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Katzenmusik in den Urner Dörfern
Katzenmusik in Gurtnellen
Das rund 630 Einwohnerinnen und Einwohner zählende Dorf Gurtnellen-Wiler im mittleren Reusstal entwickelte sich mit der Gotthardbahn. Mit dem Bahnbau und der Steinindustrie kamen italienische Arbeiter, welche sich mit ihren Familien in Gurtnellen niederliessen. Das italienische Ambiente hinterliess nicht nur in den Fassaden der Gebäude am Bahnhofplatz Spuren. In Gurtnellen weisen auch viele Familiennamen auf südlichere Abstammung: Bertolosi, Dall’Agnola, Zenoni, Luzzani, Triulzi, Moretti. Die Italiener waren gute Musikanten und Mitglieder des 1903 gegründeten Musikvereins. Die Musik lag den Gurtnellern im Blut!
Das Instrumentarium der Gurtneller Katzenmusik bestand ursprünglich aus Kuhglocken, Ölbüchsen, Fässern und Eisenbahnschienen. Die Kinder spielten regelmässig nach der Schule. In Gurtnellen wurde 1950 eine Gesellschaft gegründet. Dank dem musikalischen Potenzial wurde die Melodie des Urner Katzenmusikmarsches problemlos übernommen. Doch damit noch nicht genug: Anfänglich wurde von der Katzenmusik auch der Zürcher Sechseläuten-Marsch gespielt. Es wurden Proben veranstaltet und Instrumente angeschafft, die Hörner und Ölfässer kamen ausser Gebrauch. Allmählich machten auch die Frauen mit. Am Mittwochabend fand nun zwischen 20 und 22 Uhr der Eröffnungsmarsch statt. An diesem Abend sollte aus der Kasse nichts bezahlt werden. Am Schmutzigen Donnerstag erfolgte um 3 Uhr die Tagwache, eine halbe Stunde später offerierte die Vereinskasse ein Kaffee Träsch. Um 4 Uhr begann die eigentliche Katzenmusik. Uneinigkeit herrschte anfänglich über das Ende des Konzertes. Viele mussten um 7 Uhr zur Arbeit. Auch wollte man das «Herumsaufen» abstellen. In späteren Jahren wurde die Katzenmusik bis 9 Uhr verlängert. Daran schloss sich die Kinderkatzenmusik mit Kinderbescherung.
Der Wirkungskreis der Gurtneller Katzenmusik dehnte sich bald aus. Vor dem Einzug in Gurtnellen besuchte man die benachbarte Siedlung im Pfaffensprung und gab Konzerte in Intschi. Nachdem die Umzüge eingestellt wurden, fand am Güdelmontag ebenfalls eine Katzenmusik statt. Seit 1974 wird das Fasnachtsende mit der «Üsslumpetä» gesetzt. Die Katzenmusik hatte zu unterbleiben, wenn der Agatha-Tag und der Gemeindefeiertag St. Matthias auf die traditionellen Fasnachtstage fielen.
Erhalten hat sich im Zusammenhang mit Gurtnellen auch ein Spruch aus vergangenen Zeiten, als erstens noch ein anderes Instrumentarium gespielt wurde und zweitens die Gurtneller noch bekannt dafür waren, dass sie «chärben».
«Zerscht diä chlyynä Heeräli, dè diä grossä Heeräli,
dè diä chlinä Tschädäribixä, dè diä grossä Tschädäribixä:
Gurtnäller Chatzämüüsig, vorwärts marsch!»
(das «R» wird dabei natürlich wunderbar «gchärbet»)
Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 122 f.; Fotos: Christof Hirtler, Altdorf.
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Würdigung: Der Katzenmusik in Altdorf spricht man schon lange nach, dass sie zu langsam gespielt wird. Die Katzenmusik wird dadurch dem Marschschritt nicht mehr gerecht. Dieser verlangt, dass die Teile auf den ersten Schlag eines Taktes enden, der zweite Schlag (Schritt) stumm ist und der nächste Teil wieder auf den nächsten Schritt beginnt, mit Ausnahme des zweiten, der von einem Achtel-Auftakt eingeleitet wird. Die Trommler getrauen sich nicht mehr, ihren ersten Schlag des Teils auf den Schritt zu bringen. Die Bläser sehen sich dadurch gezwungen, den ersten Ton ellenlang auszuhalten..
Notenschrift und Würdigung: Hanspeter Arnet, Altdorf, für das Buchprojekt «Fasnächtliches Uri» (1997-2004).
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr /
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/ Letzte Aktualisierung: 25.01.2024