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Verkehrszitate
Eisenbahngesellschaften auf Urner Geleisen
Schweizerische Furkabahn-Gesellschaft (BFD)
1910 - 2023
1907 und 1908 erteilte der Bundesrat zwei Konzessionen für eine elektrische Schmalspurbahn von Brig über Gletsch nach Disentis. 1910 wurde die Compagnie Suisse du Chemin de fer de la Furka (Schweizerische Furkabahn-Gesellschaft, BFD) mit Sitz in Bern gegründet. Sie war vorwiegend durch französisches Kapital (38 Mio. Fr.) finanziert, was zu einem dominierenden französischen Einfluss im Verwaltungsrat führte, dem auch der Urner Ständerat Joseph Furrer angehörte.
Die eigentlichen Initianten der Furkabahn, wie Roland Zehnder, Direktor der MOB und überzeugter Anhänger des elektrischen Betriebes, Xaver Imfeld und die Firma Alioth waren gar nicht mehr im Verwaltungsrat vertreten. Über diese Entwicklung war man bei den eidgenössischen Behörden nicht erfreut. Da die Gesellschaft aber korrekt konstituiert war und auch von der nach dem Gesetz vorgesehenen Zahl schweizerischer Verwaltungsräte mitverwaltet wurde, liess sich nichts ändern. Auch der Verzicht auf die elektrische Traktion zugunsten der Dampfzugförderung ist auf den französischen Einfluss zurückzuführen. Einzig das Militärdepartement, welchem in der Konzessionsurkunde ein Mitspracherecht bei der Bauplanung eingeräumt wurde, konnte noch technische Projektänderungen durchsetzen.
Die französische Vormacht führte dazu, dass die Société des Batignolles in Paris die Bauarbeiten ausführte. Das von der Gesellschaft gewünschte Zahnradsystem Hanscotte konnte allerdings nicht durchgesetzt werden.
Starken Auftrieb für den ungestümen Optimismus der Gesellschaft brachte der beabsichtigte Bau einer Eisenbahn durch die Schöllenenschlucht von Göschenen nach Andermatt. Diese würde die Strecke mit der Gotthardbahn verbinden.
1914 war das investierte Geld verbaut, der Erste Weltkrieg brach aus. 1916 mussten schliesslich an der gesamten Strecke die Arbeiten eingestellt werden. Zu Beginn des Jahres 1917 wurde das Vertragsverhältnis mit der verantwortlichen Bauunternehmung, der «Compagnie Suisse du Chemin de fer de la Furka», aufgelöst. Der Krieg verursachte eine schlechte wirtschaftliche Lage, mit der die Bahngesellschaft aus eigener Kraft nicht mehr fertig werden konnte. Weitere Opfer konnten den Geldgebern, Aktionären wie Obligationären, nicht mehr zugemutet werden. Es wurde auch nichts unversucht gelassen, um neue Geldgeber zu finden. Bundesrat und Parlament zeigten sich zu einem finanziellen Engagement bereit, wenn sich die interessierten Kantone zur Erreichung dieses Zieles zusammenschliessen würden. Auch dieser Versuch führte letztlich nicht zur Rettung und so eröffnete das Bundesgericht in Bern am 2. Dezember 1923 das Konkursverfahren über die Gesellschaft. Mit Hilfe von Vorschüssen, die vom Bund wie auch vom Kanton Wallis geleistet wurden, konnte die Furkabahn, den Betrieb trotzdem weiterführen.
Literatur: Seidel Kurt, Das grosse Buch der Furka-Oberalp-Bahn, S. 61 ff.
Quellen / Literatur:
LOKOMOTIVEN DER GESELLSCHAFT AUF URNER GELEISEN
ECKPUNKTE DER GESELLSCHAFT
EREIGNISSE DER GESELLSCHAFT
Freitag, 27. Mai 1910
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Mobilität und Verkehr erkehr, Die Eisenbahn in Uri
Kompagnie für eine Furkabahn konstituiert sich
In Lausanne konstituiert sich auf Grund der beiden Konzessionen von 1907 und 1908 die «Compagnie Suisse du Chemin de fer de la Furka» (Brigue-Furka-Disentis, B.F.D.) mit Sitz in Bern. Präsident des Verwaltungsrates der neuen Gesellschaft wird der ehemalige französische Botschafter in Bern, Graf d'Ormesson. Dem Verwaltungsrat gehören noch vier weitere Mitglieder französischer Staatsangehörigkeit an: Der Ingenieur Laval, Ingenieur, der Unternehmer Edouard Gouin sowie die beiden Pariser Bankdirektoren Ducoulombier und Verde-Delisle. Die restlichen sechs Mitglieder des Verwaltungsrates sind Schweizer Bürger: der Ingenieur Julien Chappuis aus Genf als 1. Vizepräsident Raymond Evequoz aus Sion, der Bündner Regierungsrat Alois Steinhauser, Bankier Ch. E. Masson aus Lausanne, der Geologe Professor Henry Golliez aus Bern sowie der Urner Ständerat Josef Furrer aus Silenen.
Seidel Kurt, Das grosse Buch der Furka-Oberalp-Bahn, S. 61.
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Freitag, 27. Januar 1911
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Mobilität und Verkehr erkehr, Die Eisenbahn in Uri
Bundesrat genehmigt Finanzausweis für den Bau einer Furkabahn
Der Bundesrat genehmigt den Finanzausweis über die verfügbaren Mittel in Höhe von insgesamt 38 Millionen Franken (8 Millionen Franken Aktienkapital und 30 Millionen Franken, ebenfalls fast ganz aus Frankreich und der Westschweiz stammendes Obligationenkapital). Mit den Bauarbeiten für den Abschnitt BrigGletsch kann damit begonnen werden.
Seidel Kurt, Das grosse Buch der Furka-Oberalp-Bahn, S. 61.
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Donnerstag, 22. Juni 1911
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Mobilität und Verkehr erkehr, Die Eisenbahn in Uri
Beginn der Bauarbeiten für eine Furka-Bahn
Bei Naters wird der erste Spatenstich für die Furkabahn vollzogen. Der ausnehmend schöne Sommer bietet die allerbesten Voraussetzungen, um unverzüglich mit den Bauarbeiten zu beginnen. Dies geschieht auf annähernd der Hälfte der Strecke.
www.hls.ch (2016, Rolf Gisler-Jauch); www.wikipedia.de (2016); Seidel Kurt, Das grosse Buch der Furka-Oberalp-Bahn, S. 63 f.
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Dienstag, 4. November 1913
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Mobilität und Verkehr erkehr, Die Eisenbahn in Uri
Erster Zug der Furkabahn erreicht Sedrun
Die erste BFD-Lokomotive Nr. 3 mit fünf Wagen erreicht Sedrun. Der Zug verliess Disentis um 15.40 Uhr und erreicht Sedrun erst um 16.30 Uhr erreicht. Am anderen Tag fährt der Zug um 17.00 Uhr wieder zurück nach Disentis.
Seidel Kurt, Das grosse Buch der Furka-Oberalp-Bahn, S. 67.
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Dienstag, 30. Juni 1914
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Mobilität und Verkehr erkehr, Die Eisenbahn in Uri
Feierliche Eröffnung der Teilstrecke Brig bis Gletsch
400 geladene Gäste fahren in drei Extrazügen zu je vier Reisezugwagen zur kirchlichen und weltlichen Eröffnungsfeier der Furkabahn nach Gletsch, dem vorläufigen Endpunkt der Strecke. Nach der kirchlichen Weihe entbietet Graf d'Ormesson als Präsident des Verwaltungsrates beim Festessen den Willkommensgruss der Gesellschaft. Hermann Seiler, Präsident des Staatsrates des Kantons Wallis, hebt in seiner Festrede die Bedeutung der Bahn für den Kanton und darüber hinaus für die gesamte Eidgenossenschaft hervor.
www.hls.ch (2016, Rolf Gisler-Jauch); Seidel Kurt, Das grosse Buch der Furka-Oberalp-Bahn, S. 68.
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Samstag, 25. September 1915
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Mobilität und Verkehr erkehr, Die Eisenbahn in Uri
Durchstich im Furkatunnel
Genau um 21.30 Uhr abends, gelingt der Durchstich im Furkatunnel, dessen letzte 160 Meter noch auf die Vollendung gewartet haben.
Seidel Kurt, Das grosse Buch der Furka-Oberalp-Bahn, S. 69.
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BAHNGESELLSCHAFTEN
Schweizerische Bundesbahnen
Matterhorn-Gotthard-Bahn
Dampfbahn Furka-Bergstrecke
Schweizerische Südostbahn
TILO
SBB Cargo-Rail
BLS Cargo-Rail
Cisalpino
Gotthardbahn-Gesellschaft
Schweiz. Furkabahn-Gesellschaft
Furka-Oberalp-Bahngesellschaft
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EISENBAHNTHEMEN
Allgemeines
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Schweiz. Bundesbahnen (SBB)
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Matterhorn-Gotthardbahn MGB)
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr /
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/ Letzte Aktualisierung: 09.03.2021