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Abtreibung der Leibesfrucht

Die Kirche verurteilte die Abtreibung als grosse Sünde. Im Volk galt sie als verabscheuungswürdiges Vergehen gegen das menschliche Leben. In der Familie wurde der Schleier des Tabus darüber ausgebreitet. Dies war wohl einer der Gründe, warum über die Abtreibung so wenig bekannt war. Die soziale Not während Jahrhunderten lässt heute wesentlich mehr Abtreibungspraktiken vermuten.
Die betroffenen Frauen kannten verschiedene natürliche Abtreibungsmittel (z.B. Seifenlauge, Petersilie oder «Sefi»). In äusserster Not wagten sie sich zu einem «Engelmacher«» (Arzt, Hebamme, Heiler oder Person ohne medizinisches Wissen), der oft unter misslichen Verhältnissen und mit nicht medizinischen Mitteln (u.a. Stricknadeln, Chemikalien) eine illegale Abtreibung vornahm. Nicht selten führten diese Eingriffe zu schweren Komplikationen (z.B. Blutungen, Infektionen, Unfruchtbarkeit) und Todesfällen.

Autor: Walter Bär-Vetsch, Volksfrömmigkeit, S. 21.

DETAILS ZUR ABTREIBUNG



Sefibäum - Abortive Wirkung
Der Stinkwacholder ist in allen Teilen giftig. Verantwortlicher Hauptwirkstoff ist das Sadebaumöl. Die ganze Pflanze, vor allem die Zweigspitzen sind sehr stark giftig. Verantwortlicher Hauptwirkstoff ist das Sadebaumöl.
Schon wenige Tropfen des Öls sind für den Menschen tödlich, bereits durch Einreiben sind Vergiftungen möglich. Das Öl greift beim Menschen die Magenschleimhaut an und verursacht Blutandrang in den Nieren. Auch andere innere Organe werden angegriffen.

Auf der Haut erzeugt das Öl Blasen und einen ausgeprägten Gewebeschaden. Aufgrund dieser stark hautreizenden Wirkung wurde es früher zu Behandlung von Warzen eingesetzt.

Bei Frauen kann das Öl Menorrhagie (verlängerte Monatsblutungen) auslösen und zu Fehlgeburten führen. Daher wurden die Früchte auch gezielt zur Abtreibung genutzt. Die abortive Wirkung war jedoch mit einem erheblichen Risiko für das Leben der Schwangeren verbunden. Wegen der starken Toxizität der Pflanze kam es häufig nicht nur zum Abtöten der Frucht, sondern es gab vielfach auch unbeabsichtigte Todesfälle bei den Frauen.

Auf sich getragen, schützte er leichtfertige Mädchen vor unerwünschtem Kindersegen. «Sefi» wurde als Räuchermittel beim Bräuken verwendet. Auch als Mittel gegen Würmer fand der Sadebaum Anwendung.
Beim Totenbrauchtum war «Sefi» vor allem bekannt zum Ausräuchern des Sarges und als Weihwasserspritzer. Mindestens ein Sefizweig gehörte in jede Palme. Hexen konnten den Geruch von «Sefi» nicht ausstehen.

Quellen, Literatur: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 512 f. Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 377; www.diepta.de (2019).

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 EREIGNISSE BETREFFEND ABTREIBUNG DER LEIBESFRUCHT

Sonntag, 9. Februar 2014
Initiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache» wird abgelehnt
Mit 54,71 Prozent Neinstimmen wird im Kanton Uri die Initiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache» abgelehnt. Damit kommt die obligatorische Krankenversicherung auch weiterhin für die Kosten von Abtreibungen auf.
UW 12, 12.2.2014, S. 2.
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ABSTIMMUNGEN BETREFFEND ABTREIBUNG

Datum Titel E/K UR CH
25.09.1977 Schwangerschaftsabbruch (Fristenlösung) E Nein Nein
02.12.1984 Für einen wirksamen Schutz der Mutterschaft E Nein Nein
09.06.1985 Recht auf Leben E Ja Nein

 
SOZIALWESEN

Öffentliches Sozialwesen

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Invalidität / Körperbehinderung
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Schönheitsideal
Selbstmord, Suizid
Sitte und Moral
Soziale Vereine und Serviceclubs
Sozialhilfe, Sozialdienste, Wohltätigkeit
Sozialversicherungen
Zuwanderung, Ausländer

MODE

Kleidermode
Uniformen
Frisurenmode

 

 

 

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 29.12.2019