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Epidemien, Krankheiten

Grippe, Influenza
       
Die Influenza, auch «echte» Grippe ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit bei Menschen. Die Influenzaviren und die durch sie ausgelösten Erkrankungen existieren weltweit.
Das Virus dringt über die Schleimhaut der Atemwege, des Mundes und der Augen in den Körper ein. Es erreicht diese Eintrittsorte durch Tröpfcheninfektion, also über den Kontakt der Schleimhaut mit Exspirationströpfchen, die beim Niesen, Husten, Sprechen oder Atmen von infizierten Personen entstehen. Das Virus ist unempfindlich gegen Austrocknung und bleibt bei niedriger Temperatur und niedriger Luftfeuchtigkeit länger infektiös.
Die Inkubationszeit beträgt ein bis vier Tage. Nicht alle Influenza-Infizierten erkranken. also, noch weniger erkranken mit typischer Symptomatik. Die wichtigsten spezifischen Symptome der Influenza sind: plötzlicher Krankheitsbeginn; ausgeprägtes Krankheitsgefühl im ganzen Körper; Fieber von über 40 °C, auch mit Schüttelfrost; ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit Kopfschmerzen und Gliederschmerzen sowie trockener Husten.
Der im Deutschen seit Beginn des 18. Jahrhunderts geläufige Name «Influenza» (italienisch: Einfluss) leitet wohl von der bis ins Mittelalter vorherrschenden medizinisch-astrologischen Vorstellung ab, dass alle Krankheiten durch bestimmte Planetenstellungen beeinflusst sind.
Von einer Influenza-Epidemie, Grippe-Epidemie oder Grippewelle spricht man, wenn 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung infiziert sind und die Ausbrüche lokal begrenzt bleiben, während eine Influenzapandemie sich über den ganzen Globus verbreitet.
An den Folgen der «Spanischen Grippe» starben in Uri 220 Menschen. Weitere heftige Grippenwellen waren die «Asiatische Grippe» 1957/58 und die «Schweinegrippe» im Winter 2009/10. In der Schweiz wurden zwischen 1998 und 2006 wurden zwischen 8 und 129 Menschen direkte Grippetodesfälle gezählt.



Statistik der Grippetoten in der Schweiz. Zahlen zu Uri sind keine vorhanden (HSS - Historische Statistik der Schweiz, D.34 Allgemeiner Überblick über die Todesursachen 1876-1995); Bundesamt für Statistik, Statistik der Todesursachen T 14.03.04.01.01/02.
Zum Vergleich: 2020 starben 7'082 Menschen, 2021 (22.10.2021) bisher 3'730 Menschen an Covid-19.

EREIGNISSE ZUR KRANKHEIT

1386  / Sonntag, 1. Januar 1386
Die Grippe wütet in Uri
Auf drei gute Jahre folgt ein „Sterbend". Mehrere hundert Urner werden von der Grippe dahingerafft.
Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 18.
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1419  /
Grippe-Epedemie und gutes Weinjahr
Eine schreckliche Grippe-Epidemie wütet in Uri und in der übrigen Eidgenossenschaft. Jedoch gibt es ein ausserordentlich gutes Weinjahr.
Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 21.
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1502  /
Grippe fordert viele Opfer
Eine Grippe-Epidemie fordert in Uri und Schwyz viele Opfer.
Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 30.
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1542  /
Grippe in der Innerschweiz
Die Grippe kommt wieder bis in die Innerschweiz und es werden Leute hinweggerafft.
Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36.
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1557  /
Erdbeben und Grippe im Lande
Man spürt erneut ein starkes Erdbeben in der Eidgenossenschaft und es herrscht die Grippe im Lande.
Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1580  /
Viele verschiedene Krankheiten
Im Januar brechen seltsame Krankheiten aus, besonders der grosse Tod und von Anfang Februar an fängt auch noch die Pest zu regieren. Im Juli beginnt eine neue Seuche mit unerhörtem Fieber (Grippe), die sich über ganz Europa ausbreitet. Man nennt sie hierz
Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 42.
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1591  /
Viele Kranke während kaltem Winter
Es ist ein kalter Winter mit vielen Krankheiten, besonders Seitenstechen und Grippe, die viele jungen Leute dahinrafft.
Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 44.
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1899  / Sonntag, 31. Dezember 1899
Influenza fordert jedes Jahr seine Opfer
Der Bericht der Sanitätsdirektion im Rechenschaftsbericht über die Staats-Verwaltung hält fest, dass sich der ziemlich normale Gesundheitszustand der Menschen Ende des Jahres 1899 wegen der Grippe bedenklich verschlimmerte: «Mit unheimlicher Geschäftigkeit bettete die tückische Influenza gar manchen Bewohner unseres trauten Heimathgaues zum langen Schlummer in der Erde kühlen Schoss.»
RSchB UR 1898/99, S. 45.
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1919  / Mittwoch, 31. Dezember 1919
Bilanz der Grippe 1918 / 1919
Die Grippe sucht vom Juni 1918 bis Juni 1919 auch den Kanton Uri heim. Die Krankheit, welche anfänglich noch scherzhaft als "Spanische Grippe" bezeichnet wird, tritt in Uri als Epidemie zuerst beim Personal der Munitionsfabrik und bei den in Altdorf stationierten Landsturmtruppen auf. Die Krankheit findet jedoch ihren Weg in die entlegendsten Berg- und Alphütten. Den höchsten Stand erreicht die Grippe im Oktober 1918. Die ganz unvollständige Mitteilungen der Ärzte betrug die Zahl der ärztlich behandelten Fälle im August 125, im September 326, im Oktober 1192, im November 774 und im Dezember 161 Fälle. In den meisten Fällen verläuft die Krankheit bei entsprechendem Verhalten ohne schwere Komplikationen. Lungenentzündungen treten jedoch vor allem dort auf, wo die Patienten schon nach wenigen Tagen wieder der Arbeit nachgehen wollen. Eine eigentümliche Erscheinung ist, dass die Krankheit hauptsächlich jüngere Leute im Alter von 20 bis 40 Jahren ergreift und es vielfach junge, kräftige Männer sind, die der Krankheit zum Opfer fallen. Die Zahl der Todesfälle ist schwer festzustellen. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl ist sie aber eine bedauerlich grosse. Nach den Erhebungen bei den Zivilstandsämtern beziffert sich die Zahl der Grippesterbefälle im Kanton auf 220. Bei Erkrankungen von Familienangehörigen fand die Pflege fast ausschliesslich zu Hause und in der Grosszahl der Fälle ohne Beizug eines Arztes statt. Bei erkrankten, alleinstehenden Personen erfolgte bei ernsteren Fällen die Evakuierung ins Kantonsspital. In mehreren Gemeinden machte sich starker Mangel an Pflegepersonal und Absonderungsräumlichkeiten geltend.
RschB 1918/1919, S. 120 f.
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1931  / Donnerstag, 24. Dezember 1931
Wieder Grippewelle
Ist eine neue Grippewelle im Anzug. In Spiringen gibt es innert acht Tagen drei Leichen. Man denkt an den Grippesommer 1918, wo die unheimliche Krankheit allein in Spiringen 27 Todesopfer forderte.
UW 52, 24.12.1931
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1970  / Samstag, 3. Januar 1970
Grippeepedemie
Infolge Abklingens der Grippeepedemie kann die Besuchersperre am Kantonsspital wieder aufgehoben werden.
UW 2/1994
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1997  / Mittwoch, 1. Januar 1997
Strahlendes Winterwetter begleitet von Grippewelle
Im Urnerland ist es zwar kalt, doch der grosse Schnee bleibt den ganzen Januar aus. Der Nebel zeigt das Wetter im Zwiespalt: unten Grau in Grau -- oben strahlendes Winterwetter, beides begleitet von einer starken Grippewelle!

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2020  / Mittwoch, 15. Januar 2020
Grippewelle setzt ein
In der zweiten Januarwoche wurden von 156 Ärztinnen und Ärzten des Sentinella-Meldesystems 12,1 Grippeverdachtsfälle pro 1000 Konsultationen gemeldet. Das entspricht hochgerechnet 95 Fällen pro 100’000 Einwohner. Der saisonal epidemische Schwellenwert von 69 Grippeverdachtsfällen wurde somit überschritten.
Die Grippe trat weit verbreitet in den Westschweizer Kantonen Genf, Neuenburg, Waadt und Wallis auf. Verbreitet gab es Grippefälle in allen übrigen Kantonen mit Ausnahme von Graubünden und Tessin.
Die Intensität und der Schweregrad der Grippewelle sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich.

UW 5, 18.01.2020, S. 17.
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EPIDEMIEN, KRANKHEITEN

Aids
Aussatz (Lepra)
Cholera
Coronavirus (COVID 19)
Diphterie
Englischer Schweiss (Schweissfieber)
Grippe, Influenza
Grippe, Schweinegrippe
Grippe, Spanische (1918/19)
Keuchhusten (Eselhusten)
Kindbettfieber
Kinderlähmung
Lungenkrankheiten
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Pest
Pocken
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Tuberkulose
Typhus
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 22.10.2021