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Themen des Eisenbahnwesens in Uri im Detail
Die Idee eines «Gotthardbasistunnels»
Schon vor dem Zweiten Weltkrieg gab es Ingenieure, welche für einen Gotthard-Basistunnel und einen Autoverlad eintraten. Es wurde von den Verkehrsplanern erkannt, dass der Grossteil der zu erwartenden Benützer den Gotthard auf die rationellste Art durchfahren wollten. So sah Ingenieur Eduard Gruner den "Schildbürgerstreich obrigkeitlicher Planung" darin, dass dieser Verkehrsstrom durch eine wilde Alpenwelt geführt würde, die eigentlich für den Touristenverkehr möglichst urtümlich erhalten werden sollte. Auch der Bahntransport blieb für die Verkehrsplaner immer aktuell. Vor allem sah man in Planungsstudien das Nadelöhr Gotthardtunnel schon lange voraus.
1947 präsentierte Ingenieur Eduard Gruner eine Projektidee für einen Gotthard-Basistunnel mit unterirdischem Bahnhof in der Surselva.
In den 1960er-Jahren wird vom Bund eine Studiengruppe Gotthardtunnel eingesetzt. Diese erteilt 1962 der Firma Elektro-Watt den Auftrag, ein Projekt für einen «Gotthardbasisbahntunnel» von Amsteg bis Giornico auszuarbeiten. Eine vom Bundesrat eingesetzte «Kommission Eisenbahntunnel durch die Alpen» (KEA) prüfte die Varianten Lötschberg, Gotthard West (Luzern/Interlaken–Locarno), Tödi–Greina, Splügen sowie Gotthard-Basis und empfahl letztere zur umgehenden Realisierung. Infolge politischer Auseinandersetzungen und einer wirtschaftlichen Rezession wurde der Plan zunächst nicht umgesetzt.
ETH-Professor Hans Grob schlug die sogenannte "rollende Strasse" vor. Die Eisenbahnwagen wären für den Autotransport doppelstöckig zu bauen gewesen und durch das Anfügen eines zweiten Rangiergleises hätte sich nach seinen Berechnungen die Zugsfolge auf 3 Minuten drücken und dadurch die Kapazität auf 2'000 Fahrzeuge je Richtung steigern lassen, was der damals sogenannten zulässigen Belastung einer Autobahn entsprochen hätte. An seiner Antrittsvorlesung im Jahre 1967 bezeichnete Professor Grob den Gotthard-Basistunnel "als die wichtigste technische Aufgabe unserer Generation. Sie zu lösen darf nicht unterlassen werden, wenn unsere Generation nicht hinter dem Wagemut der Väter zurückbleiben will. Dabei müssen Strasse und Bahn kameradschaftlich zusammenwirken".
1970 empfahl die KEA, einen Doppelspur-Tunnel zwischen Erstfeld und Biasca zu bauen. Es folgten jahrelange Streitigkeiten um die Linienführung. Die Phase der frühen NEAT-Studien endete 1983 mit der Feststellung des Bundesrates, dass ein Baubeschluss für eine neue Eisenbahn-Alpentransversale noch nicht dringlich sei.
Literatur: Gisler-Jauch Rolf, Uri und das Automobil – des Teufels späte Rache, S. 268 f.; www.alptransit-portal.ch (2016); www.wikipedia.de (2016). Zeichnung von J. Wildhaber; Separatdruck aus: Prisma : Natur, Forschung, Technik 2. Jg., 1947/48, Nr. 4, S. 99-104.
EREIGNISSE ZUM THEMA
1970
/
Samstag, 20. Juni 1970
Experten-Kommission spricht sich für den Gotthard-Basistunnel aus
Die Kommission «Kommission Eisenbahntunnel durch die Alpen» (KEA) spricht sich für den Bau eines Gotthard-Basistunnels aus. Die Kommission hat zudem die Varianten Lötschberg, Gotthard West (Luzern/Interlaken–Locarno), Tödi–Greina und Splügen geprüft. Die Kommission empfiehlt zudem, mit dem Bau rasch zu beginnen. Die Kapazitäten müssten insbesondere für den internationalen Transitverkehr dringend erweitert werden. Finanziert werden soll die Alpentransversale im «Rahmen einer gesamtschweizerischen Wirtschaftspolitik».
Quellen / Literatur:
www.alptransit-portal.ch (2016); www.wikipedia.de (2016)
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr /
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/ Letzte Aktualisierung: 23.05.2021