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Porträts von Personen des Eisenbahnwesens



Beckh August

30.06.1809 - 30.06.1899
Württemberg
Beruf: Ingenieur

Stammt aus Württemberg. Ingenieur; Strassenbau- und Eisenbahnbauinspektor in Württemberg (1841-1853), Oberingenieur der Schweizerischen Nordostbahn (1853-1860), Gutachter und Experte in Eisenbahnfragen (ab 1860), Beckh verfasste im Auftrag des Lukmanierkomitees ein Gutachten über das Lukmanierprojekt sowie im Auftrag des Ausschusses der Gotthardvereinigung ein technisches und finanzielles Gutachten über die Gotthardbahn (1864/65, zusammen mit Robert Gerwig). Beckh wurde für seine Verdienste geadelt.
Literatur: www.briefedition.alfred-escher.ch (2016)   

WICHTIGE ECKPUNKTE

1864 / Das Gotthardbahnprojekt der Ingenieure Beckh / Gerwig
    


Ende Dezember 1864 schlossen die Herren August Beckh, gewesener Oberingenieur der Schweizerischen Nordostbahn, und Robert Gerwig, grossherzoglicher badischer Oberbaurat, im Auftrage des Gotthard-Ausschusses ihr technisches Gutachten zu einem Gotthardprojekt ab. Dieses verzichtete aus volkswirtschaftlichen Gründen auf eine linksufrige Linienführung entlang der Reuss, da die Station Altdorf eine halbe Stunde entfernt vom Flecken zu liegen gekommen wäre und es zwischen dieser Station und Göschenen «keine einzige bequem zugängliche Station» mehr gegeben hätte. Auch bezüglich Haltestellen wurden die Möglichkeiten in dem Bericht bereits abgesteckt: «Man hat es hier mit einer Bahn zu thun, bei welcher der Lokalverkehr untergeordnet, die Bevölkerung des durchzogenen Gebirgslandes keine dichte ist. Die Bahn kann ja überhaupt nur als Weltbahn Berechtigung beanspruchen, und aus diesem Gesichtspunkte ist es sogar zu wünschen, dass die Schnelligkeit der Bewegung nicht durch viele untergeordnete Haltepunkte beeinträchtigt werde.»
Nach den Plänen von Beckh und Gerwig wäre das Seeufer in Flüelen noch stärker aufgeschüttet worden und die Station Flüelen dorfwärts des ehemaligen Hotels Urnerhof (heute Apertura) entlang der heutigen Seestrasse auf der Höhe der Nauen- Landungsplätze zu liegen gekommen. Die Bahnlinie wäre im Berg verschwunden und hinter dem Dorfe in einem 460 Meter langen Tunnel geführt worden, um im Gebiet Reider wiederum ans Tageslicht zu treten. Entlang des Bannwaldes hätte sich die Bahnlinie Richtung Altdorf gezogen, um in einer Kurve, beginnend bei der Kapelle Unteres Heiligkreuz, auf der Höhe der heutigen Schulhausanlagen entlang der Bahnhofstrasse in die Station Altdorf einzumünden. Diese Linienführung stiess offenbar auf die Akzeptanz der Urner Bevölkerung und sollte den künftigen Entscheidungen über den Bau der Gotthardbahn zugrunde liegen.
Quellen / Literatur: Beckh A./Gerwig R., Technisches Gutachten der von dem Gotthard-Ausschusse zugezogenen Experten, o.O. 1865.

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WICHTIGE EREIGNISSE

1877  /
Pläne für die Gotthardbahn müssen neu aufgenommen werden
Die Pläne von Beck/Gerwig erweisen sich nun als viel zu ungenau und müssen neu aufgenommen werden. Je weiter die Planaufnahme voranschreitet, desto deutlicher treten Fehler in der Kostenberechnung sowie Schwierigkeiten in der technischen Realisierung hervor. Zudem führt die Bahnlinie auf der Nordrampe ungeschützt durch gefährliches Lawinen- und Steinschlaggebiet. Es stellt sich die Notwendigkeit heraus, das ganze Trassee auf der Nordrampe noch einmal hinsichtlich der Ökonomie des Baus und der Sicherheit des Betriebs zu untersuchen.
Gisler-Jauch Rolf,, Ein kleiner Abriss über die Wunsch- und Standorte der Bahnhöfe Altdorf und Flüelen, in:HNBL UR 1994/1995, S. 41f.
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1864  / Freitag, 26. August 1864
Technisches Gutachten von August Beckh und Robert Gerwig für eine Gotthrdbahn
August Beckh, gewesener Oberingenieur der Schweizerischen Nordostbahn, und Robert Gerwig, grossherzoglicher badischer Oberbaurat, schliessen im Auftrage des Gotthard-Ausschusses ihr technisches Gutachten zu einem Gotthardprojekt ab.
Beckh August/Gerwig Robert, Projet d'un chemin de fer, 1864, StAUR R-720-12/17.
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1874  / Donnerstag, 31. Dezember 1874
Der Bau der Talbahnen im Tessin legt grosse Kostenüberschreitungen an den Tag
Der Bau der so genannten „Tessinischen Thalbahnen“, welche zum Teil schon Ende 1874 fertiggestellt sind, legt grosse Kostenüberschreitungen an den Tag Es stellt sich heraus, dass der Kostenvoranschlag für den Bau der Gotthardbahn viel zu tief angesetzt ist. Die Ursache dafür liegt hauptsächlich darin, dass die Kostenvoranschläge teilweise auf Berechnungen aus dem Jahre 1864 beruhen. Inzwischen sind jedoch Löhne und Materialkosten um mindestens 30 Prozent angestiegen. Auch stellt sich im Verlauf der Bautätigkeit immer deutlicher heraus, dass die Planungen und Aufwandkalkulationen vielfach auf Schätzungen beruht haben. Selbst Ergebnisse der Geländerekognoszierungen der Planungsphase erweisen sich als unpräzis. Nebst technischen und administrativen Problemen versuchen insbesondere Wassereinbrüche im Stollen und Wasserschäden auf der Tessiner Zufahrtsstrecke Kostenüberschreitungen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Projekt Beckh/Gerwig - in der Zwischenzeit immerhin zehnjährig - auf der Nordrampe nicht mehr zur Ausführung gelangen wird.
Gotthardbahn, Geschäftsberichte 1871/72, S.12; 1874,S.33: Gisler-Jauch Rolf, Ein kleiner Abriss über die Wunsch- und Standorte der Bahnhöfe Altdorf und Flüelen, in: HNBL UR 1994/1995, S. 41.
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 28.05.2021