FASNÄCHTLICHES URI

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Urner Maskenbälle ausserhalb von Altdorf



Im ausgehenden 19. Jahrhundert fanden Maskenbälle und Tanzveranstaltungen vor allem auch entlang der Gotthardlinie statt. Die Arbeiter und Angestellten des Bahnbaus wollten sich während der Fasnacht amüsieren. Mancher Wirt erkannte dies als Chance und organisierte eine Musik für den Maskenball.
Nach der Fertigstellung der Gotthardbahn wurde es im Winter wieder stiller in den Urner Dörfern. Die Maskenbälle hatten sich vor allem auf die einheimische Kundschaft auszurichten. Mit dem Ersten Weltkrieg erlitten die Maskenbälle ebenfalls einen Einbruch. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Maskenball auch ausserhalb von Altdorf seine Wiedergeburt. Obwohl das Tanzen während des Krieges zeitweise erlaubt war, machte sich nun eine Tanzlust breit. Anderseits nahm sich manche der neu entstandenen Fasnachtsorganisationen des Maskenballs an und fand eine, wenn auch einmal versiegende Einnahmenquelle. Beim Maskenball ging man neue Wege. Der Anlass war mit der Lockerung des Tanzgesetzes bald nicht mehr auf die beiden traditionellen Fasnachtstage beschränkt und war auch nicht mehr auf einen Ballsaal angewiesen, sondern fand mit grossem Publikum in Turnhallen und Mehrzweckgebäuden statt. Man kreierte den Begriff Turnhallenfasnacht!

Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 236 ff.; Foto: Maskenball in Amsteg (Hirtler Christof, Altdorf).

Altdorf  

Früher hatte der Altdorfer Maskenball eine grosse Tradition. Der Anlass ist jedoch im Urner Hauptort verschwunden.

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Amsteg  

Auch in Amsteg wurde im Ausgang des 19. Jahrhunderts an den beiden Fasnachtstagen reichlich getanzt. Zahlreiche schöne Masken sollen laut Zeitungsbericht erschienen sein, die man ansonsten nur im schönen Süden oder im kalten Norden fände. Vertreten waren auch Tellinnen und Tellen, und diese wussten die Leute und den Berichterstatter vor Ort zu begeistern: «Diese alte Landestracht übertraf an Schönheit alle übrigen Trachten, und überall ernteten diese reichen Beifall und wurden mit einem Lebehoch begrüsst. Dem tapferen Tell gebührt die Ehre!»
In Amsteg wich man 1954 mit dem Maskenball erstmals auf den Freitag aus, denn die Konkurrenz vom Unterland war am Donnerstag zu gross. Dies sollte sich jedoch alsbald ändern. Man schuf sich mit tollen Dekorationen und guten Musikgruppen einen guten Namen. Im Hotel Stern und Post war der Turnverein und im Hotel Kreuz der Ski-Club für die Organisation verantwortlich. Um 1970 entwickelte man am «Stäger» Maskenball ein eigenes System. Jedes Lokal wurde von einem Verein betrieben, dieser konnte nach Belieben eine Musik engagieren und Eintritt verlangen. Er hatte auch die Möglichkeit, eine Bar auf eigene Rechnung zu führen. Dem Wirt war ein Unkostenbeitrag abzuliefern. Der Erfolg liess nicht auf sich warten: Im Gegensatz zum allgemeinen Trend zog der «Stäger» Maskenball immer mehr Leute und Masken an und konnte seine Attraktivität bis in die Gegenwart bewahren.
Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 226 ff.


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Andermatt  

Die Eröffnung der Gotthardbahn brachte dem Tourismus einen Aufschwung. Der Wintersport kam immer mehr in Mode. Andermatt hatte dabei an Unterhaltung auch in der Wintersaison etwas zu bieten. Der «Schlüsselball» sowie der «Apachen-Ball» und der «Chinesenball» in der «Synagoge» an der Alten Fasnacht hatten Tradition. Im tollen Wirbel drehten sich dabei die Gäste zu den Klängen «zweier schwindsüchtiger Harmonikas in Begleitung einer Saugflöte, auch Klarinette genannt». In Ursern schien man sich nicht gross um das Sonntagstanzverbot zu scheren. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg fanden in Andermatt die Bälle gar wöchentlich statt. Beliebt war der Bobsleigh-Ball, und im Zentralhotel «Fedier» der grosse Maskenball mit Prämierung, organisiert vom Skiklub Gotthard.
Die Maskenbälle erfreuten sich in Andermatt dank den Kurgästen und den Herren Offizieren auch nach dem Ersten Weltkrieg grosser Beliebtheit. So wurde 1921 im «Monopol» gehörig gefasnachtet, es konnten 300 Besucherinnen und Besucher gezählt werden. 1928 fanden am Güdelmontag zwei grosse Maskenbälle statt. An einem wurde Jazz, am anderen Ländler gespielt. 1929 gab es Differenzen zwischen der Faschings-Zunft und den Wirten. In der Folge wurde nur mehr an einem Ort ein Maskenball abgehalten.

In Andermatt gab sich die 1954 gegründete Fasnachtsgesellschaft Elvelinus im Jahre 1954 bezüglich Organisation von Fasnachtsbällen sehr vorsichtig: «Es sei nicht Sache der Faschingszunft, in das nächtliche Fasnachtstreiben der verschiedenen Hotels sich einzumischen.» Die Bedenken wurden aus dem Wege geräumt und am Abend des Schmutzigen Donnerstags fand jeweils der Fasnachtsball der Elvelinus-Gesellschaft mit Motto statt. In den 1980er-Jahren geriet der Maskenball jedoch auch in Andermatt in die Krise. Einen Grund sah man darin, dass zu viele Katzenmusiker und Guggenmusiker mit den Instrumenten unterwegs wären. In dieses Unterhaltungsvakuum traten die beiden Guggenmusiken, zuerst mit dem «Kalazer-Ball» und danach die «Notä-Fääger» mit der «Tyyfels-Gala». Im Mittelpunkt dieser beiden Anlässe standen nicht mehr die Masken, sondern die Konzerte der Guggenmusiken.

Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 230 ff.


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Attinghausen  

Anfang der 1950er-Jahre organisierten in Attinghausen die beiden Kegel-Clubs «Tell» und «an der Reuss» kleinere Maskenbälle. In dieser Zeit war das Tanzvergnügen vor allem eine Geldfrage. Ein Attinghauser erinnert sich: «Dryymal isch Tanz gsyy im Jahr (Üssschiässä, Fasnacht, Chilbi) und miär händ Gäld gha fir einisch!» An der Fasnacht war mehr erlaubt als sonst, und die Tanzfreudigen griffen auch mal zu einer List. So haben beispielsweise zwei Fasnächtler, denen vor der Demaskierung das Geld ausgegangen war, einem Wohlhabenderen an diesem Abend das eigene Holz verkauft, um am Maskentreiben weiter teilhaben zu können. Anfang der 1960er-Jahre rief dann die Katzenmusikgesellschaft einen Ball ins Leben.
Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 230.


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Bürglen  

Ein Anlass, welcher sich immer grösserer Beliebtheit erfreute, war der Bauernball. 1907 trat in Bürglen ein Komitee auf, welches im Hotel Tell bei flotter Tanzmusik den kostümierten «Büräball» durchführte. Die kurzen Tanzpausen wurden durch humoristische Vorträge ausgefüllt. Getanzt wurde während der Fasnachtstage auch in der Wirtschaft zur Schächenbrücke in Brügg und im Gasthaus Loreto. Kostümierte waren dabei «sehr erwünscht».
Am Eingang des Schächentals herrschte in den Restaurants immer reges Maskentreiben und es wurde auch kräftig das Tanzbein geschwungen. 1952 organisierte auch die Katzenmusikgesellschaft einen Maskenball. Ende der 1970er-Jahre wurde der Bürgler Maskenball in der Turnhalle zur grossen Attraktionen.

Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 230 ff.


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Erstfeld  

Bahnbau und Wintersport sorgten für fasnächtlichen Betrieb Im ausgehenden 19. Jahrhundert fanden Maskenbälle und Tanzveranstaltungen vor allem auch entlang der Gotthardlinie statt. Die Arbeiter und Angestellten des Bahnbaus wollten sich während der Fasnacht amüsieren. Mancher Wirt erkannte dies als Chance und organisierte eine Musik für den Maskenball.
Im Eisenbahnerdorf Erstfeld waren 1878 die Fasnachtstage noch «still und ernst». 1893 veranstaltete dann die «Masken- liebhaber-Gesellschaft Erstfeld» im «Hof» einen Tanz, bei welchem die «gelungensten Charaktermasken» prämiert wurden. In der Folge organisierte die 1891 gegründete Musikgesellschaft den Maskenball. Die Ballmusik bestand aus 20 Mann. Der Eintritt betrug für Maskierte 50 Rappen, für Herren 1 Franken, die Damen hatten freien Eintritt. Die vier schönsten Masken oder Maskengruppen wurden wiederum prämiert. Im Jahre 1910 trat ein Fasching-Klub auf und organisierte im Casinosaal einen Maskenball mit Champagnerstübchen.
Nach der Fertigstellung der Gotthardbahn wurde es im Winter wieder stiller in den Urner Dörfern. Die Maskenbälle hatten sich vor allem auf die einheimische Kundschaft auszurichten. Mit dem Ersten Weltkrieg erlitten die Maskenbälle ebenfalls einen Einbruch.
In den 1930er-Jahren trat in Erstfeld der Männerchor als Veranstalter von Maskenbällen auf und führte eine Maskenprämierung durch. In Bezug auf die Masken soll sich dadurch vieles gebessert haben. Trotzdem geriet der traditionelle Maskenball auch im Eisenbahnerdorf in die Krise.
In Erstfeld musste man auch während der Jahre des Zweiten Weltkriegs nicht auf Tanzgelegenheiten an der Fasnacht verzichten. Die Jugend wollte eben trotz allem ihre Freude haben. Im Jahre 1942, als die Maskenbälle auf den Güdelmontag beschränkt waren, flutete trotz gewaltiger Schneemassen und Kälte alles auf die Tanzfläche, als ob das Tanzen verboten würde. An Masken soll trotz der Masse jedoch nichts Originelles gesehen worden sein. In den 1950er-Jahren begannen die beliebten «Hof»-Bälle mit grossartiger Dekoration zu Themen wie «Im weissen Rössl» oder «Eine Nacht in Venedig». Anfang der 1980er-Jahre wurde den wenigen intrigierenden Masken in Pressekommentaren ein «Bravo» ausgesprochen. Man müsse diesen einen gewissen Spielraum und eine gewisse Narrenfreiheit lassen, wenn der Maskenball nicht zu einer gewöhnlichen Tanzveranstaltung degradiert werden sollte. Mit Wehmut dachte man an die ehemaligen grossen Maskenbälle. In den 1990er-Jahren gaben die Erstfelder Fasnachtsorganisationen Gegensteuer und organisierten gemeinsam den «Fettigen Donnschtig». Am Anfang steht dabei ein Platzkonzert der Guggenmusik. Es folgt der gemeinsame Marsch mit der Katzenmusik zum Schulhaus, zum Ort des Maskenballs. Dort werden die Musikanten von der anderen Guggenmusik mit einem Platzkonzert empfangen. Im Jahr 2004 nahmen zirka 50 Masken und Kostümierte an der Prämierung teil.
Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 226 ff.


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Göschenen  

Göschenen zählte in den Jahren des Gotthardbahnbaus rund 3000 Einwohner, mehr als der Hauptort Altdorf. 1878 wurden während der Fasnacht nicht weniger als elf Bälle abgehalten, von den Gelegenheitstänzen noch abgesehen. Auch 1880 verflossen die Fasnachtstage oder -nächte unter einer Unzahl von Bällen. Doch nicht nur die Arbeiter, auch die Eisenbahner wussten sich zu amüsieren, und so organisierte in den 1890er-Jahren der Verein Schweizerischer Eisenbahnangestellter, Sektion Göschenen, im «Rössli» an der Jungen Fasnacht Bälle mit dem Orchester Compagnia Frati von Cremona. Am Bürgerball in der Brauerei St. Gotthard fungierte die Feldmusik Göschenen als Organisatorin und Ballmusik. Im neuen Jahrhundert gesellte sich dann noch der Gletscherball des Skiklubs Göschenen dazu. Nach der Fertigstellung der Gotthardbahn wurde es im Winter wieder stiller in den Urner Dörfern. Die Maskenbälle hatten sich vor allem auf die einheimische Kundschaft auszurichten. Mit dem Ersten Weltkrieg erlitten die Maskenbälle ebenfalls einen Einbruch.

In den 1950er-Jahren fand im Bahnhofbuffet von Göschenen der vom Fasching-Club organisierte «Buffet-Ball» statt, welcher bis in die frühsten Morgenstunden dauerte. Der «Buffet-Ball» war während Jahren über die Kantonsgrenzen hinaus ein Begriff. Über 100 Masken waren keine Seltenheit. Mit dem Zug kamen jeweils 30 bis 40 Personen aus dem Tessin (Biasca, Faido) angereist. Die Tessiner trugen Halblarven. Auch hier konnte sich die einstige Attraktion nicht halten, Ende der 1970er-Jahre beschloss der Fasching-Club, an dem Ball sich nicht mehr zu beteiligen und sich dem geänderten Geschmack der Narren anzupassen. So fanden im Jahre 2004 im ehemaligen Hallenbad zwei Feste mit Bar, musikalischer Unterhaltung beziehungsweise Unterhaltung durch einen DJ statt.

Göscheneralp
In der Göscheneralp sind an der Fasnacht jeweils mehr «Fasnächtler» anwesend. Es kommen Jung und Alt, der Grossteil ist maskiert. Viele Heimweh-«Geschnerälpler» finden an der Fasnacht zurück ins Tal. Man isst und singt zusammen. Es werden auch Schnitzelbänke vorgetragen und es wird getanzt. Ist das Restaurant besetzt, wird der Anlass im Lawinenunterstand abgehalten. Dieser wird entsprechend dekoriert wie etwa nach dem Motto «Im schönen grünen Wald».

Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 230 ff.


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Schattdorf  

In Schattdorf ging die Fasnacht eher still vonstatten. So wusste der Korrespondent des «Urner Wochenblatts» 1879 lediglich zu berichten: «Hier in Schattdorf ist Alles, wie gewohnt, so ziemlich still abgelaufen.» Im Jahre 1907 wurde dann für einen Bauernball im «Adlergarten» inseriert. Man bat «möglichst kostümiert zu erscheinen.» Ein Jahr später wurden die Bauern mit den Bürgern ergänzt und der «Bürä- und Bürgerball» von der Musikgesellschaft veranstaltet. Der Eintritt betrug 50 Rappen für die Herren, und der Erlös ging zugunsten des Krankenunterstützungsvereins.
Im Jahre 1952 organisierte in Schattdorf die Katzenmusikgesellschaft den 1. Grossen Maskenball. 1960 wurde nach langem Hin und Her beschlossen, versuchsweise für die Masken freien Eintritt an beiden Tagen zu gewähren. Obwohl die Tradition ununterbrochen bestanden hat, ist die Teilnahme an den Maskenbällen stark zurückgegangen, so nahmen jeweils fünf bis zehn Gruppen, insgesamt 10 bis 50 Masken teil, obwohl es bei der Maskenprämierung drei Preise im Gesamtwert von 300 Franken zu gewinnen gab.

Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 227 f.


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Silenen  

Der Bahnbau sorgte für fasnächtlichen Betrieb Im ausgehenden 19. Jahrhundert fanden Maskenbälle und Tanzveranstaltungen vor allem auch entlang der Gotthardlinie statt. Die Arbeiter und Angestellten des Bahnbaus wollten sich während der Fasnacht amüsieren. Mancher Wirt erkannte dies als Chance und organisierte eine Musik für den Maskenball.
In Silenen wurde an der Fasnacht 1882, kurz vor Eröffnung der Gotthardbahn, in vielen Wirtschaften getanzt und es soll genug Maskeraden gegeben haben. Zur Belebung trugen auch in den folgenden Jahren die vielen Italiener bei. Sie gestaltete die Fasnacht animierter und fröhlicher als sonst. Die Arbeiter waren im Herbst heimgezogen und für den Bau des zweiten Geleises wieder ins Land gekommen. Alle «Bacchustempel» hatten sich für diese Zeit herausgeputzt und verschönert und wenn möglich mit dem allerschönsten «Dirndl» versehen.
In Silenen wurde in den 1960er- Jahren der traditionelle Rusli- Maskenball eingeführt. Seit den 1990er-Jahren findet im Vorfeld der Fasnacht eine Ramba-Zamba-Night und ein urchiger Fasnachtsabend statt. Daran nehmen jeweils zirka 30 bis 40 Masken teil.
Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 226 ff.


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Spiringen  

Im Schächental statteten sich die beiden Dorfschaften Spiringen und Unterschächen gegenseitige Besuche ab. Je nachdem welches Dorf den Zug ausführte, brachte dies Leben in die Gemeinde, liess zuhause jedoch die Stille zurück, bis die Jungmannschaft wieder heimkehrte. Nach dem Zug nach Unterschächen herrschte reges Maskentreiben Auf dem Urnerboden verlief die Fasnacht mit unterschiedlichen Aktivitäten. 1898 war diese «ziemlich langweilig». Der Korrespondent merkte nichts von Theater, Konzert und Maskenball, und es soll auch nicht übermässig getrunken worden sein. 1914 gab es hingegen «eine fröhliche Fastnacht». Das Maskengehen war Trumpf, und gegen Abend wurde fröhlich das Tanzbein geschwungen.
In Spiringen findet am Abend des Fasnachtssamstags im Mehrzweckgebäude ein attraktiver Maskenball statt.

Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 227.


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Unterschächen  

Im Schächental statteten sich die beiden Dorfschaften Spiringen und Unterschächen gegenseitige Besuche ab. Je nachdem welches Dorf den Zug ausführte, brachte dies Leben in die Gemeinde, liess zuhause jedoch die Stille zurück, bis die Jungmannschaft wieder heimkehrte. Nach dem Zug nach Unterschächen herrschte reges Maskentreiben Im Jahre 1898 wurden auf die Junge Fasnacht Masken und Tanzliebhaber von nah und fern freundlichst ins Gasthaus zum «Tell» in Urigen eingeladen.
In Unterschächen wurden vor allem im «Klausen» Tanzbelustigungen und Maskenbälle organisiert. So fand 1932 der «Skiball» nebst Maskenprämierung statt. Den Altdorfer Herren wurde mitgeteilt, dass dabei ihre beliebte Schächentaler-Maske im Original kommen werde. In Unterschächen zeigen sich heute noch in den Beizen viele «Maschgäraadä».

Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 227.


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EPISODEN ZU DEN URNER MASKENBÄLLEN

Heimatschutz auf der Tanzfläche
Einige tanzfreudige Frauen organisierten sich im «Club des femmes chics». Um die raren Tanzmöglichkeiten zu vergrössern, begab man sich zum Tanzen auch in das Nachbardorf. Die auswärtigen Damen konnten die einheimische Gesellschaft in Zwiespalt stürzen. Während sich die Männerwelt über die Tanzpartnerinnen freute, sah ein Teil der einheimischen Damenwelt die Felle davonschwimmen. Als in den 1920er-Jahren einige junge Altdorferinnen nach Flüelen an den Chilbi-Tanz gingen und dort bei den Flüeler Männern «grad ä chlyy Succès» hatten, trat der «Sternen»-Wirt auf die Bühne, «tütete» ein-, zweimal ins Klarinett und verkündete dem «Club des femmes chics», dass der nächste Tanz nur für die Flüeler Damen sei.
Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 221.

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URNER MASKENBALL-EREIGNISSE

Dienstag, 6. Februar 1894 / Spiringen
Der UW-Korrespondent kann nichts von der Fasnacht in Spiringen berichten
Der UW-Korrespondent berichtet, dass in Spiringen an der Fasnacht wider alle Erwartungen äusserst langweilig zugeht, denn die Musiktöne der Unterschächner hätten ein tanzlustiges Publikum nach dort gezogen. Es sei somit von Spiringen wenig vom Carneval und was gewöhnlich drum und dran hängt oder gar nichts zu berichten.
UW 7, 17.2.1894.
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Dienstag, 6. Februar 1894 / Andermatt
Bruchtanz in Andermatt
In Andermatt findet ein schöner Maskenball statt. Der Korrespondent der «Gotthard-Post» liefert zwar keine genaueren Angaben, erwähnenswert ist jedoch, dass Herr Coiffeur Josef Fedier mit einem andern Mann tanzt, beide umfallen, und sich Ersterer das Bein bricht.
GP 6, 1894
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Donnerstag, 23. Februar 1911 / Andermatt
Maskenball beschliesst Wintersaison
Die Wintersaison in Andermatt wird durch einen vom SC Gotthard organisierten Maskenball im Hotel Krone abgeschlossen. Es spielt dazu «eine flotte Appenzeller Hackbrettl-Musik».
UW 7, 18.2.1911
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Donnerstag, 15. Februar 2007 / Erstfeld
"Fettigä Donnschtig" als Höhepunkt
Mit dem Motto "Mythen und Sagen" bildet der Maskenball am "Fettigä Donnschtig" im Pfarreizentrum den Höhepunkt der Erstfelder Narrenzeit. Auch die Katzenmusil, die beiden Guggenmusiken Kröntä-Guggä und Feengeischter sowie die Schnitzelbankgruppen Rätschtantä und Weschwyber tragen zur guten Stimmung bei. Ein weiteres Highlight war die Abschiedstour der Hexengruppe Gruxigriggälä.
UW 14, 24.2.2007
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MASKENBÄLLE

Maskenbälle, Altdorf
Maskenbälle, Uri

MASKENBRÄUCHE

Maskenbräuche
Maskenrechte
Disziplinierung

URNER MASKEN

Altdorfer Tyyfel
Arlecchino
Äschäseckler
Bajass
Drapoling
Fischer
Heini von Uri
Mihlistäiper
Orangenauswerfer
Urispiegel
Uristier
Wilder Mann
    
Arme Seelen
Nachtbuben
Andermatter Woldmanndli



 
Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 15.01.2020