Begriffe des Urner Münzwesens
Schlechte «Urner Dublen»
Die von Jonas Würst geprägten Pistolen kamen unter dem Namen «Urner Dublen» (Dublonen) zu einer zweideutigen Berühmtheit. Die Tagsatzung von 1636 zu Baden musste wieder einmal feststellen, dass die Münzordnung nicht beobachtet wurde. Man war auch wegen der grossen Ungleichheit der «Urner Dublonen» besorgt. Uri musste an der Tagsatzung 1636 den Vorwurf entgegennehmen, dass es Pflicht der Urner Regierung gewesen wäre, einen Wardein (Münzprüfer) zu bestimmen. Die Regierung von Uri behauptete, niemals bewilligt zu haben, die beanstandeten Dublonen zu prägen. Zur fraglichen Zeit sei wegen der Pest kein Wardein zur Verfügung gestanden. Die Rechtfertigung von Würst lautete, dass er von seinen Auftraggebern schlechtes Gold empfangen habe und er selbst kein Feingold besitze. Es handle sich um folgende Aufträge:
- 1500 Stück für den Juden Salomon zu Rheineck, dieser habe ihn hintergangen, indem das gelieferte Gold die Probe nicht bestand.
- 4000 Stück für Bassawan zu Basel.
- 1300 Stück für Martin Besenwald von Solothurn, Peter Bränlin, Goldschmied zu Bregenz und den Juden Jakob von Feldkirch.
Gemessen am grossen Wirbel, welcher die «Urner Dublen» verur-sachten, konnte sich der Münzmeister Jonas relativ gut aus der Affäre ziehen. Er kam mit einer Geldstrafe davon.
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