Begriffe des Urner Münzwesens
Sparkässeli, Sparschwein & Co.
Einer der frühesten Sparbehälter stammt aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. und wurde in der heutigen Türkei gefunden. Er ist einem griechischen Schatztempel nachgebildet und besitzt einen Einwurfschlitz für Münzen im Giebelfeld des Tempels. Ein solches Schatzhaus hiess «Thesauros». Dieses Wort wurde in die romanischen Sprachen übernommen und wurde im deutschen Sprachgebrauch schliesslich zum Begriff «Tresor».
Die Zahl der Spardosenfunde aus dem römischen Reich ist gross. Der charakteristische Typ war bei den Römern aus gebranntem Ton und «birnenförmig» als einfachstes Ergebnis einer Töpferscheibenarbeit. Aus dem Mittelalter haben vor allem eiserne, schlossbehangene Spardosen die Zeit überdauert.
Besonders bekannt und beliebt ist bis heute das Sparschwein. Das Schwein gilt schon seit früher Zeit als Glücksbringer und Symbol der Fruchtbarkeit, Nützlichkeit und Genügsamkeit. Sparschweine gab es bereits im Mittelalter. Dass das Sparschwein auf ein Missverständnis aus dem englischen Sprachgebrauch zurück gehen soll, mag für den englischen Sprachraum stimmen. Dort wurden Tongefässe aus einem Materialgemisch hergestellt, das die Bezeichnung «pygg» hatte, aus dem dann später «pig» (also «Schwein») wurde.
Etwa um 1900 begannen Banken, mit der Ausgabe von Heimspardosen in schlicht-eleganter Stahlblechausführung, vor allem zur Sparerziehung der Kinder.
Kässäli der Ersparniskasse Uri (vor 1914).
Das klassische Eulen-Kassäli der Urner Kantonalbank (UKB).
Das Uristier-Kassäli (Modell von Toni Walker, Flüelen) der Urner Kantonalbank.
Text: www.urikon.ch; Fotos: Eva Herger, Seedorf.
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