Das Maultier - ehemals häufiges Lasttier in Uri
Nutztiere, Maultier
lateinischer Name:
Mulus
Urner Dialekt:
Müüli
Das Maultier ist das Kreuzungsprodukt aus einer Pferdestute mit Eselhengst. Ein Hybride aus der umgekehrten Kombination (Kreuzung von Pferdehengst und Eselsstute, wird im Deutschen stattdessen als Maulesel bezeichnet. Sie sind mit seltenen Ausnahmen nicht fortpflanzungsfähig. Maultiere sind einfacher zu züchten als Maulesel und werden aufgrund ihrer im Vergleich zu den Pferden grösseren Ausdauer und Unempfindlichkeit als Zug- und Tragtiere verwendet. Bis zur Fahrbarmachung der Gotthardstrasse 1830 wurden in Uri zahlreiche Maultiere für den Passverkehr gehalten. Danach ging ihr Bestand stark zurück. In den Seitentälern (Maderanertal, Meiental) wurden Maultiere bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts eingesetzt.
Ein Maultier ist meist grösser als sein Eselvater und etwas kleiner als die Pferdemutter. Es sieht dem Pferd ähnlicher, nicht zuletzt wegen des großen und gestreckten Kopfs und seines Fells, das trotz der dickeren Haut dem Pferdefell sehr ähnlich sieht. Das Maultier behält jedoch, wohl als dominantes Erbmerkmal seines Eselvaters, die längeren Ohren. Der Schwanz von Maultieren gleicht wiederum dem der Pferde – weshalb er auch Schweif genannt wird – und besitzt im Gegensatz zu den Eseln keine Quaste. Die Fellfarben können wie bei den Pferden variieren, am häufigsten sind diese braun, schwarzbraun oder schwarz, seltener grau und extrem selten weiss. Es kommen auch gescheckte Maultiere vor. Maultiere erreichen ein Stockmass zwischen 140 und 155 cm (bis über 190 cm).
Anmerkung: In der Statistik sind Esel, Maultiere und Ponys zusammengefasst (Bundesamt für Statistik, Nutztierbestände 2017).
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KRANKHEITEN
EREIGNISSE MIT MAULTIEREN
1778
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Mittwoch, 14. Januar 1778
Säumerkolonne kommt in Lawine
Ein Säumer zieht mit einem halben Dutzend beladenen Saumpferden von Ursern nach Altdorf. In der Schöllenen wird die Kolonne von einer Lawine erfasst, die den Säumer und das erste Ross in die Reuss hinunterschlägt. Den Mann hat man nie mehr gefunden.
Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 96.
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1904
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Samstag, 11. Juni 1904
Die Automobile müssen Vierbeiner vorspannen
Wer im Jahre 1904 mit dem Automobil den Gotthardpass überqueren will, hat wegen dem Automobilfahrverbot über die Passstrassen auf der Urner Seite ein Pferd oder Maultier vorzuspannen
Telegramm vom Präsidenten des Automobil-Clubs Italien an die Polizeidirektion Uri vom 11. Juni 1904; StA UR R-720-16/101.
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1996
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Montag, 12. August 1996
Maultier-Trekking im Isental
Als neue Touristenattraktion wird im Isental Maultier-Trekking angeboten.
UW 102, 31.12.1996
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2004
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Samstag, 31. Januar 2004
Mit dem Maultier nach Altdorf
Rund 50 Tage lang wanderten Michael Tanner und Renate Zauner mit ihrem Maultier Bellina quer durch die Schweiz und werben für ein Nein zum Avanti-Gegenvorschlag. Mit der Ankunft im Urner Hauptort wird die ungewöhnliche Tour abgeschlossen.
UW 9, 4.2.2004
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DIVERSE NUTZTIERE
SAUMWESEN
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