Habicht
Familie:
Habichtartige
Lateinischer Name:
Accipiter gentilis
anderer Name: Hühnervogel
Merkmale:
Altvögel unten eng grau gebändert, Augen gelb; kurze, breite Flügel, langer Schwanz; Weibchen grösser und kräftiger als Männchen.
Länge:
48-62 cm
Spannweite:
93-127 cm
Gewicht:
500-1350 g
Seine Flügel sind relativ kurz, dafür breit und an ihren Spitzen sind sie gerundet. Gleichzeitig ist der Schwanz relativ lang. Für die walbewohnenden Greifvögel sind diese Merkmale typisch. Im Wald kommen diese ziemlich gelegen, zwar erlauben sie keine extremen Fluggeschwindigkeiten, jedoch ermöglichen sie eine hohe Wendigkeit auf engem Raum. Ausgewachsene Vögel sind auf der Oberseite schiefergraubraun und auf der Unterseite weiss mit einer dunkelbraunen Querbänderung. Die Beine, sowie die Wachshaut des Schnabels sind gelb und die Iris der Augen ist dunkelgelb, orange bis kirschrot. Die Gefiederzeichnung ist bei Männchen und Weibchen ziemlich ähnlich. Die Männchen sind lediglich auf der Oberseite ein wenig dunkler und mehr blaugrau, ausserdem zeigen sie eine etwas kontrastreichere Kopfzeichnung.
Für den Lebensraum des Habichts sind Nahrungsangebot und einen für die Horstanlage geeigneten, alten Baumbestand lebenswichtig. Somit besiedeln Habichte Wälder aller Art und Grösse.br>
Habichte ernähren sich von kleinen, bis mittelgrossen Vögeln und Säugetieren. Diese erjagen sie meist aus bodennahem Flug. Im Gegensatz zum Mäusebussard, der seine Beute im Segelflug sucht, sitzen Habichte versteckt in Bäumen im Wald wo sie darauf warten, dass ihre Beute genügend nah herankommt. Ist dies der Fall, so überwältigen sie sie mit einem blitzschnellen Überraschungsangriff. Doch dies kostet den Habicht viel Energie, weshalb es sich für ihn nicht lohnt nach Mäusen zu jagen. Vielmehr jagt er nach grösseren Tieren, wie Eichhörnchen, Ratten, Krähen, Elstern und anderen grossen Vögeln. Beim Menschen hat er sich unbeliebt gemacht, wodurch er im Volksmund (wie beim Mäusebussard) den Namen Hühnervogel erhielt. Obwohl Hühner in der Nähe von Menschen leben, welche der scheue Habicht vorzugsweise meidet, kann es durchaus vorkommen, dass er ein Huhn erbeutet. Die Ursache davon liegt in der Natur, denn als ursprünglich flugfähige Vögel, die vom Menschen zu flugunfähigen Haustieren gemacht wurden, gackern Hühner laut wenn sie in Gefahr kommen. Dadurch zeigen sie dem Habicht, dass sie «kranke» Vögel sind, die nicht mehr fliegen können. Um die Natur gesund zu halten erbeutet sich dann der Habicht diese Tiere.
Habichte machen eine Jahresbrut, bei der die Eiablage zwischen März und April stattfindet. Die Gelegegrösse beträgt in der Regel 3-4 Eier. Nach einer Brutzeit von 36-41 Tagen schlüpfen die Jungvögel aus den Eiern. Während der Nestlingsdauer, die bei den Habichten 36-40 Tage dauert, verhalten sich die Jungtiere im Vergleich zu anderen Greifvogelarten äusserst friedlich und es kommt sehr selten zu Geschwistertötungen. Ungefähr 3-6 Wochen nach dem Ausfliegen verlassen sie anschliessend das elterliche Revier.
Autor: Raphael Gisler, Altdorf; Quellen, Literatur: www.vogelwarte.ch; https://de.wikipedia.org/wiki/Habicht; https://greifvogelstation.ch (2019); Fotos: Rolf Gisler-Jauch, 2019 und 2022.
Zugverhalten:
Standvogel
Status UR / CH:
regelmässiger, spärlicher Brutvogel, Durchzügler und Wintergast
Jagd:
1856: Abschussprämie (1 Franken)
Gemäss des eidgenössischen Jagdgesetzes ist die Jagd auf Greifvögel schweizweit nicht erlaubt.
Schutz:
Durch Bundesrecht geschützt (Jagdgesetz, JSG, SR 922.0, Art. 7 I.
Potentiell gefährdet, Rote Liste CH
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Familie
Habichtartige
Greifvögel erhielten ihren Namen durch den Umstand, dass sie ihre Beute mit den Füssen greifen. Es gibt darunter jedoch auch schräge Vögel. So ist dem Wespenbussard sein Namen gleichgültig und ernährt sich vorwiegend von Insekten. Der grösste Greifvogel der Schweiz, der Bartgeier, der sich manchmal auch in den Urner Luftraum wagt, frisst nur As. Tierkadaver stehen auch beim Adler auf dem Speisezettel.
Die Greifvögel zeigen sich am Himmel, wenn sie in grossen Kreisen oder rüttelnd nach Beute Ausschau halten. Andere Greifvögel wie der Mäusebussard zeigen sich in der Gegend auch auf einer Warte.
Die Greifvögel sind schweizweit geschützt.
Die Wissenschaft macht es sich mit den Greifvögeln nicht einfach. Ursprünglich wurden die später als Greifvögel bezeichneten Tiere mit den Eulen in der Ordnung Raubvögel zusammengefasst. Familien bilden dabei die Falkenartigen, die Habichtartigen und die Eulen. Neuste Molekulargenetische Untersuchungen haben nun jedoch dargelegt, dass die Falkenartigen mit den übrigen Familien der traditionellen Greifvögel gar nicht näher verwandt sind, sondern den Papageien und Sperlingsvögeln am nächsten stehen. Das URIkon hält sich jedoch (vorläufig) an die traditionelle Ordnung der Greifvögel.
So kommen in Uri als Stand- und Zugvögel insgesamt 20 Arten von Greifvögeln (Falken- und Habichtartige) sowie sieben Eulenarten vor.
Quellen, Literatur: www.vogelwarte.ch; https://de.wikipedia.org; www.regionatur.ch (2019).
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Übersicht Familie
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LEBENSRÄUME
Laubwald
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Nadelwald
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NAHRUNG
Säugetiere
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Vögel
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ANWESENHEIT PRO MONAT
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VOGELCLANS
ZUGVERHALTEN
STATUS UR / CH
VÖGEL IN URI
Vögel, die gemäss Liste von
www.fauna-uri.ch in Uri nachgewiesen werden konnten.
VOGELINFORMATIONEN
Auf der Webseite der Vogelwarte Sempach finden sich alle Angaben
zu den einzelnen Vögeln.
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www.vogelwarte.ch
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