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Themen des Eisenbahnwesens in Uri im Detail

Der Entscheid für den Gotthard



1849 kam der Bau einer Eisenbahn durch die Zentralalpen ins Gespräch. Die Gotthardkantone, allen voran Luzern und Basel, griffen die Idee auf. 1852 wurde in der Handels- und Industriestadt Basel die Schweizerische Centralbahn gegründet. Mitgründer Johann Jakob Speiser (1813-1856) wollte die nach Luzern gebaute Strecke durch die Alpen führen. In der Folge wurden verschiedene Projekte erarbeitet unter anderem auch vom Urner Ingenieur Karl Emanuel Müller (1804-1869). Die Gotthardidee setzte sich Schritt für Schritt durch. Immer mehr Kantone und Bahngesellschaften schlossen sich der Bewegung an. Ein grosser Erfolg war 1863 das Einschwenken Zürichs und der Nordostbahn mit dem mächtigen Alfred Escher (1819-1882). Im gleichen Jahr wurde die Gotthardvereinigung gegründet. Zum Durchbruch der Gotthardbahnidee kam es erst, nachdem in Italien und Deutschland aus den Kleinstaaten mächtige Nationen entstanden waren. Italien entschied sich 1866 für den Gotthard. Preussen schloss sich 1869 an. Noch im gleichen Jahr wurde unter der Federführung des Bundesrates der internationale Gotthardvertrag abgeschlossen. Darin verpflichtete sich die Schweiz, die Gotthardbahn doppelspurig zu bauen und zu betreiben. Die Kosten wurden auf 187 Millionen Franken veranschlagt. Daran leisteten Italien 45 Millionen, Deutschland und die Schweiz je 20 Millionen. Der Rest von 102 Millionen Franken war privat zu finanzieren.

Uri unterstützte die Idee einer Gotthardbahn. Schon 1861 wurde eine Million Franken Hilfsgelder in Aussicht gestellt. Die Landsgemeinde stimmte der Subvention 1865 zu. Uri hielt Wort und zahlte die für damalige Verhältnisse sehr hohe Summe. Als Folge davon mussten 1875 die direkten Steuern eingeführt werden.

Literatur: Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 556 ff.; Kuoni, Gotthardbahn, S. 9 f.; Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd 2 b, S. 265 ff.; Stadler, Planzer Hans, Karl Emanuel Müller, S. 491 ff; Wanner Martin, Geschichte der Begründung des Gotthardunternehmens, 1880, S. 42 ff. Foto: Wassen vor dem Bau der Gotthardbahn (StAUR Sammlung Graphica 25.03-N-3578).

EREIGNISSE ZUM THEMA

1851  / Sonntag, 9. November 1851
Kommission untersucht Alpenbahnfrage
Die Regierungen von Preussen, Sardinien und der Schweiz setzten eine Spezialkommission ein, welche die Frage über die zweckmässigste Schienenverbindung zwischen Italien, der Schweiz und Deutschland erörtern soll. Der Kommission gehören H. Hähner, I. Negretti uncl Gottlieb Koller an. Gottlieb Koller zieht auch den Gotthard in seine Berechnung ein, und zeigt auf, dass der Gotthard und der Splügen nicht nur den Anforderungen des Verkehrs, sondern auch allen übrigen Eigenschaften einer Alpenbahn besser als der Lukmanier und der Simplon entsprechen würden.
Quellen / Literatur: Wanner Martin, Geschichte der Begründung des Gotthardunternehmens, 1880, S. 42.
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1853  / Freitag, 1. Juli 1853
Studie von Karl Emanuel Müller für eine Gotthardbahn
Karl Emanuel Müller verfasst in den Monaten Mai und Juni während einer Reise nach Wien und München einen umfassenden Bericht über die Möglichkeit einer Gotthardbahn und stellte ihn anfangs Juli in Basel Johann Jakob Speiser, dem Präsidenten der Centralbahn, vor. Er porpagiert eine Gotthardbahn ohne "stehende Maschinen und schiefe Ebenen" und mit einem Tunnel von Göschenen nach Airolo.
Quellen / Literatur: Stadler, Planzer Hans, Karl Emanuel Müller, S. 491.
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1853  / Montag, 11. Juli 1853
Projekt von Lucchini und Koller für eine Gotthardbahn
Nachdem der Tessiner Kantonsingenieur Pasquale Lucchini im Auftrag der Schweizerischen Centralbahn (SCB) 1852 eine Studie für die Trasseeplanung der Gotthardbahn Südrampe ausgearbeitet hat, erstattet Ingenieur Gottlieb Koller dem Direktorium der SCB Bericht über seine Studie eines Trasses von Flüelen nach Bellinzona.
Quellen / Literatur: Alpenbahningenieure, S. 21-28 und 43-54.
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1853  / Freitag, 19. August 1853
Gotthard-Befürworter organisieren sich
Zur weiteren Besprechung von Kampfmassnahmen gegen das Lukmanierprojekts und zur Koordination der Interessen für eine Traverse durch den Gotthard treffen sich Vertreter der Kantone Bern, Luzern, Uri, Schwyz, Nid- und Obwalden, Solothurn, Basel-Stadt und Baselland in Luzern zu einer Gotthardkonferenz. Im Einverständnis mit den Konferenzteilnehmern ersucht der Kanton Luzern beim Bundesrat um Unterstützung für die Gotthardvariante. Die Landesregierung kann jedoch auf die Anfrage nicht eintreten, da ihr das Eisenbahngesetz von 1852 lediglich eine passive Rolle zugeteilt hat. Das Komitee erteilt Aufträge für die Aufnahme von Detailplänen. Die Nordseite des Gotthards soll der Urner Ingenieur Karl Emanuel Müller vermessen.
Quellen / Literatur: Wanner Martin, Geschichte der Begründung des Gotthardunternehmens, 1880, S. 42; Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 552.
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1853  / Samstag, 3. September 1853
Memoriam an den Bundesrat für den Bau einer Gotthardbahn
Luzern reicht im Namen der Gotthard-Konferenz vom 19. August an den Bundesrat und den Tessiner Regierungsrat ein Memorial ein. Dieses wurde vom Präsident der Centralbahn Johann Jakob Speiser auf Grund von Unterlagen von Karl Emanuel Müller entworfen. Die Eingabe bezweckt die Einflussnahme auf den Kanton Tessin bei der Beratung der Alpenbahnfrage. Auf alle Fälle möchte man das Lukmanier-Projekt verhindern.
Quellen / Literatur: Wanner Martin, Geschichte der Begründung des Gotthardunternehmens, 1880, S. 42; Stadler, Planzer Hans, Karl Emanuel Müller, S. 491.
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1860  / Montag, 14. Mai 1860
Sardisches Parlament für Splügen und Lukmanier
Die vom sardischen Parlament eingesetzte Kommission spricht sich in der Alpenbahnfrage für den Splügen oder den Lukmanier aus. Die Gründung einer Lukmanier-Eisenbahngesellschaft wird ins Auge gefasst, scheitert jedoch an der zu spät hinterlegten Kaution.
Quellen / Literatur: Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 556 f.
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1860  / Samstag, 15. September 1860
Bildung des Gotthardkomitees
Die Gefahr einer Umfahrung der Schweiz auf der Nord-Süd-Achse wird immer grösser (1854 Eröffnung der Semmeringbahn). Während im Ausland der Bau von Transversalen vorangetrieben wird, streitet man sich in der Schweiz weiterhin um die Wahl der Linien. In Luzern wird ein erweiterter Ausschuss jener Interessenkreise gebildet, welche die Errichtung einer Gotthardbahn anstreben. Aus den Kantonen, welche an der ersten Gotthardkonferenz mitgewirkt haben (LU, BS, BL, BE, UR, SZ, OW, NW, SO), bildet sich das Gotthardkomitee, welches im Jahr 1861 durch den Beitritt der Kantone ZG, FR und AG, des Stadtrats von Luzern sowie der Schweizerischen Centralbahn und der Französischen Ostbahn erweitert wird.
Quellen / Literatur: Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 554.
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1860  / Mittwoch, 31. Oktober 1860
Landammann Alexander Muheim sondiert Zürichs Interessen für Gotthardbahn
An der vierten Sitzung des Gotthardkomitees wird der Urner Landammann Alexander Muheim beauftragt, bei geeigneten Persönlichkeiten in Zürich zu sondieren, welche Meinungen an der Limmat betreffend Alpentransversalen vorherrschen und ob von dieser Seite Unterstützung für das Gotthardprojekt erwartet werden kann. Muheim trifft sich mit den Zürcher Regierungsräten Dubs und Zehnder. Der östliche Teil des Kantons Zürich favorisiert wegen seiner geographischen Lage eher den Lukmanier, der westliche Teil den Gotthard. Muheim schlägt vor, sowohl den Kanton als auch die Stadt Zürich und namentlich die Nordostbahn zu den Sitzungen des Gotthardkomitees einzuladen.
Quellen / Literatur: Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 554.
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1861  / Samstag, 25. Mai 1861
Planaufnahmen für Gotthardbahn
Das Gotthardkomitee erteilt Ingenieur Kaspar Wetli den Auftrag, die Pläne über die Linie Flüelen-Lugano aufzunehmen. Dieser setzte sich mit der gehörigen Anzahl Gehilfen sofort ans Werk. Im Laufe des Sommers und Herbstes werden die Aufnahmen im Freien auf der ganzen bezeichneten Linie gemacht und sodann im Winter die Ausarbeitungen der Pläne vorgenommen. Im Monat Juli des folgenden Jahres (1862) sind diese Arbeiten vollendet. Für die Bergstrecken regt er die Errichtung von Spitzkehren an.
Quellen / Literatur: Wanner Martin, Geschichte der Begründung des Gotthardunternehmens, 1880, S. 51.
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1862  / Dienstag, 15. Juli 1862
Wetli reicht Gotthard-Projekt ein
Der Zürcher Ingenieur Kaspar Wetli wurde vom Gotthardkomitee beauftragt, den Abschnitt Brunnen-Biasca und Ceneri-Lugano zu vermessen. Wetli legt seine Arbeit im Juli 1862 vor. Für die Bergstrecken regt er die Errichtung von Spitzkehren an.
Quellen / Literatur: HNBl UR 1994/95, S.38; Stadler-Planzer Hans, Karl Emanuel Müller, S. 492.
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1863  / Mittwoch, 1. Juli 1863
Bundesrat fordert Berücksichtigung des Tessins durch die Alpentransversale
Der Bundesrat erklärt in seiner Stellungnahme zu einer offiziellen Note Italiens, die neu zu erstellende Alpenbahn habe jedenfalls auch den Kanton Tessin mit einzubeziehen.
Quellen / Literatur: Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 557.
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1863  / Samstag, 8. August 1863
Grosse Gotthardvereinigung gegründet
Auf Initiative von Alfred Escher kommt es zur ”Grossen Gotthardvereinigung”, an welcher die Schweizerische Centralbahn und die Schweizerische Nordostbahn sowie 15 Kantone - unter ihnen Uri - beschliessen, ”eine über den Gotthardt führende Alpeneisenbahn” anzustreben. Die Urner Delegation besteht aus Landammann Alexander Muheim und Ingenieur Karl Emanuel Müller. Alfred Escher wird zum Vorsitzenden einer siebenköpfigen Fachkommission gewählt, die ein Organisationskonzept mit Reglementen ausarbeiten soll. Vorgesehen sind die Linien Luzern-Goldau, Zug-Goldau, Goldau-Chiasso und Bellinzona-Luino mit Zweigbahn nach Locarno. An dem Gündungsfonds, woraus die laufenden Ausgaben für die Vorarbeiten bestritten werden, beteiligt sich Uri in zwei Tranchen mit 14 Aktien à 500 Franken. Beim Gotthardprojekt zur Wahl stehen zwei Tunnelvarianten: die eine von Göschenen aus mit 15 km Länge, die andere von Andermatt aus mit 10 km Länge. Es wird festgestellt, dass bei der Wahl des kürzeren Tunnels die Bahnlinie insgesamt um 18 km verlängert würde und sie auch verstärkt den Zufälligkeiten des Winters ausgesetzt wäre. Einhellig ist man der Meinung, dass die Angelegenheit einer schweizerischen Alpenbahn nicht mehr aufgeschoben werden kann.
Quellen / Literatur: StA UR R-720-12/14; RschB UR 1863/64, S. 6; Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 562 f.
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1863  / Dienstag, 29. September 1863
Gotthardvereinigung bestellt ihren Ausschuss
Die Gotthardvereinigung trifft sich zu einer weiteren Sitzung in Luzern. Ein Hauptgeschäft betrifft die Bestellung eines Ausschusses (Komitees), der aus sieben Mitgliedern sowie drei Ersatzmännern bestehen soll. Alfred Escher gibt eine Verzichterklärung ab, gewählt wird Josef Zingg.
Quellen / Literatur: Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 563.
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1864  / Freitag, 26. August 1864
Technisches Gutachten von August Beckh und Robert Gerwig für eine Gotthrdbahn
August Beckh, gewesener Oberingenieur der Schweizerischen Nordostbahn, und Robert Gerwig, grossherzoglicher badischer Oberbaurat, schliessen im Auftrage des Gotthard-Ausschusses ihr technisches Gutachten zu einem Gotthardprojekt ab.
Quellen / Literatur: Beckh August/Gerwig Robert, Projet d'un chemin de fer, 1864, StAUR R-720-12/17.
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1865  / Sonntag, 15. Januar 1865
Neues Projekt von Kaspar Wetli für Gotthardbahn
Kaspar Wetli tritt im Januar mit einem weiteren Projekt an die Öffentlichkeit, das von Attinghausen bis Göschenen eine Linienführung auf der linken Talseite vorsieht. Ein Trassee über Attinghausen hätte mit einer regelmässigen Steigung Spitzkehren und Kehrtunnel erübrigt und eine Streckenverkürzung im Vergleich zu den bisherigen Projekten von 9,5 Kilometern sowie geringere Bau- und Betriebskosten erbracht.
Quellen / Literatur: Koller Gottlieb, Die Gotthardbahn in technischer Beziehung , 1865.
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1865  / Sonntag, 12. November 1865
Ausserordentliche Landsgemeinde genehmigt Kredit für den Gotthardbahnbau
Die ausserordentliche Landsgemeinde genehmigt in der Pfarrkirche in Altdorf „in Betracht der unverkennbaren Vortheile einer Gotthard-Eisenbahn für den Kanton Uri, sowie in Betracht der demselben hinwiederum erwachsenden unabsehbaren Nachtheile, wofern eine Alpenbahn in anderer Richtung erstellt würde“ den Antrag des Landrates, sich an der für die Gotthardbahn von schweizerischen Kantonen und Eisenbahngesellschaften geforderten Subvention von 20 Millionen Franken mit einer Million zu beteiligen, Dem Kanton bleibt es vorbehalten, die Bezirke für einen Drittel dieser Beitragssumme in angemessener Weise „in Mitleidenschaft“ zu ziehen. Ein Protest des Bezirksrates Urseren gegen diese Kostenaufteillmg wird „als voreilig und unstatthaft“ zurückgewiesen.
Quellen / Literatur: AbI UR 1865/271 ff.
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1866  / Dienstag, 27. Februar 1866
Italien bevorzugt Gotthardlinie
Die italienische Regierung teilt dem Bundesrat mit, dass sie eine Gotthardlinie bevorzuge.
Quellen / Literatur: Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 572.
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1867  / Sonntag, 7. April 1867
Axenstrecke wird einspurig gebaut
Die Fassung des Konzessionsvertrages mit der Gotthardvereinigung wird überarbeitet. Karl Emanuel akzeptiert einige Änderungsvorschläge. Die Gleise müssen nur von Amsteg bis an die Tessinergrenze zweispurig gebaut werden, die Zufahrt von Brunnen darf einspurig sein. Das Zugsangebot wird für die Sommerzeit von vier auf drei und für den Winter von drei auf zwei Züge in jede Richtung reduziert. Die Kaution fällt dahin. Die Verpflichtung, innert zwei Jahren das Unternehmen zu konstituieren, ansonsten die Konzession vom Landrat als erloschen erklärt werden könne, wird auf eine dreijährige Frist erhöht. Die Gotthardvereinigung wird dadurch von finanziellen Vorschüssen und einem übermässigen Zeitdruck befreit.
Quellen / Literatur: Stadler-Planzer Hans, Karl Emanuel Müller, S. 508.
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1869  / Sonntag, 27. Juni 1869
Urner Landsgemeinde genehmigt Gotthardbahn-Konzession
Die Urner Landsgemeinde genehmigt die vom Gotthardausschuss nachgesuchte Konzession für den Bau und Betrieb der Gotthardbahn auf Urner Gebiet. Bezüglich der Streckenführung legt diese fest, dass vor dem Beginn der Bauarbeiten dem Regierungsrat ein Plan über die Eisenbahnbauten und unter anderem die Anlegung der Bahnhhöfe zur Genehmigung vorzulegen sei.
Quellen / Literatur: Konzession für den Bau und Betrieb der Gotthardbahn auf Urnergebiet vom 27. Juni 1869 (LB UR I 335 ff.); AbI UR 1869/286.
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1869  / Mittwoch, 15. September 1869
Internationale Gotthard-Konferenz in Bern
In Bern beginnt unter dem Vorsitz von Bundesrat Emil Welti die internationale Gotthardkonferenz. Anwesend sind Abgeordnete der Schweiz, Italiens, des Norddeutschn Bundes, Badens und Württembergs. Das Schlussprotokoll wird am 13. Oktober unterschrieben werden. Der Bundesrat erhält in dem Vertrag eine beherrschende Rolle.
Quellen / Literatur: Jung Joseph, Alfred Escher - Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 577.
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1869  / Freitag, 15. Oktober 1869
Staatsvertrag mit Italen betreffend Bau einer Gotthardbahn
Auf der Grundlage des von sämtlichen Teilnehmern der Gotthard-Konferenz in Bern unterzeichnen Schlussprotokolls wird ein Staatsvertrag zwischen Italien und der Schweiz betreffend den Bau und Betrieb einer Gotthard-Eisenbahn abgeschlossen.Gemäss dem internationalen Gotthardvertrag wird die Gotthardbahn subventioniert: 20 Mio. Fr. aus der Schweiz, 20 Mio. aus Deutschland, 45 Mio. aus Italien. Die schweizerische Subvention ist keine Bundessubvention, sondern eine Finanzhilfe von Kantonen (1 Mio. UR), Städten und Bahngesellschaften. Die Kosten für den Bahnbau werden auf Fr. 187 Mio. geschätzt, wovon 59.6 Mio. auf den Gotthardtunnel entfallen. Nebst dem Subventionsbetrag von 85 Mio. müssen Fr. 102 Mio. an Privatkapital aufgetrieben werden.
Quellen / Literatur: Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 577.
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1869  / Freitag, 22. Oktober 1869
Bundesversammlung genehmigt die Konzession des Kantons Uri für eine Gotthardbahn
Die Bundesversammlung genehmigt die Konzession des Kantons Uri für eine Gotthardbahn unter anderem mit der Auflage, dass «behufs Wahrung der militärischen Interessen der Eidgenossenschaft» das definitive Trassee der Bahn dem Bundesrat zur Genehmigung vorzulegen sei.
Quellen / Literatur: Bundesbeschluss betreffend die Konzession für den Bau und Betrieb der Gotthardbahn auf dem Gebiete des Kt. Uri vom 22.10.1869 (LB UR I 348 ff.).
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 23.05.2021