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Porträts von Personen des Eisenbahnwesens
Wetli Kaspar
01.09.1822 - 30.03.1889
Beruf:
Bauingenieur
Geboren in Allenberg (Gemeinde Männedorf); Schweizer Ingenieur. Als Zürcher Kantonsingenieur war er für den Strassenbau zuständig. Er war auch im Eisenbahnbau tätig. In den Jahren 1860-1862 verfasste er ein Gotthardbahnprojekt, das jedoch nicht zur Ausführung kam. Er leitete dann den Bau der Wädenswil-Einsiedeln-Bahn und der Glatttalbahn. Sein Walzenradsystem kam nach einem schweren Unfall 1876 im Bahnhof Wädenswil nicht mehr zum Einsatz.
Literatur:
WICHTIGE ECKPUNKTE
/ Walzenradsystem
Das Walzenrad-System des Zürcher Ingenieurs Kaspar Wetli wirkte ähnlich wie das Zahnradsystem. Zwischen den Führungsschienen waren pfeilförmig Schienenstücke angeordnet, in welche die Walze eingriff. Es wurde beim Bau der Wädenswil-Einsiedeln-Bahn erprobt. Bei der Probefahrt am 30. November 1876 kam es jedoch im Bahnhof Wädenswil zu einem schweren Unfall. Bei der Talfahrt musste wegen eines Defekts ohne Eingriff der Walzen gefahren werden. In der Folge versagten die Bremsen und der Zug fuhr mit viel zu hoher Geschwindigkeit in den Bahnhof ein. Nach dem Zwischenfall fand das System keine Verwendung mehr. Alfred Escher zwischen Lukmanier und Gotthard/Band 1, Teil 3, Briefe zur schweizerischen Alpenbahnfrage 1850-1882, Zürich 2008.
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1863 / Der Anschluss von Ursern an die Gotthardbahn
Bereits anlässlich der Vorarbeiten für den Bau der Gotthardbahn tauchte der Gedanke auf, eine Verbindung mit dem Urserntal herzustellen. Das erste Gotthardbahnprojekt von Kaspar Wetli sah einen Tunneleingang bei Andermatt vor. Wäre diese Idee zur Ausführung gelangt, so hätte dies eine Verkürzung des Tunnels auf 10,68 km statt der jetzigen 14,8 km zur Folge gehabt. Das Trasse der Gotthardbahn war so gedacht, dass bei Göschenen eine Ausbiegung bis zur Göscheneralp erstellt werden sollte, mit einer Spirallinie bis Andermatt-Hospental. Dieses Projekt kam indessen nicht zur Ausführung; man gab einem anderen Plan mit einem Tunneleingang in Göschenen den Vorzug, nachdem sich auch Italien bereits im Jahre 1866 für dieses Projekt entschieden hatte. Louis Favre hatte den Plan, die Verbindung mit dem Urserental durch einen vom Tunnel ausgehenden Lift herzustellen. Der frühe Tod Favres setzte dem Plan jedoch ein Ende.
Literatur: Müller Albert; Fünfundzwanzig Jahre Schöllenen-Bahn, s. 7 f.
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1863-65 / Gotthardbahnprojekt von Ingenieur Kaspar Wetli
Der erste Projektplan einer Gotthardbahn für die Strecke Erstfeld-Lugano wurde vom Zürcher Kantonsingenieur Kaspar Wetli (1822-1889) erstellt.
Anfang 1865 trat Kaspar Wetli mit einem weiteren Projekt an die Öffentlichkeit, das von Attinghausen bis Göschenen eine Linienführung auf der linken Talseite vorsah. Ein Trassee über Attinghausen hätte mit einer regelmässigen Steigung Spitzkehren und Kehrtunnel erübrigt und eine Streckenverkürzung im Vergleich zu den bisherigen Projekten von 9,5 Kilometern sowie geringere Bau- und Betriebskosten erbracht.
> in Arbeit
Quellen, Literatur: Wetli Kaspar, Chemin de fer par le St. Gotthard, Plan général, M 1: 1OO'OOO (StAUR R-720-12/16).
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WICHTIGE EREIGNISSE
1861
/
Samstag, 25. Mai 1861
Planaufnahmen für Gotthardbahn
Das Gotthardkomitee erteilt Ingenieur Kaspar Wetli den Auftrag, die Pläne über die Linie Flüelen-Lugano aufzunehmen. Dieser setzte sich mit der gehörigen Anzahl Gehilfen sofort ans Werk. Im Laufe des Sommers und Herbstes werden die Aufnahmen im Freien auf der ganzen bezeichneten Linie gemacht und sodann im Winter die Ausarbeitungen der Pläne vorgenommen. Im Monat Juli des folgenden Jahres (1862) sind diese Arbeiten vollendet. Für die Bergstrecken regt er die Errichtung von Spitzkehren an.
Wanner Martin, Geschichte der Begründung des Gotthardunternehmens, 1880, S. 51.
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1862
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Dienstag, 15. Juli 1862
Wetli reicht Gotthard-Projekt ein
Der Zürcher Ingenieur Kaspar Wetli wurde vom Gotthardkomitee beauftragt, den Abschnitt Brunnen-Biasca und Ceneri-Lugano zu vermessen. Wetli legt seine Arbeit im Juli 1862 vor. Für die Bergstrecken regt er die Errichtung von Spitzkehren an.
HNBl UR 1994/95, S.38; Stadler-Planzer Hans, Karl Emanuel Müller, S. 492.
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1865
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Sonntag, 15. Januar 1865
Neues Projekt von Kaspar Wetli für Gotthardbahn
Kaspar Wetli tritt im Januar mit einem weiteren Projekt an die Öffentlichkeit, das von Attinghausen bis Göschenen eine Linienführung auf der linken Talseite vorsieht. Ein Trassee über Attinghausen hätte mit einer regelmässigen Steigung Spitzkehren und Kehrtunnel erübrigt und eine Streckenverkürzung im Vergleich zu den bisherigen Projekten von 9,5 Kilometern sowie geringere Bau- und Betriebskosten erbracht.
Koller Gottlieb, Die Gotthardbahn in technischer Beziehung , 1865.
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1876
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Donnerstag, 30. November 1876
Schwerer Eisenbahnunfall in Wädenswil mit Auswirkungen auf die Gotthardbahn
Im Bahnhof Wädenswil kommt es bei einer Probefahrt der Wädenswil-Einsiedeln-Bahn zu einem schweren Unfall. Das Walzenradsystem des Zürcher Ingenieurs Kaspar Wetli kann bei der Talfahrt wegen eines Defekts nicht eingesetzt werden. Die Bremsen versagen und der Zug fährt mit überhöhter Geschwindigkeit in den Bahnhof ein und entgleist. Dieser Unfall bedeutet auch das Ende des Walzenradsystems.
www.wikipedia.de
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr /
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/ Letzte Aktualisierung: 28.05.2021