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Verkehrszitate
Themen des Eisenbahnwesens in Uri im Detail
Von der Gotthardbahn zur SBB
1898 hatte das Schweizer Volk über das Bundesgesetz betreffend den Erwerb und Betrieb von Eisenbahnen auf Rechnung des Bundes abzustimmen. Obwohl die Verstaatlichung der Eisenbahnen eine wirtschaftliche Frage war, wurde sie zu einer politischen: Die Konservativen bezogen nicht nur in Uri Stellung gegenüber den Fortschrittlichen. In der Verstaatlichung sahen Erstere eine «ausserordentliche Überhandnahme der staatssozialistischen Ideen». Dann fürchtete man sich vor dem finanziellen Abenteuer, vor einer enormen Schuldenlast (2 Milliarden), welche die Gefahr beinhalte, dass die Schweiz durch Kreditaufnahmen ihre politische und finanzielle Unabhängigkeit verlieren könnte. Zwar mischte sich zu diesen Argumenten auch noch eine allgemeine Unzufriedenheit mit der Verwaltung der Gotthardbahn. Allerdings hegte man in Kreisen der Konservativen keine grosse Hoffnung, dass es mit den Zugverbindungen bessere, solange «die eidgenössische Bureaukratie» herrschte und die Eisenbahner Bundesbeamte wären. Die Verstaatlichung wurde in Uri vehement von den Fortschrittlichen und ihrem Parteiorgan, der «Gotthard-Post», vertreten. Das Blatt gab sich kampfbetont, sprach vom «wirtschaftlichen Befreiungskampf» und davon, dass es «den vaterlandslosen Geldmächten ein Herrschaftsgebiet zu entreissen» gelte, das dem Volk gehöre. Die Bahnen seien «die Verkehrsadern des Landes» geworden, und es müsse von dem in der Konzession verbrieften Rückkaufsrecht Gebrauch gemacht werden, um die rentablen Schienenwege dem Grosskapital und der Börse zu entziehen: «Das gute Geschäft der Aktionäre kann kein schlechtes Geschäft des Bundes werden!» Von der Vereinheitlichung der Bahnbetriebe versprach man sich schliesslich einen besseren und billigeren Betrieb, wovon durch Verkehrserleichterung und Tarifermässigungen auch das Volk profitieren könnte. Mit einer Stimmbeteiligung von 88,5 Prozent lehnten die Urner die Vorlage schliesslich mit 72 Prozent Nein-Stimmen ab. Altdorf, Hospental und Wassen nahmen das Gesetz mit der Schweizer Mehrheit an. Der Abstimmungskommentar der «Gotthard-Post» war mit «Heil Dir Helvetia!» betitelt, und der 20. Februar 1898 wurde als Tag gepriesen, der «golden» in die «Geschichte des Vaterlandes» eingetragen werde. Die Übernahme der Gotthardbahn sollte jedoch auf aussenpolitische Schwierigkeiten stossen. Die beiden grossen Partner, Deutschland und Italien, waren nicht ohne weiteres bereit, sich ihr Mitspracherecht an diesem florierenden und bedeutenden Unternehmen abkaufen zu lassen.
Auf den 1. Mai 1909 übernahmen die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) schliesslich die Gotthardbahn (GB).
Quellen / Literatur: UW 7, 12.2.1898; UW 9, 26.2.1898; GP 7, 12.2.1898; GP 8, 19.2.1898; Abl UR 1898, S. 85; GP 9, 26.2.1898; Gisler-Jauch Rolf, Ein kleiner Abriss über die Wunsch- und Standorte der Bahnhöfe Altdorf und Flüelen, in: HNBL UR 1994/1995, S. 54 f.
EREIGNISSE ZUM THEMA
1898
/
Sonntag, 20. Februar 1898
Volksabstimmung über die Verstaatlichung der Eisenbahnen
Das Schweizer Volk stimmt über Bundesgesetz betreffend den Erwerb und Betrieb von Eisenbahnen auf Rechnung des Bundes ab. Mit einer Stimmbeteiligung von 88,5 Prozent lehnen die Urner die Vorlage mit 72 Prozent Nein-Stimmen ab. Altdorf, Hospental und Wassen nehmen das Gesetz mit der Schweizer Mehrheit an.
Quellen / Literatur:
Gisler-Jauch Rolf, Ein kleiner Abriss über die Wunsch- und Standorte der Bahnhöfe Altdorf und Flüelen, in: HNBL UR 1994/1995, S. 54 f.
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EISENBAHNTHEMEN
Allgemeines
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Schweiz. Bundesbahnen (SBB)
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr /
Impressum
/ Letzte Aktualisierung: 23.05.2021