Urner Rindviehrassen im Detail
Evolène
Ursprüngliche Herkunft:
Wallis (Evolène)
Standorte in Uri:
Haldi
Zeitraum:
seit 2016
Fellfarbe:
rot, selten schwarz, weisse Flächen am Bauch und am Schwanz, oft auch über dem Rücken und auf der Stirn
Nutzung:
Zweinutzungsrund, Fleischproduktion (Mutterkuhhaltung)
Rahmen:
klein- bis mittelrahmig
Risthöhe:
K: 115-125 cm; S: 120-130 cm
/ Gewicht:
K: 400-500 kg; S: 500-700 kg
Erstkalbezeit:
Reife: frühreif
Das Rind ist eine alte Hausrindrasse des Wallis. Das Evolèner Rind hat mit dem Eringer Rind eine gemeinsame Wurzel. Ab 1880 setzte im Wallis der Trend ein, die Eringer einfarbig zu züchten; 1885 wurde die Einfarbigkeit zum Zuchtziel erklärt. Fortan galten die einfarbigen Tiere als Eringer, die weissgescheckten als Evolèner. Die Zuchtausrichtung ging nicht bei den Evolèner nicht mehr auf den Kuhkampf, sondern man hielt am kleineren Zweinutzungsrind fest. Das Zuchtzentrum lag rund um das Dorf Evolène im Val d’Hérens, das der Rasse auch den Namen verlieh. Um 1990 drohte die Rasse fast auszusterben. 2016 lebten in der Schweiz noch rund 400 Evolèner. Sie sind damit die am stärksten gefährdete Rindvieh-Rasse der Schweiz. ProSpecieRara bemüht sich deshalb um ihren Erhalt. Die Rasse ist berggängig und trittsicher und kann daher in der Alpwirtschaft eingesetzt werden.
Aussehen: kurze, kräftige Beine sowie einen kurzen und breiten Kopf; besonders auffällig sind die kräftigen Halsmuskeln der Kühe sowie die sehr kräftigen und verhältnismässig langen Hörner.
Milchleistung: 3'200 kg (Jahr).
Fotos: Christof Hirtler, Altdorf (Evolèner von Sebi Gisler, Haldi, 2017).
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VIEHHALTUNG IM DETAIL
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