Urner Rindviehrassen im Detail
Jersey
Ursprüngliche Herkunft:
Kanalinsel Jersey (England)
Standorte in Uri:
Herde in Bürglen; Einzeltiere in Silenen und Unterschächen (2017)
Zeitraum:
seit 2000 in Uri
Fellfarbe:
gelblich bis hellbraun
Nutzung:
milchbetontes Zweinutzungsrind
Rahmen:
kleinrahmig
Risthöhe:
K: 118-128 cm
/ Gewicht:
K: 350-450 kg
Erstkalbezeit:
22-24 Mt
Reife: frühreif
Bis Ausgang des 18. Jahrhunderts durften Rinder von der Kanalinsel Jersey ohne Zoll nach England eingeführt werden. Dagegen musste für die Einfuhr von Rindern aus Kontinentaleuropa hohe Zollabgaben gezahlt werden. Landwirte der Normandie nutzten dies, indem sie Rinder, die sie nach England ausführen wollten, zunächst in Jersey ausluden und für einige Tage dort weiden liessen, bevor sie die Rinder weiter nach England verschifften. Englische Rinderzüchter wehrten sich gegen diese Einfuhrpraxis. Auf Druck des englischen Parlaments stimmte die Verwaltung Jerseys 1789 einem Gesetz zu, den Import von Rindern in Jersey mit hohen Zollabgaben zu belegen. Mit dieser Entscheidung war die Rinderzucht in Jersey von der Einkreuzung von Rindern aus anderen Gebieten abgeschnitten. Es wurden vor allem Kühe gezüchtet, die durch ihren hohen Fettgehalt auffielen. Die Jersey-Rinder gelten als eine der ältesten Rinderrassen. In der Schweiz gibt es sie jedoch erst seit 1995.
Das Jersey-Rind ist gelblich bis hellbraun gefärbt und das kleinste heimische Hausrind. Das wichtigste Rassemerkmal ist der äusserst hohe Fett- und Eiweissgehalt der Milch. Dafür ist die Milchmenge kleiner als bei den meisten Milchrassen.
Fotos: Christof Hirtler, Altdorf (Jersey-Rinder von Otto Arnold, Bürglen, 2017).
|
|
VIEHHALTUNG IM DETAIL
|