiener Schmaus. Das 1. Volksmusikfestival Altdorf hat unglaublich viel geboten. Doch vieles gebe es in der Volksmusik noch zu entdecken. «Traditionelle Werte mit Weltoffenheit verbinden», schrieb OK-Präsident Josef Arnold, Regierungsrat des Kantons Uri, im Willkommgruss zum Volksmusikfestival Altdorf. Und eindrücklich erlebten das die Besucherinnen und Besucher beim Konzert der «Alderbuebe» und der Begleitung der Flamenco-Tänzerin Bettina Castaño, einer gebürtigen Appenzellerin. Die traditionelle Vielfalt und die Innovationskraft haben das Volksmusikfestival Altdorf geprägt, wie sich das auch Alois Gabriel, der Programmleiter und Co-Leiter des Hauses der Volksmusik, gewünscht hatte. Es war ein gemütliches Fest, das auch dem Regen erfolgreich trotzte. Das erste Volksmusikfestival in Altdorf war ein voller Erfolg, bilanzieren die Organisatoren. 2012 soll das nächste Festival stattfinden – allerdings nicht im August (Premiere der Tellspiele).
Quellen: UW 64, 18.8.2010
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2017  / Dienstag, 1. August 2017  / Herisau
Die Appenzeller als Vorbild für lebendige Demokratie
Appenzell ist Gastkanton bei den 1.-August-Feierlichkeiten in Altdorf. Nicht Nationalstolz, sondern lebendige Demokratie – das bringe die Schweiz vorwärts, meint Urs Kälin, Gemeindepräsident von Altdorf. Ein Vorbild dabei: die Gäste aus dem Appenzell. Die Festansprache hält Altständerat Hans Altherr. Er erzählt aus der Geschichte des Appenzells, macht sich Gedanken zum Wort «Freiheit» und fasst am Ende zusammen: «Wir sind alle gefordert, alle Schweizerinnen und Schweizer. Wir müssen Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden, das Wichtige sehr ernst nehmen und nicht auf einfache Rezepte hereinfallen. Wir müssen mit dem Verstand entscheiden und wohl oder übel auch denen vertrauen, die wir gewählt haben. Und zu guter Letzt müssen wir immer wieder aufeinander zugehen, das Gespräch, die Auseinandersetzung mit Themen suchen, konstruktiv und zukunftsorientiert».
Quellen: UW 62, 5.8.2017, S. 15
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2018  / Sonntag, 24. Juni 2018  / Herisau
Herger Mathias holt sich Kranz am Nordostschweizerischen
Beim 123. Nordostschweizer Schwingfest (125 Jahre NOSV) in Herisau (AR) holt sich der Bürgler Turnerschwinger Matthias Herger mit vier Siegen und zwei Niederlagen (8e, 56.50) den Kranz. Den Schwingfestsieg holt sich Armon Orlik, Maienfeld.
Quellen: www.urikon.ch
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2018  / Sonntag, 19. August 2018  / Schwägalp
Matthias Herger holt Bergkranz auf der Schwägalp
Am 19. Schwägalp-Schwinget holt der Bürgler Turner-Schwinger Matthias Herger den Bergkranz (5b 56.75). Das Fest wird von Samuel Giger, Ottoberg (TG), gewonnen.
Quellen: www.schwaegalp-schwinget.ch (2019)
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2019  / Sonntag, 11. August 2019  / Schwägalp
Zwei Urner Schwinger auf der Schwägalp
Unter den 20 teilnahmeberechtigten Schwinger des ISV für das Bergkranzfest auf der Schwägalp befinden sich auch die beiden Urner Raphael Arnold sowie Michael Zurfluh vom Schwingklub Attinghausen.
Quellen: www.schwaegalp-schwinget.ch (2019)
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2023  / Sonntag, 20. August 2023  / Schwägalp
Urner Exploit am Schwägalp-Schwinget
Lukas Bissig trumpft beim Schwägalp-Schwinget gross auf. Der Attinghauser bettet fünf Gegner ins Sägemehl, darunter die «Eidgenossen» Martin Hersche und Damian Ott. Die einzige Niederlage des Tages kassiert er gegen Samir Leuppi. Am Ende belegt Lukas Bissig Rang 3a, punktgleich mit Nick Alpiger und Sven Schurtenberger, und darf den begehrten Bergkranz in Empfang nehmen. Den Festsieg sichert sich Mario Schneider.
Quellen: UW 66, 23.08.2023, S. 1, 25.
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PERSONEN MIT BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DEN ZWEI KANTONEN

Alder Rudolf
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Bürgerort:
Beruf: Mechaniker
Herkunft: von Aarau.
Literatur:
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Sonderegger Florian
1933 -
Bürgerort: Grub
Beruf: Pastor

Literatur:
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Züst Markus
1952 -
Bürgerort: Wolfhalden
Beruf: lic. iur.

Literatur:
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Zürich
Bern (Januar 2024)
Luzern (Dezember 2023)
Schwyz  (November 2023)
Obwalden (Oktober 2023)
Nidwalden (September 2023)
Glarus
Zug
Freiburg / Fribourg (Mai 2023)
Solothurn
Basel-Stadt
Basel-Landschaft
Schaffhausen (Juni 2024)
Appenzell A. Rh.
Appenzell I. Rh.
Sankt Gallen (August 2024)
Graubünden (August 2023)
Aargau (September 2024)
Thurgau
Tessin / Ticino (in Arbeit)
Waadt / Vaud (Oktober 2024)
Wallis / Valais (Februar 2024)
Neuenburg / Neuchâtel (April 2023)
Genf / Genève (April 2024)
Jura (November 2024)


Die Beziehungen zwischen Uri und den restlichen Kantonen (schwarz) befinden sich in Arbeit. In Klammern befindet sich das voraussichtliche Aufschaltdatum.

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 23.05.2022