Die standhaften Hühnervögel
Die Ordnung der Hühnervögel (Galliformes) umfasst fünf Familien mit etwa 70 Gattungen und mehr als 250 Arten. Die bedeutendste Familie sind die Fasanenartigen, die fast weltweit verbreitet ist und mit sechs Arten in Uri vorkommt. Wachtel ist der einzige Zugvogel.
Die einheimischen Hühnervögel haben eine Vielzahl von Lebensräumen besiedelt. Dazu gehören Nadel- und Laubwälder sowie das Hochgebirge. Die Urner Hühnervögel leben vor allem auf dem Boden, fliegen gehört nicht zu ihren Lieblingsbeschäftigungen.
Einige Hühnervogelarten sind domestiziert worden und haben eine grosse Bedeutung als Ei- und Fleischlieferanten für den Menschen (Haushuhn und Truthuhn).
Hühnervögel haben zumeist grosse Körper und, als Kurzstreckenflieger, relativ kurze Flügel. Sie erreichen, je nach Art ein Gewicht bis 9,5 kg. Die Gefiederfärbung reicht von einem graubraunen Tarngefieder bis zu einem sehr auffälligen, bunten Gefieder. Die Hühnervögel passen sich farblich auch den Jahreszeiten an. So hat das Schneehuhn, das immer über der Baumgrenze lebt, im Winter ein fast schneeweisses Federkleid. Die Länge des Schwanzes ist sehr unterschiedlich. Er kann fast nicht vorhanden sein, aber auch Längen von bis zu einem Meter erreichen (Pfau).
Meistens sind die Männchen auffälliger gefärbt, haben längere Schwanzfedern und nackte, farbige Hautlappen sowie bunte Federn am Kopf.
Es wurden, allerdings ohne Erfolg, in Uri Fasane ausgesetzt. Die Lebensbedingungen sind in dem Bergkanton für das Federwild ungenügend.
Literatur:
www.vogelwarte.ch (2019); Schweizerische Vogelwarte Sempach, Schweizer Brutvogelatlas 2013-2016; www.fauna-uri.ch (2019); www.wikipedia.de (2019).
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Alpenschneehuhn
Familie:
Fasanenartige
Merkmale:
verschiedene Dederkleider; rote Hautwulst über dem Auge (M)
Zugverhalten:
Standvogel (über der Baumgrenze)
Status UR / CH:
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Auerhahn
Familie:
Fasanenartige
Merkmale:
metallisch glänzener grüner Brustschild (M); weisser Spiegel
Zugverhalten:
1931 wurden in Uri noch 20 Stück Auerwild zur Strecke gebracht. 1950 wurden sechs Exemplare geschossen. Danach wurde das Auerhuhn bundesrechtlich geschützt. In den 1980er-Jahren machten zwei balzverrückte Auerhähne bei Bristen und auf dem Haldi auf sich aufmerksam. Heute gibt es in Uri wohl keine Exemplare mehr.
Status UR / CH:
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Birkhahn
Familie:
Fasanenartige
Merkmale:
Hahn blauschwarz und weiss gefärbt; Henne rostbraunes tarnfarbenes Gefieder.
Zugverhalten:
immer heimisch, Bestand: wenige Exemplare
Status UR / CH:
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Steinhuhn
Familie:
Fasanenartige
Merkmale:
Zugverhalten:
Standvogel
Status UR / CH:
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WEITERE HÜHNERVÖGEL IN URI
Haselhuhn
Familie:
Fasanenartige
Merkmale:
Gefieder grau und rostbraun gemustert; unten weiss und schwarz
Zugverhalten:
Standvogel; immer heimisch; wenige Exemplare
Status UR / CH:
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Wachtel
Familie:
Fasanenartige
Merkmale:
klein; oben sandbraun; unten heller
Zugverhalten:
Nach einer ersten Brut im südlichen Mittelmeerraum ziehen die Vögel nach Norden, um hier erneut zu brüten.
Status UR / CH:
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WEITERES ZU DEN HÜHNERVÖGELN
Gemeinschaftsbalz
Ab April bis in den Juni führen die polygamen Birkhähne ihre Balztänze auf. Sie kommen dabei auf die traditionellen Balzplätze, die sich durch niedrige Vegetation und freie Sicht auszeichnen. Vor Sonnenaufgang sind die ersten «kullernden» Laute zu hören. Mehrere Hähne tragen dort ritualisierte Schaukämpfe aus. Jeder Hahn verteidigt eine kleine Fläche in der Arena und versucht sich dort möglichst wirkungsvoll zur Schau zu stellen. Dabei geben sie abwechselnd «kullernde» und zischende Laute von sich. Es werden Drohposen eingenommen, zu Kämpfen kommt es aber nicht. Die Hennen beobachten diese Vorführungen zunächst von erhöhten Positionen am Rand der Balzarena. Später begeben sie sich zur Paarung in das Balzterritorium des Hahns ihrer Wahl oder des stärksten Hahns. Die Hähne verweilen noch bis in den Juni hinein auf den Balzplätzen.
Foto: (c) Tony Gnos-Lötscher, Schattdorf (www.lifepowernatur.ch).
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Rackelhuhn
Birkhähne unterscheiden bei der Paarung nicht zwischen Birkhennen und ähnlichen Hennen anderer Hühnervögel. Bei gemeinsamen Vorkommen kann es deshalb zu Fehlpaarungen und Hybridisierungen kommen. Hybride zwischen Auerhuhn und Birkhuhn werden als Rackelhühner bezeichnet. Das Rackelhuhn (mittleres Waldhuhn) wurde angeblich vom Urner Naturforschenden Dr. Karl Franz Lusser entdeckt.
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EREIGNISSE MIT HÜHNERVÖGELN
1797
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Samstag, 21. Januar 1797
Lawine auf Heidmannegg fordert zwei Menschenleben
Bei Heidmanegg geraten drei Männer auf der Jagd auf Gemsen und Pernissen (Schneehühner) in eine Lawine. Zwei Jäger werden getötet, darunter Josef Gisler vom Schwandenberg in Unterschächen, der damals angeblich grösste Mann in Uri. Der dritte bricht sich einen Fuss. Kriechend muss er sich sechs Stunden fortbewegen, bis ihm ein Mann helfen kann, der zufälligerweise in eine Alp gegangen ist.
Aus dem Jahrzeitbuch von Spiringen, in: HNBl 1915.
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1910
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Samstag, 16. April 1910
Neben Hirschpark soll noch eine Fasanerie entstehen
Der ornithologische Verein Altdorf beschliesst an seiner Versammlung neben dem bestehenden Hirschpark beim Postgebäude noch eine Fasanerie zu erstellen, obwohl die durchgeführte Lotterie nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat.
UW 18, 30.4.1910
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1984
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Samstag, 12. Mai 1984
Balztoller Auerhahn kommt in den Tierpark Dählhölzli
Ein balzverrückter Auerhahn macht oberhalb der alten Seilbahnstation in Golzern auf sich aufmerksam. Die Bristner Schulkinder treiben diesen zu immer mutigeren Auftritten. Er strich auf Autos und belästigte Frauen. Von der Wildhut wird der Auerhahn in den Tierpark Dählhölzli überstellt. Kurz darauf stirbt dieser.
Gerig Georg, 100 Jahre Jägerverein, S. 120 ff.
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1988
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Samstag, 4. Juni 1988
Angriffiger Auerhahn auf dem Haldi
Auf dem Haldi ist ein grosser Auerhahn anzutreffen, der seine Furcht vor dem Menschen abgelegt hat und diese sogar angriff. Das Tier wird eingefangen und in den Tierpark „Dählhölzli“ gebracht.
GP 4.6.1988
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1996
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Samstag, 4. Mai 1996
Urner Auerhenne kommt ins Muotatal
Auf einer Baustelle der Klausenstrasse treibt sich eine der letzten Auerhennen herum. Sie wird eingefangen und zu einem Auerhahn in der Rotmatt im Muotatal gebracht.
Gerig Georg, 100 Jahre Jägerverein, S. 120 ff.
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2000
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Freitag, 29. September 2000
Ein Zeichen gegen die Trophäenjagd
Jägerinnen und Jäger zahlen künftig in Uri 50 bis 100 Franken mehr. Der Minderheitsantrag aus der landrätlichen Prüfungskommission, der bloss eine Erhöhung von 25 bis 50 Franken beinhaltet, wird vor der Detailberatung im Landrat zurückgezogen. Nicht zum Abschuss frei sind - quasi als Zeichen gegen die Trophäenjagd - Edelmarder und Birkhähne. Die Einschränkung zum Mitführen und Aufbewahren der Jagdwaffe wird aufgehoben.
UW 77, 30.9.2000
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2008
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Donnerstag, 30. Oktober 2008
Schnee bringt Freiflug-Voliere zum Einsturz
Der heftige Schneefall zerstört eine Voliere im Vogelpark Exotis in Altdorf. Unter der Schneelast ist sie mitten in der Nacht zusammengebrochen. Zahlreiche Vögel entwischen dabei aus dem Käfig. Der Gesamtschaden an der Voliere beläuft sich auf rund 30'000 Franken. Ein Uhu, eine Schneeeule, ein Fasan und zwei Kanincheneulen sind die einzigen Tiere, die der Besitzer noch aus der zerstörten Anlage retten kann. Alle anderen Vögel sind geflohen: zwölf Sittiche, zwei rote Kardinäle, sechs Fasane und zwei Kanincheneulen. Fünf Jahre stand die Freiflug-Voliere, die in ehrenamtlicher Arbeit erstellt wurde, bereits im Vogelpark.
UW 86, 1.11.2008
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2009
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Samstag, 6. Juni 2009
Exotische Vögel kehren bald zurück in Freiluftvoliere
Sieben Monate nachdem die Voliere im Vogelpark in Altdorf zusammengebrochen war steht die neue Freiluftvoliere. Gerade richtig zum Sommerbeginn können die Vögel in ihre neue 14 Meter lange und 8 Meter breite Behausung einziehen. Mit Kosten von rund 30`000 Frankenrechnet der Verein Exotis Uri, der den Vogelpark betreibt. Eine Gärtnerei aus Niedergösgen hat eine Grundkonstruktion als Sponsor zur Verfügung gestellt. Dadurch konnten die Kosten erheblich gesenkt werden. Trotz weiterer Spenden bezahlt der Verein noch rund 75 Prozent der angefallenen Aufwendungen aus der eigenen Kasse.
Bereits in der letzten Woche sind die ersten Vögel in ihr neues Zuhause eingezogen. Leider sind nicht alle der im Oktober 2008 entflohenen Vögel zurückgekehrt. Die Kanincheneulen kamen von selber wieder, andere Tiere wurden uns von verschiedenen Personen zurückgebracht. Mehrere Fasane sowie einige Sittiche blieben aber unauffindbar.
UW 43, 6.6.2009
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VOGELCLANS
ZUGVERHALTEN
STATUS UR / CH
NUTZTIERE
Huhn und Hahn
Trute
VÖGEL IN URI
Vögel, die gemäss Liste von
www.fauna-uri.ch in Uri nachgewiesen werden konnten.
VOGELINFORMATIONEN
Auf der Webseite der Vogelwarte Sempach finden sich alle Angaben
zu den einzelnen Vögeln.
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www.vogelwarte.ch
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