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Katzenmusik in den Urner Dörfern
Katzenmusik in Schattdorf
Katzenmusik wurde in Schattdorf bereits in den 1920er-Jahren gespielt. Ihr wurde vor allem im Kreise des Velo-Clubs und um Ländlerkönig Kasi Geisser (1899–1943) gefrönt, welcher mit seiner Klarinette ebenfalls an der Katzenmusik mitmachte. Als Instrumente dienten Kuhhörner («Heeräli»), welche man sich beim Metzger beschaffte. Sagenblätter waren gefährlich, hatten jedoch «gottlos gsungä». Daneben bediente man sich alter Fässer; zum Instrumentarium gehörten auch «Tryychlä» und «Schällä». Bei dieser Katzenmusik ging es lustig und feucht zu und her. Im «Grünen Wald» gab es jeweils kalten Most zu trinken. Ein Fasnächtler benutzte sein Katzenmusikinstrument («Schällä») auch als Trinkkelch. Diese Mostidee wurde ihm fast zum Verhängnis, verursachte die «Griänspäähni» doch arges Magenweh.
Die Motorisierung läutete eine neue Phase der Schattdorfer Katzenmusik ein. «Ds Gisler Gottfriedä» tauschten den von einem Pferd gezogenen Wagen und kamen jetzt mit ihrem Traktor an die Katzenmusik. Auf den Anhängern wurden die zahlreichen Lärminstrumente installiert und es nahmen ihre Bediener Platz. Durch einen blöden Lausbubenstreich wurde einmal «ä Loonä» an einem Wagenrad geöffnet. Glücklicherweise wurde dies jedoch vom Fahrer bemerkt. Dieser Streich hätte leicht zu einem schweren Unfall führen können und war der Grund, dass sich «ds Gottfriedä» von der Katzenmusik zurückzogen.
Sieben Fasnächtler blieben noch übrig: Emil Kieliger, Karl und Sepp Imholz, Nandi Baldelli, Xandi und Thomi Imholz («ds Holzerlis») sowie Michael Frei. Anfänglich zog man die schweren Ölfässer mit Wägelchen umher. Zwei, drei Jahre ging das so, bis Nachtbuben die Wägelchen vor dem «Gotthard» entwendeten. Nun zahlten die sieben monatlich 5 Franken ein. Man machte ein Inserat in der Musikzeitung für den Ankauf älterer Pauken. Fünf Stück konnten angeschafft werden. Einer fuhr extra nach der Kaserne in Zürich, um auch noch Ordonnanztrommeln anzuschaffen. Später konnten zwei Kadettentrommeln für 45 Franken gekauft werden.
1947 wurde die Fasnacht mit einer Katzenmusik «nach alter Tradition» am Mittwochabend eröffnet. Es nahmen daran rund 20 bis 30 Personen teil. «Dr Briggeler» habe dann den Katzenmusikanten ein «Zmorged» offeriert, so entstand allmählich auch ein Frühkonzert. Während des Betenläutens wurde jedoch die Katzenmusik eingestellt. Später wurde das «Zmorged» durch eine Fleischsuppe ersetzt. Die Instrumente wurden schliesslich der 1951 gegründeten Gesellschaft geschenkt.
Heute finden nebst den offiziellen Konzerten in fast allen Quartieren Katzenmusiken statt. Traditionell ertönen selbst auf der Höhenterrasse Haldi (1079 m ü.M.) Katzenmusikklänge. Im Jahre 2001 fand in Schattdorf ein Katzenmusiktreffen mit Sternmarsch statt.
Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 107 f.; Fotos: Christof Hirtler, Altdorf.
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NOTEN DES KATZENMUSIKMARSCHES
Würdigung: Der Katzenmusik in Altdorf spricht man schon lange nach, dass sie zu langsam gespielt wird. Die Katzenmusik wird dadurch dem Marschschritt nicht mehr gerecht. Dieser verlangt, dass die Teile auf den ersten Schlag eines Taktes enden, der zweite Schlag (Schritt) stumm ist und der nächste Teil wieder auf den nächsten Schritt beginnt, mit Ausnahme des zweiten, der von einem Achtel-Auftakt eingeleitet wird. Die Trommler getrauen sich nicht mehr, ihren ersten Schlag des Teils auf den Schritt zu bringen. Die Bläser sehen sich dadurch gezwungen, den ersten Ton ellenlang auszuhalten..
Notenschrift und Würdigung: Hanspeter Arnet, Altdorf, für das Buchprojekt «Fasnächtliches Uri» (1997-2004).
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr /
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/ Letzte Aktualisierung: 25.01.2024