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Epidemien, Krankheiten

Diphtherie
       
Die Diphtherie ist eine akute, ansteckende Infektionskrankheit, die durch eine Infektion der oberen Atemwege durch ein Bakterium hervorgerufen wird. Diese als eiternde, anschwellende Erkrankung im Hals, im Volksmund «Bräune» oder «Halsbräune» genannt, trat vor allem bei Kindern auf.
Das Bakterium, das erst in den 1880er-Jahren entdeckt wurde, ist von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen übertragbar. Die Häufigkeit der Erkrankung ist durch Impfung (1890) stark zurückgegangen. Die Krankheit ist jedoch nicht ausgerottet.



Die Diphtherie ist eine akute, ansteckende Infektionskrankheit, die durch eine Infektion der oberen Atemwege durch ein Bakterium hervorgerufen wird. Das Bakterium ist von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen übertragbar. Die Häufigkeit der Erkrankung ist durch Impfung stark zurückgegangen. Die Krankheit ist jedoch nicht ausgerottet.

In Uri trat die Diphterie vor allem bei Kindern auf, jedoch nicht epidemisch. Sie forderte vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts zahlreiche Opfer (1892: 36). 1894 traten Fälle in Ursern auf. 1897 verlor eine Familie in Bristen innerhalb von zehn Tagen die Mutter und fünf ihrer Kinder zwischen fünf und neun Jahren. 1947 starben in Unterschächen zwei Kinder. 1958/59 wurden in Altdorf und Schattdorf einige Kinder von der Diphtherie befallen wurden, die für drei Kinder tödlich endete.
Das Impfserum erwies sich gegen die Diphtherie in Uri als wahrer Segen. Bereits in den 1890er-Jahren wurden Kinder gegen diese heimtückische Krankheit auf Kosten des Kantons geimpft. Brach später die Diphtherie in einer Urner Gemeinde (1958/59) aus, ordnete jeweils der Gemeinderat sofort eine Impfung der noch nicht geimpften Kinder an. Seit 1943 wurden sämtliche Schüler des Kollegiums Karl Borromäus regelmässig gegen Diphtherie geimpft - eine Massnahme, die zur Folge hatte, dass in den folgenden Jahren am Gymnasium kein einziger Schüler an Diphtherie mehr erkrankte. Auch in den Gemeinden traten seit den 1960er-Jahren keine gravierenden Fälle mehr auf, was ausschliesslich der hohen Impfquote bei Kindern von über 90 Prozent zu verdanken war.

Literatur: Fryberg Stefan, Urner Gesundheitspolitik von 1800 bis heute; Bär-Vetsch Walter, Medizinhistorisches aus Uri; in: «Wo fählt’s?», S. 94 und 151. Statistik: Ritzmann-Blickenstorfer Heiner (Hg.); Historische Statistik der Schweiz, Zürich 1996, S. 324..

EREIGNISSE ZUR KRANKHEIT

1896  / Sonntag, 1. März 1896
Erhebungen zu Diphterie-Erkrankungen
Infolge der vom eidgenössischen Departement des Innern für die ganze Schweiz angeordneten Diphterie-Erhebungen sind die Ärzte angewiesen, ab heutigem Datum die Erhebungen zu beginnen und angewiesen, jeden in der Praxis vorkommenden Diphteriefall beziehungsweise jede diphterieverdächtige Erkrankung zur Anzeige zu bringen und die bezüglichen Zählkarten auszufüllen.
Abl UR 06.02.1896, S. 50.
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1898  / Freitag, 1. April 1898
Erfolgreicher Kampf gegen die Diphterie
Der Rechenschaftsbericht über die Staats-Verwaltung hält fest, dass die Diphterie bis vor kurzer Zeit eine der unheimlichsten und verheerendsten Krankheiten war und vor allem unter den Kindern zahlreich ihre Opfer forderte. Erst durch die Einführung eines Heilserums haben sich die Verhältnisse gebessert, «welche vorher jeder Behandlung sozusagen unzugänglich war». Da dir Natur der Diphterie in verschiedener Beziehung noch nicht genügend aufgeklärt war, ist seit 1896 eine zwei Jahre dauernde «Enquête» (Anfrage) eingeführt worden, zufolge deren jeder Fall von Diphterie von den Ärzten genau beobachtet und auf ausführlichem Formular zur Anzeige an die Gesundheitsbehörden gelangt.
RSchB UR 1896/97, S. 65.
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EPIDEMIEN, KRANKHEITEN

Aids
Aussatz (Lepra)
Cholera
Coronavirus (COVID 19)
Diphterie
Englischer Schweiss (Schweissfieber)
Grippe, Influenza
Grippe, Schweinegrippe
Grippe, Spanische (1918/19)
Keuchhusten (Eselhusten)
Kindbettfieber
Kinderlähmung
Lungenkrankheiten
Masern
Pest
Pocken
Scharlach
Tuberkulose
Typhus
Zeckenbisse

TODESURSACHEN

Übersicht / Mortalität
Suizid (Selbstmord)
Unfälle

GESUNDHEIT

Allgemeines
Gesundheitswesen
Sucht und Prävention
Spitäler in Uri
Kantonsspital Uri
Sanitätspersonal
Ambulanzen
Krankenversicherungen
Gesundheitsvereine
Der sagenhafte Körper
Volksmedizin

 

 

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 22.10.2021